Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH (AMA-Marketing)
Vermarktung
Verwaltung und Kontrolle

Die AMA-Marketing, hundertprozentige Tochter der Marktordnungs- und Zahlstelle Agrarmarkt Austria hat einen gesetzlichen Auftrag, unter anderem zur Förderung der Lebensmittelgüte.
Sichtbare Zeichen dafür sind die staatlich anerkannten Qualitätssiegel für Lebensmittel: das AMA-Gütesiegel und das AMA-Biosiegel.

Rolle der AMA-Marketing im (BIO-) AKIS
Mit ihren vielfältigen und zahlreichen Aktivitäten trägt die AMA-Marketing in den Bereichen Qualitätssicherung, Information und Marktbearbeitung maßgeblich dazu bei, den Absatz der
landwirtschaftlichen Produktion zu stärken und die Erzeugnisse der Land- und Lebensmittelwirtschaft im In- und Ausland bekannt zu machen. Eine besondere Erfolgsgeschichte ist die Einführung und konsequente Weiterentwicklung der AMA-Siegel für zahlreiche Produkte. Damit unterstützt sie die Vermarktung und erfüllt wesentliche Aufgaben in der Werte-Kommunikation in Richtung der Verbraucher. Die AMA-Marketing ist ein unverzichtbarer Partner der heimischen (BIO-) Landwirtschaft.

AMA-Biosiegel: Mehr Bio. Mehr Qualität.
Aufbauend auf dem EU-Bio-Logo hat die AMA-Marketing ein Gütesiegel für biologische Lebensmittel entwickelt – das AMA-Biosiegel. Die Anforderungen des behördlich genehmigten
AMA-Biosiegels gehen über jene der EU-Bio-Verordnungen hinaus. Sie garantieren eine hohe Lebensmittelqualität, zusätzliche Umweltstandards und die gesicherte Nachvollziehbarkeit der
Herkunft. Das rot-weiße AMA-Biosiegel mit der Herkunftsangabe AUSTRIA garantiert Österreich als Herkunftsort der landwirtschaftlichen Rohstoffe und auch als den Ort der Be- und Verarbeitung. Zum Beispiel dürfen Fleisch und Fleischerzeugnisse nur dann das rot-weiße AMA-Biosiegel tragen, wenn die Tiere in Österreich geboren, gemästet, geschlachtet und
zerlegt wurden.

Die AMA-Marketing bietet über eine eigene BIO-Seite umfassend Informationen und Wissen rund um die biologische Landwirtschaft sowohl für Landwirtinnen und Landwirte als auch für
Konsumentinnen und Konsumenten.

Akkreditierung Austria (Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft – BMAW)
Verwaltung und Kontrolle

Die Akkreditierung Austria ist die formelle Anerkennung durch eine nationale Akkreditierungsstelle, dass eine Konformitätsbewertungsstelle die jeweils für sie geltenden Anforderungen an Qualifikation und Ausstattung erfüllt und sie damit als kompetent gilt. Die Akkreditierung erweist sich zunehmend als notwendige Grundlage für eine erfolgreiche Teilnahme am internationalen Wettbewerb.

Die österreichische Akkreditierungsstelle ist gemäß Akkreditierungsgesetz (AkkG) die Bundesministerin/der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft. Sie/Er hat die Organisationseinheit VI/5 „Akkreditierung Austria“ mit dieser Aufgabe betraut.

Rolle im (BIO-)AKIS

Die Akkreditierungsstelle ist eine unverzichtbare Institution und Partnerorganisation im Bereich Kontrolle und Zertifizierung.

BIO-Kompetenzen

Die Akkreditierung der BIO-Kontrollstellen erfolgt jährlich durch die Akkreditierungsstelle gemäß den Anforderungen der Norm ISO/IEC 17065. Die Akkreditierung ist eine Notwendigkeit für eine Anerkennung der Bio-Kontrollstellen durch die Landesbehörden. Die Kontrollstellen sind für die Einhaltung des Bio-Rechts zuständig.

Die Biologische Landwirtschaft bzw. deren Produkte zählen zu den am besten kontrollierten und rechtlich reglementierten Lebensmittel-Produktionssystemen. Österreich war eines der ersten Länder der Welt, welches für den Bereich der biologischen Landwirtschaft nationale Richtlinien veröffentlicht hat (BMGF 2017). Dadurch hat sich im Bereich der Kontrolle und Zertifizierung sehr viel Know-how entwickelt. Die Zertifizierung und damit einhergehende unabhängige Vorort-Kontrolle ist für die gesamte BIO-Branche eine wesentliche Säule für Transparenz und Glaubwürdigkeit bei Konsumentinnen und Konsumenten.

BIO AUSTRIA – Verein zur Förderung des biologischen Landbaus
Beratung
Fachverbände
Weiterbildung

BIO AUSTRIA vertritt als Verein zur Förderung der biologischen Landwirtschaft in Österreich auch die Interessen von rund 12 500 Biobäuerinnen und Biobauern als Mitglieder und Bio-Betriebe. BIO AUSTRIA setzt sich für die Anliegen seiner Mitglieder auf nationaler und internationaler Ebene ein. Dabei ist BIO AUSTRIA der zentrale Ansprechpartner für Handel, verarbeitende Betriebe und Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien. Der Verband unterstützt seine Bio-Betriebe in der Vermarktung ihrer Produkte und bietet kompetente Betreuung in allen Bereichen des Bio-Landbaus an. Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich ist die Kommunikation der Leistungen der Mitglieder für die Gesellschaft.

Rolle im (BIO-) AKIS

BIO AUSTRIA unterstützt seine Mitglieder vielfältig mit Beratungs- und Bildungsangeboten sowohl in den Bundesländern als auch bundesländerübergreifend. In Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftskammern Österreich werden fachlich kompetente Bio-Beratungskräfte und ein umfassendes und flächendeckendes Beratungsnetzwerk geboten.

Als anerkannter und eigenständiger Bildungsanbieter in der Fördermaßnahme M1 des Programms für geförderte Weiterbildungsmaßnahmen für Landwirte führt BIO AUSTRIA viele bundesweite Weiterbildungsveranstaltungen durch. Die vielfältigen Bildungsangebote werden in den Bildungsprogrammen der BIO AUSTRIA Landesorganisationen gebündelt.

Konsumentinnen und Konsumenten wird umfassendes Wissen rund um die biologische Landwirtschaft geboten. So kann man z.B. über die Biomap Biohöfe, aber auch Bio-Gastrobetriebe oder -Unterkünfte in nächster Nähe finden. Über BANGs (BIO AUSTRIA Next Generation) werden junge Biobäuerinnen und Biobauern sowie junge Menschen, die sich für die Bio-Landwirtschaft interessieren vernetzt.

BIO AUSTRIA betreibt zahlreiche Marktpartnerschaften entlang der ganzen Wertschöpfungskette. Die BIO AUSTRIA Marketing GmbH ist eine 100-prozentige Tochter des Verbandes BIO AUSTRIA und übernimmt die Tätigkeitsfelder Produkt- und Qualitätsmanagement auf Verarbeitungsebene sowie nationale und internationale Marktaktivitäten.

