Innovations- und Vernetzungsforum Biolandbau

Themenbereich
Land & Forst

27.10.2016

Mit 21.000 Biobetrieben und zwanzig Prozent der bewirtschafteten Flächen ist Österreich das Bioland Nummer 1 in Europa. Bei zwei großen Veranstaltungen des Netzwerks Zukunftsraum Land beschäftigten sich am 24. und 25. Oktober Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Interessenvertretung, Bildung, Forschung und Praxis in Salzburg mit den Zukunftsperspektiven und den fachlichen Herausforderungen des Biolandbaues in Österreich.

Bundesminister Andrä Rupprechter würdigte beim Best of Austria Innovationsforum am Montag die beeindruckende Entwicklung des Biosektors in den vergangenen Jahren. Die biologisch bewirtschafteten Flächen Österreichs seien in 15 Jahren von 200.000 auf 500.000 Hektar angewachsen, im Lebensmittelhandel konnte von 2011 bis 2014 eine Mengensteigerung von  13 Prozent und eine Wertsteigerung von mehr als 30 Prozent erzielt werden, auch sei „eine faire Balance der Margen gelungen“. Gemeinsam mit Bio Austria Obfrau Gerti Grabmann und dem Salzburger Landesrat Josef Schwaiger zeichnete der Bundesminister acht herausragende Biobetriebe Österreichs aus (siehe untenstehende Betriebsbeschreibungen).

Das Innovations- und Vernetzungsforum Biolandbau am 25. Oktober war der Vertiefung fachlicher Fragen gewidmet. Im Publikum war die gesamte Bioszene Österreichs vertreten: Bioorganisationen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, NGOs, Landwirtschaftskammern, Landesregierungen, Marketingorganisationen und Prüfeinrichtungen.

 In den Fachvorträgen beschäftige sich Prof. Dr. Sebastian Lakner mit den „Chancen und Herausforderungen für Praxis, Beratung und Politik“.  Als Problemzonen definierte er Ertragslücken, Rückumstellung und Konventionalisierung, Potenzial für die Weiterentwicklung bieten Multilabel-Produkte, Vertiefung der Umweltziele (beide Organic 3.0) sowie die Diversifizierung der Landwirtschaft.

Dr. Patrick Hann vom Biologie-Ingenieurbüro MELES erörterte indirekte und direkte (physikalische, biologische und biotechnische Verfahren) Maßnahmen im biologischen Pflanzenschutz, Potenzial und Stand der Innovation zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen sowie die zwei Beispielsbereiche Drahtwürmer und biologische Ampferbekämpfung.

Priv.-Doz. Dr. Andreas Steinwidder vom Bio-Institut der HBLA Raumberg-Gumpenstein befasste sich mit den Zielen und Begrenzungen von Bio in der Tierzucht. Direkte Limitierungen gebe es in der EU-Bio-Verordnung keine, die indirekten ergeben sich aus den Grundwerten der Bio-Landwirtschaft, Fütterungsbeschränkungen, Haltungsbeschränkungen, Ökonomie, Ökologie und Konsumentenerwartungen. Im Mittelpunkt steht u.a. die Frage, wie weit Bio bei neuen Zuchttechnologien gehen dürfe.

Die acht im Rahmen der Veranstaltung Best of Austria ausgezeichneten Bio-Betriebe, die Präsentationen vom 24.10. und 25.10.2016 sowie die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen finden Sie unter Downloads.

Zum Veranstaltungsrückblick auf der Best of Austria-Homepage.