BIO-Kompetenzen und –Aktivitäten

Die biologische Landwirtschaft ist Kernkompetenz von BIO AUSTRIA, bei allen Aufgaben und Aktivitäten verfolgt der Verein das Ziel, die biologische Landwirtschaft in Österreich zu fördern und weiterzuentwickeln.

Biobäuerliche Vermarktung e. Gen.
Vermarktung

Die Biobäuerliche Vermarktung eGen wurde 2013 gegründet. Sie entwickelte sich aus dem Verein zur Förderung der Mutterkuhhaltung und artgerechten Tierhaltung im Waldviertel, der bereits seit 1992 bestand. Die Ziele der Genossenschaft sind ehrliche, faire und vor allem stabile Preise am Markt, um Planungssicherheit und eine selbstbestimmte Vermarktung der Bio-Rinder zu ermöglichen.

Rolle im (BIO-)AKIS

Die Genossenschaft Biobäuerliche Vermarktung e.Gen. arbeitet in der ARGE NahtürlichBIO mit Sonnberg Biofleisch und BerSta Naturkost GmbH & Co KG zusammen.

Die Kooperationspartner stellen jahrzehntelange Erfahrung und Kompetenz in der Produktion und Vermarktung von BIO-Lebensmitteln für das Projekt „Natürlichbio“ zur Verfügung, welches durch Bund, Länder und europäische Union unterstützt wird.  Das Ziel ist es, den BIO-Anteil in der Gastronomie und in Großküchen zu steigern.

Die Biobäuerliche Vermarktung e.Gen. trägt dazu bei, innovative Lösungsansätze in die landwirtschaftlichen Betriebe zu bringen und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

BIO-Kompetenzen und –Aktivitäten

Die Biobäuerliche Vermarktung e.Gen. trägt bei allen ihren Aufgaben und Tätigkeiten dazu bei, die biologische Landwirtschaft zu fördern.

Bio Forschung Austria
Forschung
Weiterbildung

Das Institut Bio Forschung Austria ist eine gemeinnützige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die vom gleichnamigen Verein betrieben wird. Das Institut fungiert als Drehscheibe für Wissen und Praxis über Bio-Landbau und sieht sich als Österreichs erstes Forschungsinstitut für biologischen Landbau.

Rolle im (BIO-) AKIS:

Forschungsergebnisse werden für die Praxis aufbereitet und Wissen durch Vorträge, Feldtage, Seminare und Lehrgänge vermittelt.

Das Team der Bio Forschung Austria unterstützt und begleitet mit seinen Weiterbildungsanboten Bäuerinnen und Bauern sowie landwirtschaftlich, gärtnerisch und an einer nachhaltigen Entwicklung interessierte Bevölkerungsgruppen. Unterlagen zu den Bildungsangeboten werden auf der Website unterschiedlichen Zielgruppen (Konsumentinnen und Konsumenten, Landwirtinnen und Landwirten sowie Pädagoginnen und Pädagogen) zur Verfügung gestellt.

BIO-Kompetenz und –Aktivitäten

Die Mitarbeiter:nnen der Bio Forschung Austria nähern sich dem Thema Bio-Landbau aus allen Richtungen, um es zu ergründen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei der Praxisbezug. Mit ihren Forschungen tragen sie wesentlich dazu bei den Bio-Landbau in Österreich zu fördern und weiterzuentwickeln.

Biolandwirtschaft Ennstal
Beratung
Fachverbände

Der Verein „Biolandwirtschaft Ennstal“ wurde im Jahr 1989 als regionale Initiative gegründet. Derzeit umfasst der Verein 530 Mitgliedsbetriebe. Schwerpunkte werden bei den biologisch geführten Betrieben auf die Milchviehhaltung, Weidejungrind, Lammproduktion und Tourismus gesetzt.

Rolle im (BIO-) AKIS

Als Bioverband bietet Bio-Landwirtschaft Ennstal BIO Beratung, Informationen zur BIO Kontrolle und BIO-Fachinformationen für seine Mitglieder. Konsumentinnen und Konsumenten sowie Interessierte. Wichtige Partner im AKIS sind die HBLFA Raumberg-Gumpenstein und die Landwirtschaftskammer Steiermark.

BIO-Kompetenzen und –Aktivitäten

Als Bioverband arbeitet „Biolandwirtschaft Ennstal“ an der Förderung und Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft auf regionaler Ebene und unterstützt damit nachhaltig die kleinstrukturierte Grünlandwirtschaft in der Region.

Bioschwein Austria VertriebsgmbH
Vermarktung

Bioschwein Austria ist die bei weitem größte Vermarktungsorganisation für Bioschweine in Österreich und verfolgt das Ziel, langfristig optimale Bedingungen für den Bioschweinemarkt zu schaffen. Davon profitieren sowohl Lieferanten als auch Kunden. Zu den Lieferanten gehören Biobetriebe in Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten, die Kunden sind Schlachthöfe, Fleischhauer und Fleischverarbeitungsbetriebe in ganz Österreich, und zum Teil auch in Deutschland. Die Kunden können mit langfristig stabilen Preisen und einer sehr großen Versorgungssicherheit rechnen, was ihnen eine stabile Weiterentwicklung des Marktes für Bioschweinefleisch und Biofleisch-Verarbeitungsprodukte ermöglicht.

Rolle im (BIO-) AKIS

Bioschwein Austria arbeitet mit vielen Partnern zusammen, unter anderem mit Forschungsinstitutionen, Kontrollstellen, Vermarktern und Bioverbänden und bietet einen Marktplatz für Lieferanten und Kunden. Darüber hinaus werden Konsumentinnen und Konsumenten rund um die Produktion und Vermarktung von Bioschweinefleisch und die Vorteile einer biologischen Produktion informiert.

BIO-Kompetenzen und – Aktivitäten

Durch die Arbeit von Bioschwein Austria wird die biologische Bioschwein-Erzeugung weiterentwickelt, Know-how auf diesem Gebiet aufgebaut und der österreichische Bioschweine-Markt nachhaltig ausgebaut.

Bioverband Erde & Saat
Fachverbände
Weiterbildung

Der Bioverband Erde & Saat ist ein anerkannter österreichischer Bio-Verband und steht seit 1987 für fruchtbaren Boden, Saatgutpflege, Tierwohl und Unabhängigkeit. Der gemeinnützige Verband zählt aktuell österreichweit über 700 Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern, Verarbeiter, gewerbliche Partner und Fördermitglieder. Kernthemen unserer Arbeit sind die aktive Weiterentwicklung des biologischen Landbaus und die gesamtheitlichen Leistungen der Bio-Landwirtschaft in Österreich für Generationen hin abzusichern. Dabei ist einerseits der Schutz des Bodens, verstärkter Humusaufbau und Förderung der Bodenfruchtbarkeit und des Tierwohls von zentraler Bedeutung, andererseits soll die Vielfalt auf unseren Flächen und unserer Höfe erhalten bleiben.

Rolle des Akteurs im AKIS

Ein Grundprinzip unserer täglichen Arbeit ist die Vernetzung, gegenseitigen Unterstützung und Solidarität unserer Betriebe. Diese Einstellung ermöglicht uns Erfahrungen auszutauschen, Netzwerke zu bilden und führt so zu praxisorientierten Lösungen für Landwirte von Landwirten. Um dies erreichen zu können stellt die Informationsweitergabe und Wissensvermittlung ein wichtiges Anliegen des Verbandes dar. Erde & Saat bietet seinen Mitgliedern laufend Beratungen und Informationen an. Jedes Mitglied erhält mehrmals im Jahr die Erde & Saat Fachzeitung & Newsletter, zudem werden eine Reihe von Veranstaltungen, Feldtage und Fortbildungsmöglichkeiten angeboten.

BIO-Kompetenzen und –Aktivitäten

Gesunde Pflanzen, gesunde Böden und gesunde Tiere sind unser aller Lebensgrundlage. Der Wert unserer Arbeit spiegelt sich in der eigenen Erde & Saat Arbeitsweise, der kontrollierten Bio-Qualität der Produkte und dem Umgang mit diesen entlang des gesamten Kreislaufs wider. Es liegt an uns, ganzheitliche Ansätze sicherzustellen, die gute Arbeit auf unseren Höfen zu gewährleisten, den Anforderungen der KonsumentInnen an hochwertige biologische Lebensmittel gerecht zu werden, gesunde Ökosysteme im Kreislauf der Natur zu bewahren und somit die Lebensgrundlage generationenübergreifend abzusichern.

Der Obmann und der derzeitige Vorstand lenken gemeinsam mit der Geschäftsführung die Vereinsabläufe. Erde & Saat ist eine Gemeinschaft, die versucht sich bestmöglich gegenseitig zu unterstützen und zu beraten.

Biovermarkter der Raiffeisen Ware Austria AG (BGA)
Vermarktung

Die BGA Biogetreide Austria ist die Marke der Biogetreideabteilung der RWA Raiffeisen Ware Austria AG. Seit März 2011 war die BGA als Tochterunternehmen der RWA bereits im Aufkauf und in der Vermarktung von Bio-Getreide aktiv. Im Juli 2019 erfolgte die Eingliederung als Abteilung in den Bereich Landwirtschaftliche Erzeugnisse der RWA.

Die BGA zeichnet aus:

  • Regionalität
  • Professionalität bei Übernahme und Lagerung
  • Langjährige Erfahrung im Getreidehandel
  • Eigenes konsequentes Qualitätsmanagement
  • 100%ige Rückverfolgbarkeit bis zum Landwirt
  • Dichtes Lagerstellennetz
  • Zusätzlich lückenlose Kontrollen von akkreditieren Kontrollstellen

Rolle im (BIO-) AKIS

Die BGA spielt als verlässlicher Partner mit langjähriger Erfahrung im nationalen und internationalen Getreidehandel eine wichtige Rolle im (BIO-) AKIS. Zahlreiche Bio-Übernahmestellen, Außenlager und flexible Übernahmestellen mit Schwerpunkt in Niederösterreich und dem Burgenland bilden ein geschlossenes, transparentes und klar strukturiertes System – vom Landwirt, über die Lagerstelle bis hin zum Endkunden.

Die BGA ist bereits langjähriger Partner der ABG Austria Bio Garantie und der Bio Austria. Die wichtigsten Punkte in der gemeinsamen Zusammenarbeit mit der ABG sind Sicherheit, Nachhaltigkeit und Transparenz. Seit Herbst 2020 ist die BGA auch Partner von Naturland-Zeichen Gmbh.

Über die Website werden u.a. Fachinformationen für die Bio-Landwirte geboten. Außerdem bietet die BGA Schulungen und Workshops an, um Landwirte über die neuesten Entwicklungen und Techniken im Biolandbau und der Vermarktung von Bioprodukten zu informieren.

BIO-Kompetenzen und –Aktivitäten

Die BGA steht für Qualität in der Lagerung und im Handel von Biogetreide. Durch laufende Schulungen der Mitarbeiter:innen in den Lagerstellen wird eine kontinuierliche Verbesserung in den Prozessen und Abläufen unterstützt und gefördert. Als Vermarkter von Biogetreide fördert die BGA die Weiterentwicklung des Biogetreideanbaus.

Bio Vorarlberg Produktion & Handel reg. Gen. mbH
Vermarktung

BIO Vorarlberg ist eine gemeinwohlorientierte Genossenschaft von Biobäuerinnen und Biobauern, welche im Jahr 2000 mit dem Ziel der Vermarktung von Bio-Produkten in Vorarlberg gegründet wurde. Mitgliedsorganisationen sind unter anderen Bio-Verbände und -Genossenschaften in Vorarlberg.

Die Genossenschaft fungiert als Koordinatorin zwischen Bio-Betrieben und Großabnehmern. In direktem Kontakt mit den produzierenden Betrieben koordiniert die Genossenschaft die regelmäßige Verfügbarkeit der nachgefragten Produkte und sorgt für einen reibungslosen Ablauf und faire Preise in beide Richtungen.

Rolle im (BIO-) AKIS

BIO Vorarlberg schließt Kooperationen mit dem Handel, der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie. Außerdem gibt es auch Angebote für Privatpersonen in Form von Bio-Rindfleischpakten.

Durch die laufenden Programme und Projekte, wie z.B. BIO-Freilandbeef, BIO-Braugerste usw. wird den Bio-Betrieben eine regelmäßige Abnahme ihrer Produkte zu vorab verhandelten Preisen ermöglicht. Als Vermarkter trägt BIO Vorarlberg auch dazu bei, innovative Lösungsansätze in die landwirtschaftlichen Betriebe zu bringen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Ein wichtiges Aufgabengebiet der Genossenschaft liegt in der Öffentlichkeits- und Informationsarbeit. Die Mitarbeiter:innen leisten Aufklärungsarbeit über die Vorzüge der biologischen Produktion, so z.B. auf Messen und BIO-Veranstaltungen. In Kooperation mit BIO AUSTRIA Vorarlberg haben wurde ein Bio-Einkaufsführer entwickelt, in dem alle direktvermarktenden Bio-Betriebe und viele weitere Bio-Verkäufer angeführt sind.

BIO-Kompetenzen und –Aktivitäten

Als BIO Genossenschaft fördert die BIO Vorarlberg bei allen Aufgaben und Tätigkeiten die biologische Landwirtschaft auf regionaler Ebene. Durch die Bündelung der Vermarktung von Bio-Produkten kann einer Nachfrage nach größeren Verkaufsmengen effizient begegnet werden.

Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen (BAB)
Forschung

Die Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen (BAB) ist ein sozioökonomisches Forschungsinstitut des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) mit folgenden Forschungsschwerpunkten:

  • Agrarökonomie und Agrarmärkte
  • Berggebietsforschung und Regionalentwicklung
  • Ländliche Sozialforschung
  • Agrar-, Umwelt- und Ernährungssysteme

Rolle im (BIO-) AKIS

An der Bundesanstalt werden die Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft aus unterschiedlichen Perspektiven analysiert und Grundlagen sowie Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums im nationalen und im europäischen Kontext erstellt. Im Fokus steht eine differenzierte Betrachtung der landwirtschaftlichen Betriebe, Strukturen und Systeme sowie eine räumlich differenzierte Analyse, mit besonderem Fokus auf die Entwicklung der Berggebiete.

Die BAB ist in nationale und internationale Netzwerke eingebunden und spielt eine Schlüsselrolle bei der Generierung von Wissen und dessen Transfer in die Politik, Gesellschaft und Landwirtschaft. Mit der Konzeption, Strukturierung und Auswertung von agrar- und ernährungswirtschaftlichen Daten und Daten zum ländlichen Raum in einem umfangreichen Datenpool bildet die BAB eine wichtige Wissensbasis für Studien und stellt Unterlagen und Onlinetools für die Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit bereit. Die institutseigene Spezialbibliothek ist eine wissenschaftliche Ressource für interne und externe Benutzer:innen. Forschungsergebnisse werden in wissenschaftlichen Zeitschriften, Fachzeitschriften, eigenen Schriftenreihen oder in Form von Vorträgen und Schulungen publiziert und präsentiert. Expertisen, Kurzstudien und Stellungnahmen dienen zudem als Entscheidungsgrundlage für Politik, Praxis und Beratung und tragen zum wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und agrarpolitischen Diskurs bei. Die enge Zusammenarbeit mit der landwirtschaftlichen Praxis und Beratung ist dabei ein wesentliches Charakteristikum.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Die Biologische Landwirtschaft hat in Österreich einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft und ist insbesondere für die Berggebiete eine wichtige Bewirtschaftungsform. Die Teilnahme vieler Bergbauernbetriebe an der ÖPUL- Maßnahme „Biologische Wirtschaftsweise“ trägt zu ihrer Einkommenssicherung bei. Die BAB setzt sich in ihren Analysen sehr intensiv mit der Entwicklung der biologischen Landwirtschaft, ihren Märkten und Strukturen auseinander.

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML)
Ausbildung
Forschung
Verwaltung und Kontrolle
Weiterbildung

Mit Inkrafttreten des Bundesministeriengesetzes am 18. Juli 2022 ist das BML
für die Bereiche Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft zuständig.

Rolle des BML im (BIO-) AKIS

Wesentliche Bereiche und Akteurinnen und Akteure des AKIS werden sowohl vom Bund (BML), als auch von den Bundesländern geleitet und finanziell sowie organisatorisch unterstützt. Die Ressortforschung des BML fungiert als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, liefert praxisrelevante Erkenntnisse und dient als Grundlage für politische Entscheidungen.

Neun forschungsaktive Dienststellen des BML arbeiten mit nationalen und internationalen Partnerinnen und Partnern zusammen, ergänzt durch zwei ausgegliederte Einrichtungen, die sich auf Forschung im Bereich der internationalen Zusammenarbeit konzentrieren. Eine Besonderheit der Ressortforschung ist die enge Verbindung von Forschung und Schulbildung: Fünf dieser Dienststellen mit verschiedener fachlicher Ausrichtung verfolgen diesen Ansatz als Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt (HBLFA). Die Forschungsdatenbank des BML (DaFNE) bietet eine Übersicht über geförderte Forschungsprojekte.

In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP) unterstützt das BML Beratungs- und Bildungseinrichtungen durch ein bundesweites Weiterbildungsprogramm für Beratungs- und Lehrkräfte. Zudem wird die Arbeit vieler anderer Organisationen, wie Verbände, Erzeugergemeinschaften, Maschinenringe oder Umweltorganisationen gefördert.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Die wichtigsten Unterstützungsmaßnahmen für die biologische Produktion werden im Rahmen des GAP-Strategieplans 2023-2027 umgesetzt. Das Agrarumweltprogramm ÖPUL spielt mit einer eigenen Bio-Maßnahme eine zentrale Rolle. Neben flächenbezogenen Zahlungen und Investitionsförderungen gibt es zweckgebundene Mittel für Bildung, Beratung, Verarbeitung und Vermarktung, sowie Innovation im Bio-Sektor. Zudem unterstützt die nationale Bio-Verbandsförderung gezielt diverse Bio-Verbände in den Bereichen Bildung und Beratung, sowie Öffentlichkeitsarbeit.

Forschungseinrichtungen erarbeiten Erkenntnisse, die wesentlich zur Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft beitragen. Besonders hervorzuheben ist das Bio-Forschungsinstitut der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und seine Leistungen für die biologische Landwirtschaft.

Das 6. Bio-Aktionsprogramm 2023+ des BML – entwickelt unter breiter Einbindung der relevanten Stakeholder – ist ein zentrales Instrument zur Zielerreichung. Es dient als strategischer Leitfaden für die Unterstützung der biologischen Produktion im Einklang mit Marktentwicklung und Absatzmöglichkeiten und ist ein wesentlicher Bestandteil der zukunftsorientierten agrarpolitischen Planung.

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BSGPK)
Verwaltung und Kontrolle

Das österreichische Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz ist für folgende Aufgabenbereiche zuständig:

  • Gesundheitssystem
  • Initiativen für Menschen mit Behinderungen
  • Schutz von Konsumentinnen und Konsumenten
  • Öffentliche Gesundheit und medizinische Angelegenheiten
  • Pflege und Betreuung
  • Recht und gesundheitlicher Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern
  • Politik der Seniorinnen und Senioren
  • Sozialpolitik
  • Sozialversicherung

BIO-Kompetenzen und –Aktivitäten

Das BMSGPK ist mit der zentralen Koordinierung der bio-kontrollrelevanten Angelegenheiten betraut sowie für die Koordinierung der Kontakte mit der Europäischen Kommission und mit anderen Mitgliedstaaten verantwortlich. Das BMSGPK wird dabei von der in der AGES eingerichteten Geschäftsstelle gemäß EU-QuaDG unterstützt.

Beim BMSGPK ist zur Koordinierung der Zusammenarbeit der beteiligten zuständigen Behörden und beauftragten Kontrollstellen ein Kontrollausschuss angesiedelt. Von diesem ausgearbeitete und beschlossene Vorgaben und Maßnahmenkataloge stellen die österreichweit einheitliche Durchführung der Verordnung (EU) 2018/848 sicher und werden auf einer Kommunikationsplattform (Publikationen des Kontrollausschusses) veröffentlicht, soweit sie dem Kontrollzweck nicht entgegenstehen. Neben den Publikationen betreffend die biologische Produktion sind hier auch Publikationen betreffend den Herkunfts- und Spezialitätenschutz (Qualitätsangaben) zu finden.

Kontrollrelevant ist weiters die Richtlinie „Landwirtschaftliche Produkte aus biologischer Produktion und daraus hergestellte Folgeprodukte“, welche vom für bestimmte fachliche Belange zuständigen und beim BMSGPK installierten Beirat für die biologische Produktion ausgearbeitet wird. In dieser Richtlinie werden nationale Bestimmungen auf einzelne Bereiche, wie die Anwendung von Produktionsvorschriften gemäß Artikel 20 oder Artikel 21 der Verordnung (EU) 2018/848 oder Regelungen, die derzeit vom Geltungsbereich der Verordnung (EU) 2018/848 ausgeschlossen sind (z. B. Arbeitsvorgänge in gemeinschaftlichen Verpflegungseinrichtungen, Herstellung kosmetischer Mittel), aufgenommen. Der Richtlinie kommt die Wirkung eines objektivierten Sachverständigengutachtens zu.

Demeter Österreich
Ausbildung
Fachverbände
Weiterbildung

Demeter Österreich ist ein BIO-Verband für biologisch-dynamische Landwirtschaft. Im Mittelpunkt steht der landwirtschaftliche Betrieb, der sich mit seiner individuellen Pflanzen- und Tierwelt in die Landschaft eingliedert. Die Demeter-Bäuerinnen und Bauern wenden biologisch-dynamische Präparate an und arbeiten ganzheitlich. Dabei orientieren sie sich nach Lehren von Rudolf Steiner (der landwirtschaftliche Kurs 1924 in Koberwitz bei Breslau gehalten). Mit über 250 Höfen, einer beachtlichen Zahl an verarbeitenden Betrieben, Konsumentinnen und Konsumenten sowie anderen Partnern ist Demeter Österreich eine kleine, aber besonders initiative Bewegung.

Rolle des Akteurs im BIO-AKIS

Demeter Österreich bietet Informationen, Richtlinien und Publikationen für Mitglieder und Interessierte sowie auch Weiterbildungen und Veranstaltungen zu Themen zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft an. Angeboten wird auch ein Demeter-Grundkurs für Bäuerinnen und Bauern und für Mitarbeiter:innen am Hof.

Außerdem unterstützt Demeter (Demeter Aktiv-Partnerschaft) Qualitäts-Kooperationen zwischen einzelnen Biofachhändler:innen und Demeter Österreich. Hervorzuheben ist, dass Demeter der einzige BIO-Verband ist, der ein weltweites Netzwerk von selbständig zertifizierenden Organisationen aufgebaut hat. Biodynamic Federation – Demeter International, kurz BFDI ist die Dachorganisation und vereint alle biologisch-dynamischen und Demeter Organisationen weltweit. In 36 Ländern gibt es eigenständige Demeter-Vereine, wie zum Beispiel in Österreich, Deutschland oder Italien.

BIO-Kompetenz und –Aktivitäten

Die Demeter-Richtlinien wurden bereits 1928 niedergeschrieben und die Demeter-Marke als Kennzeichen für den biologisch-dynamischen Landbau etabliert. Nicht nur die Idee des möglichst in sich geschlossenen landwirtschaftlichen Betriebskreislaufs wurde richtungsweisend für den Bio-Landbau, sondern auch, dass sich die Gemeinschaft selbst Richtlinien gibt, deren Umsetzung zertifiziert und die Produkte unter eigener Marke vermarktet. Demeter-Produkte erfüllen immer auch den EU-Bio-Standard.

Erzeugergemeinschaft Bio-Getreide Oberösterreich
Vermarktung
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)
Ausbildung
Forschung
Weiterbildung

Das FiBL Österreich wurde 2004 als gemeinnütziger Verein mit Sitz in Wien gegründet. Der Verein bietet wissenschaftliche Expertise in aktuellen Fragen im Kontext von Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung und Konsum. Praxisnahe Forschung, anwendungsorientierte Studien sowie die Vermittlung von fundiertem Biowissen zählen zu den Kernkompetenzen.

Rolle des Forschungsinstitutes im (BIO-) AKIS

Als etablierte und anerkannte wissenschaftliche Institution übernimmt das FiBL Österreich eine aktive Rolle in der Vernetzung aller beteiligten Akteurinnen und Akteure entlang der biologischen Lebensmittelwertschöpfungskette. Die Vernetzung zwischen Praxis, Beratung und Forschung sowie fundiertes Biowissen für Konsumentinnen und Konsumenten zählen zu den wesentlichen Zielen und Arbeitsfeldern von FiBL Österreich. Expertinnen und Experten bereiten in laufenden Bildungsprojekten Wissen zu Themen wie Blühstreifen, Agroforstsystemen und Biodiversitätsflächen auf. FiBL ist weltweit eines der führenden Wissens- und Dokumentationszentren für den biologischen Landbau.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Im Bionet – einem Netzwerk an „Transferbetrieben“ für den biologischen Ackerbau wird in enger Zusammenarbeit mit Betriebsleiter/innen, Berater/innen und Wissenschafter/innen aktuelle Forschungsergebnisse und bäuerliches Erfahrungswissen auf ihre Praxistauglichkeit unter österreichischen Standortbedingungen geprüft.

Ein interdisziplinäres Tierhaltungs-Team beschäftigt sich vor allem mit zukunftsfähigen Ansätzen einer ressourcenschonenden und resilienten Nutztierhaltung, die den Grundprinzipien der biologischen Landwirtschaft entsprechen.

Neben dem Standort in Wien betreibt das FiBL Österreich eine Außenstelle in der Bioregion Mühlviertel: Das Biokompetenzzentrum Schlägl. Hierbei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt mit einer landwirtschaftlichen Fachschule – der ersten Bio-Schule Österreichs.

Für die Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft in Österreich spielt das Forschungsinstitut für biologischen Landbau eine zentrale Rolle im Bereich der Forschung, Vernetzung und des Wissenstransfers.

Freiland Verband
Fachverbände
Weiterbildung

Der Freiland Verband ist ein seit 1992 staatlich anerkannter Bio-Verband mit Sitz in Wien. Der Name begründet sich historisch: über den Vorgängerverein ‹KT – Kritische Tiermedizin› wurden in Österreich im Jahr 1987 die ersten kontrollierten Freilandeier mit garantiertem Mehrpreis für die Bäuerinnen und Bauern vertrieben. Die aktuellen Schwerpunkte liegen in der Arbeit mit und für biointeressierte(n) Konsumentinnen und Konsumenten.

Rolle des Akteurs im AKIS

Der gemeinnützige Verein bietet umfangreiches Wissen z.B. über die Online-Plattformen „Bio-Wissen“ und „Bio 3.0 – Die Zukunft einer Idee“ sowie die jährlich stattfindende FREILAND-Tagung an.

Die Projekte „Bio-Wissen“ und „Bio 3.0“ bereiten Themen der (Bio-)Landwirtschaft in übersichtlicher und leicht verständlicher Form auf. Kurzfilme, moderne Wissensvisualisierungen, eine Plakatserie zu Lebensmitteln, „Skizzenbücher“ und „Modelle“ bringen Konsumentinnen und Konsumenten das umfassende Wissen rund um nachhaltige Ernährungssysteme näher. Daten und Zahlen rund um die Landwirtschaft und ihre Produkte werden aufbereitet und bringen so zahlreiche Argumente für die Bio-Landwirtschaft vor.

Die Veranstaltung „FREILAND-Tagung“ ist jährlicher Fixpunkt für alle, die an der Weiterentwicklung einer ökologisch-tiergerechten Landwirtschaft (Nutztierhaltung) interessiert sind.

Der Verband arbeitet in enger Kooperation mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Österreich) und anderen bio-leidenschaftlichen, interdisziplinären Partnern zusammen.

BIO-Kompetenzen und –Aktivitäten

Der Fokus auf die Konsumentinnen- und Konsumenten-Information vor allem für den urbanen Raum unterscheidet den Freiland Verband von allen anderen (österreichischen) Bio-Verbänden.

HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau – Klosterneuburg
Ausbildung
Forschung
Weiterbildung

Die HBLA für Wein- und Obstbau bietet eine österreichweit einzigartige Ausbildung für Weinbau und Kellerwirtschaft sowie Obstbau und Obstverarbeitung, in enger Verbindung mit der Forschung. Die Nachhaltige Produktion und der Klimawandel sind die aktuellsten Themen, ebenso wie Marketing und Management.

Das Bundesamt ist das älteste und größte Forschungszentrum für Wein- und Obstbau in Österreich. Neben chemischen Weinanalysen und akkreditierten Standards stehen rund 25 ha Rebfläche und 20 ha Obstanlagen sowie ein Weintechnikum und Obstverarbeitungszentrum für wissenschaftliche Tätigkeiten zur Verfügung.

Rolle im (BIO-) AKIS

In der HBLA für Wein- und Obstbau werden die Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Weinbau und Kellerwirtschaft, Obstbau und Obstverarbeitung ausgebildet und auf die Praxis vorbereitet. Das zugehörige Bundesamt und Forschungszentrum ermöglicht eine ideale Verknüpfung von Forschung und Lehre. So fließen aktuelle Forschungsinhalte direkt in den Unterricht ein.

Innerhalb des österreichischen AKIS gibt es sehr gute Verbindungen zur HBLA und BA für Wein- und Obstbau. Das Lehr- und Forschungszentrum hat mit vielen Institutionen auf verschiedenen Ebenen eine enge Zusammenarbeit.

BIO-Kompetenzen

An der HBLA für Wein- und Obstbau wird Grundlagenwissen über nachhaltige und biologische Wirtschaftsweisen vermittelt.

Das Forschungszentrum für Wein- und Obstbau liefert jene Erkenntnisse und Forschungsergebnisse, welche den biologischen Wein- und Obstbau laufend weiterentwickeln, z.B. werden besonders resistente Rebsorten gezüchtet. In vielen Projekten werden Versuche unter BIO-Anbaubedingungen durchgeführt.

HBLFA für Gartenbau Schönbrunn und Österreichische Bundesgärten (HBLFA für Gartenbau und BG)
Ausbildung
Forschung

Die HBLFA Gartenbau Schönbrunn ist dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft zugeordnet. An der HBLFA wird die „HLA für Garten- und Landschaftsgestaltung“ sowie die „HLA für Gartenbau“ geführt. Die Lehranstalten sind mit der Forschungsanstalt organisatorisch verbunden und gewährleisten so eine Synergie der Anstalten. Der Wirkungsbereich in der Forschung umfasst die Gebiete Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsgestaltung.

Rolle im (BIO-) AKIS

Innerhalb des österreichischen AKIS gibt es sehr gute Verbindungen zur HBLFA Gartenbau Schönbrunn. Zu nennen ist zum Beispiel die Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und der Universität für Bodenkultur.

Die Forschungsanstalt informiert über laufende Forschungsarbeiten und Fortschritte in den einzelnen Forschungsprojekten. Es wird regelmäßig über die gerade laufenden Projekte, Forschungsarbeiten und Veranstaltungen berichtet, um einen Einblick in das aktuelle Geschehen in der Forschung zu bekommen.

In der HBLFA Gartenbau Schönbrunn lernen die Schülerinnen und Schüler alles über moderne Gartengestaltung, gärtnerische Tradition sowie Produktion und Vermarktung. Die einmalige Lage der Schule am Rand des Schönbrunner Schlossparks bietet optimale Bedingungen für die Ausbildung. In den Bundesgärten haben die Jugendlichen auch Zugang zu den wertvollen historischen Pflanzen-Sammlungen. Lehreinrichtungen und die angegliederte Forschungsanstalt bieten die Möglichkeit, Wissen und praktische Fertigkeiten zu erlernen und zu erproben.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Das Forschungszentrum Gartenbau Schönbrunn liefert Erkenntnisse und Forschungsergebnisse, welche den biologischen Gartenbau laufend weiterentwickeln.

Die gemüsebauliche Versuchsaußenstelle Zinsenhof der HBLFA Gartenbau Schönbrunn ist im Bezirk Melk in zentraler Lage zwischen West- und Ostösterreich gelegen. Auf einer Anbaufläche von ca. 1,5 ha (davon heute etwa 1.000 m2 unter Glas/Folie) werden seit 1949 Gemüseversuche durchgeführt. Seit 2007 wird ein Drittel der Kulturfläche nach den Richtlinien des biologischen Landbaus bewirtschaftet. Die Versuchsstelle bietet auch gemüsebaupraktische Weiterbildungen, Seminare und Exkursionen. Der Zinsenhof stellt das Herzstück für die angewandte gemüsebauliche Forschung der HBLFA Schönbrunn dar.

Bio-Institut in der HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Ausbildung
Forschung
Weiterbildung

Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein ist als größte Dienststelle des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) in der landwirtschaftlichen Forschung die treibende Kraft für nachhaltiges Wirtschaften im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich des ländlichen Raumes.

Rolle im (BIO-) AKIS

Innerhalb des österreichischen AKIS gibt es sehr gute Verbindungen zu den Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalten (HBLFAs) des BML und auch Universitäten und Fachhochschulen sowie Bildungsorganisationen.

Die HBLFA vereint Forschung, Schulausbildung, (Abschluss mit Fachmatura) und Weiterbildung (überwiegend für Beratungs- und Lehrkräfte) unter einem Dach und ist herausragendes Kompetenzzentrum mit Spezialisierungen in ausgewählten Bereichen.

Das Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein hat 4 Institute: Bio-Landwirtschaft & Nutztier-Biodiversität; Nutztierforschung; Pflanzenbau und Kulturlandschaft; Tier, Technik und Umwelt. Großer Wert wird auf die angewandte Forschung und den Wissenstransfer in die landwirtschaftliche Praxis gelegt. Der Wissenstransfer erfolgt auch über Tagungen, Seminare, Weiterbildungsveranstaltungen, Videos und Podcasts.

In der HBLFA Raumberg-Gumpenstein werden Expertinnen und Experten sowohl für die biologische als auch für die konventionelle Landwirtschaft ausgebildet. Mit der Fachrichtung Umwelt- und Ressourcenmanagement und dem Spezialbereich Agrarmanagement wird eine umfassende, moderne Ausbildung angeboten. Klimaschutz und Klimawandel spielen im Unterricht eine wichtige Rolle, die enge Zusammenarbeit mit der Forschung ermöglicht Jugendlichen schon während der Schulzeit Einblicke in die Zukunft der Landwirtschaft.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Das Institut für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere (Bio-Institut) an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein widmet sich Fragen zur biologischen Grünland- und Viehwirtschaft, zum Ackerbau, zur Wiederkäuergesundheit, zur Schweinehaltung sowie zu rechtlichen Belangen in der biologischen Landwirtschaft. In der Forschung zur biologischen Landwirtschaft setzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bio-Instituts auf Bewirtschaftungsverfahren, die Bodenfruchtbarkeit, Gesundheit, Qualität und Nachhaltigkeit fördern und zielen auf eine möglichst standortangepasste Landwirtschaft mit minimiertem externen und verantwortungsbewussten Ressourceneinsatz ab.

Das Bio-Institut veranstaltet jährlich BIO-Fachtagungen, bei der sich Teilnehmer:innen aus Forschung, Beratung, Lehre und Praxis zu aktuellen Fragen der Bio-Landwirtschaft austauschen können. Auch ein jährliches Seminar für BIO-Lehrkräfte an Landwirtschaftlichen Schulen findet statt. Außerdem unterstützt das BIO-Institut an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein durch Forschungsprojekte die Beratungs- und Bildungsarbeit für Biobetriebe.

Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP)
Ausbildung
Forschung
Weiterbildung

Die HAUP stellt eine renommierte und innovative Bildungsinstitution dar. Sie ist eine Dienststelle des BML, an ihr erfolgt die pädagogische Aus- und Fortbildung der Lehr- und Beratungskräfte in den land- und forstwirtschaftlichen sowie umweltpädagogischen Berufsfeldern (Bachelor- und Masterstudien). Eine Schlüsselrolle kommt der HAUP auch in der bundesweiten Fortbildung von Beratungs- und Lehrkräften in Zusammenarbeit mit dem BML und den ressorteigenen Forschungsanstalten zu. Dies trägt zum Transfer und Austausch von Wissen zwischen Forschung, Beratung und Bildung bei.

Rolle im (BIO-) AKIS

Schwerpunkte der Ausbildung sind die beiden Studiengänge Agrarpädagogik und Umweltpädagogik. Das Studienangebot der Hochschule ist wissenschaftlich fundiert und berufsfeldbezogen. Es vermittelt pädagogische, fachliche und persönliche Schlüsselkompetenzen und ist auf Unsere Nachhaltigkeit ausgerichtet.

Als tertiäre Bildungsinstitution trägt die Hochschule Verantwortung, in den Disziplinen der Agrar- und Umweltpädagogik zu forschen und sich einem wissenschaftlichen Diskurs zu stellen. Die Hochschule leistet einen Beitrag zum Wissenstransfer in der noch sehr jungen Disziplin der agrar- und umweltpädagogischen Forschung. Das Angebot reicht von Seminaren und Veranstaltungen in Präsenz und Onlinepräsenz für Pädagog:innen, Berater:innen und Erwachsenenbildner:innen sowie weitere Fortbildungen bis hin zu Hochschullehrgängen für Lehrer:innen, Berater:innen und weitere Zielgruppen im Agrar- und Umweltbereich.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Mit der Umsetzung des halbjährlich erstellten Fortbildungsplans bietet die HAUP den Bundesländern und anderen Partnern die Möglichkeit, laufend Bildungsbedarfe einzumelden. Die Vertreter:innen und Stakeholder:innen der biologischen Landwirtschaft nutzen diese Schiene um sich an eine breitere Interessensgruppe für Ihre Fortbildungen zu wenden. Speziell für die biologische Landwirtschaft findet unter anderem jährlich ein Seminar „Biolandwirtschaft im Unterricht“ statt, bei dem sich österreichweit Lehrkräfte zur biologischen Landwirtschaft (Fachschulen und HBLAs) intern, aber auch mit Forscher:innen und Berater:innen zur Bio-Landwirtschaft  austauschen und vernetzen können.

Höhere land- und forstwirtschaftliche Schulen (HLFS)
Ausbildung
Forschung
Weiterbildung

Die höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen bieten in ganz Österreich vielfältige, zukunftsorientierte Ausbildungsmöglichkeiten. Das Angebot reicht von den verschiedenen Bereichen der Land- und Forstwirtschaft über Ernährung und Biotechnologie bis zu Digitalisierung sowie Umwelt- und Ressourcenmanagement.

Es gibt zwei Ausbildungsformen, eine Fünfjährige Ausbildung für SchülerInnen, die die Mittelschule oder Unterstufe eines Gymnasiums erfolgreich absolviert haben und einen dreijährigen Aufbaulehrgang für SchülerInnen, die eine land- und forstwirtschaftliche Fachschule absolviert haben. Diese Sonderform wird zurzeit in Raumberg, Wieselburg, Pitzelstätten, Bruck/Mur, Ursprung und an der HBLFA Tirol angeboten. Beide Ausbildungsformen schließen mit der Reife- und Diplomprüfung ab.

Rolle im (BIO-)AKIS

An den Schulen in Schönbrunn, Klosterneuburg, Raumberg-Gumpenstein, Wieselburg und der HBLFA Tirol sind Lehre und Forschung zu Kompetenzzentren zusammengefasst. An einigen anderen Schulen bestehen Kooperationen mit Forschungseinrichtungen. Dies sichert die Aktualität der Ausbildungsinhalte. Die Schülerinnen und Schüler profitieren bereits während ihrer Schullaufbahn von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit wird eine Zusammenarbeit mit der jeweiligen Forschungsanstalt oder auch anderen Partnerfirmen ermöglicht.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Viele Landwirtschaftsschulen haben im Unterricht das Fach „Biologische Landwirtschaft“ und bewirtschaften ihren landwirtschaftlichen Betrieb oft biologisch. Hervorzuheben ist die wertvolle Zusammenarbeit zwischen dem Bio-Institut und der Schule der HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Weitere landwirtschaftliche Schulen und Forschungszentren mit starkem Bio-Engagement des Bundes sind:

Höhere land- und forstwirtschaftliche Schulen (HLFS):

Lehr- und Forschungszentren:

  • Höhere Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
  • Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn
  • Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Landtechnik und
    Lebensmitteltechnologie Francisco Josephinum Wieselburg
  • HBLFA Tirol Landwirtschaft und Ernährung, Lebensmittel- und Biotechnologie
Interessenensgemeinschaft der Kontrollstellen Österreich (IG Biokontrollstellen)
Verwaltung und Kontrolle

Die Kontrolle im Bio-Bereich (Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung, Export) wird durch unabhängige Kontrollstellen durchgeführt, die von der Lebensmittelbehörde zugelassen und kontrolliert werden.

Gemäß § 3 EU-QuaDG ist die Kontrolle der Anforderungen der VO (EG) Nr. 834/2007 und der damit in Zusammenhang stehenden Bestimmungen des EU-QuaDG sowie der darauf erlassenen VOen von Kontrollstellen durchzuführen, die gemäß § 4 EU-QuaDG zugelassen wurden. Mit Stand März 2020 gibt es in Österreich 10 Bio-Kontrollstellen. Die Biokontrollstellen bilden gemeinsam die Interessengemeinschaft der Kontrollstellen Österreich (IG-Biokontrollstellen).

Alle österreichischen Bio-Kontrollstellen müssen gemäß der europäischen Norm 17065 akkreditiert sein.

Rolle im (BIO-) AKIS

Die Bio-Kontrolle wird jährlich durchgeführt und erstreckt sich auf den gesamten Produktions- und Verarbeitungsprozess. Somit werden nicht nur Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern, sondern auch Verarbeitungsbetriebe kontrolliert.

Die Biokontrollstellen haben einen sehr praxisnahen Einblick in den Bio-Sektor, da sie direkt in den Betrieben vor Ort ihrem Auftrag nachgehen. Die Bio-Kontrolle gibt den Biobauern, den Verarbeitern und auch den Konsumentinnen und Konsumenten die Sicherheit, dass nur Produkte auf den Markt kommen, die entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen produziert werden.

BIO-Kompetenzen und –Aktivitäten

Die biologische Landwirtschaft bzw. deren Produkte zählen zu den am besten kontrollierten und rechtlich reglementierten Lebensmittel-Produktionssystemen. Österreich war eines der ersten Länder der Welt, welches für den Bereich der biologischen Landwirtschaft nationale Richtlinien veröffentlicht hat (BMGF 2017). Dadurch hat sich im Bereich der Kontrolle und Zertifizierung sehr viel Know-how entwickelt. Die Zertifizierung und damit einhergehende unabhängige Vorort-Kontrolle ist für die gesamte BIO-Branche eine wesentliche Säule für Transparenz und Glaubwürdigkeit bei Konsumentinnen und Konsumenten

Ländliche Fortbildungsinstitute Österreich (LFI)
Ausbildung
Weiterbildung

Das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) ist eine Bildungseinrichtung der Landwirtschaftskammern. Als eine der größten Bildungseinrichtungen im ländlichen Raum bietet das LFI ein umfassendes und flächendeckendes Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Bäuerinnen, Bauern und alle, die bewusst leben und aktiv ihre Interessen verfolgen. Im Jahr 2023 verzeichnete das LFI 192.289 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 9.557 Kursen und Veranstaltungen.

Ein Schwerpunkt der Arbeit des LFI liegt in der Initiierung und Durchführung von innovativen Bildungsprojekten. Die Zahl der bei LFI laufenden Projekte liegt seit Jahren konstant bei 30 bis 35 Projekten.

Rolle im (BIO-) AKIS

Als wichtigste Plattform der agrarischen Erwachsenenbildung im ländlichen Raum spielt das LFI eine zentrale Rolle im agrarischen Wissens- und Innovationssystem. Gemeinsam mit den Landesorganisationen und den Kooperationspartner:innen werden praxisorientierte und innovative Bildungsangebote in allen Bundesländern bereitgestellt.

Im Mittelpunkt der LFI Bundesprojekte stehen neben den agrarisch fachlichen Themen die Schwerpunkte „Klima und Umwelt“, „Kommunikation und Dialog mit der Gesellschaft“ sowie „Innovation, Digitalisierung und digitales Lernen“. In diesen Projekten werden in Kooperation mit Mitgliedern und Partnern laufend neue Bildungsprodukte entwickelt und Trainer:innen und Multiplikator:innen geschult. Die Umsetzung der daraus generierten Kurse und Seminare erfolgt in Landesprojekten.

BIO-Kompetenz und -Aktivitäten

Das vielfältige fachliche Bildungsangebot des LFI steht allen BIO-Landwirtinnen und –Landwirten zur Verfügung und beinhaltet auch spezielle Angebote zum Schwerpunkt „biologische Landwirtschaft“.

In vielen Kooperations-Projekten werden Themen behandelt, die für die biologische Landwirtschaft von zentraler Bedeutung sind, mit der Zielsetzung, Bildungsangebote für die (BIO)-Praktiker:innen in geeigneten Formaten zu erstellen und den direkten Austausch zwischen Forschung und biologischer Praxis zu forcieren.

Landwirtschaftliche Fachschulen (LFS)
Ausbildung
Weiterbildung

Die land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen (LFS) zählen zu den berufsbildenden mittleren Schulen. In Österreich stehen etwa 70 Standorte für die Ausbildung an einer land- und forstwirtschaftlichen Fachschule zur Verfügung. Diese Schulen fallen in die Kompetenz der Länder und kooperieren im Anlassfall mit dem BML. Sie dauern in der Regel drei Jahre. Die Schüler:innen werden in unterschiedlichen Fachrichtungen auf die selbstständige Führung eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes oder Haushaltes vorbereitet. Der Abschluss erfolgt als Facharbeiterin/Facharbeiter bzw. mit mittlerer Reife.

Rolle im (BIO-) AKIS

Auch land- und forstwirtschaftliche Fachschulen tragen zum Wissenstransfer von Forschung in die land- und forstwirtschaftliche Praxis bei. An vielen Schul-Standorten sind Lehrbetriebe und Versuchsflächen angeschlossen.

Die Fachschulen bieten auch weiterführende Bildung und Beratung für ihre Absolventinnen und Absolventen und die Bevölkerung im ländlichen Raum zu aktuellen Themen wie EDV, Management, Verarbeitung bäuerlicher Produkte und dergleichen an. Sie entwickeln sich immer mehr zu Bildungszentren im ländlichen Raum.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Die Vermittlung von Inhalten zur biologischen Landwirtschaft ist in Österreich je nach Schultyp, aber auch je nach individueller Ausrichtung der Schule, und ihrem Lehrplan unterschiedlich stark ausgeprägt. Wie intensiv in LFS Inhalte zur biologischen Landwirtschaft vermittelt werden, hängt mitunter auch von der jeweiligen Lehrperson ab. Dabei ist zu erwähnen, dass ein maßgeblicher Anteil der LFS in Österreich biologisch bewirtschaftet wird.

Die LFS in Schlägl (OÖ) ist Österreichs erste (und bisweilen auch einzige) Bioschule. Die „Ganzheitlichkeit“ wurde zum Prinzip erhoben, die Jahreszeiten geben den Unterricht in zusammenhängenden Blöcken vor. Neben der Bio-Akademie für Erwachsene (Spät- oder Quereinsteiger – Erwerb des Facharbeiters) ist am gleichen Standort auch das Biokompetenzzentrum (in Kooperation zwischen Bioschule Schlägl und FiBL) und ein Bioladen mit Produkten aus der Region lokalisiert.

Landwirtschaftskammern Österreich (LK)
Ausbildung
Beratung
Weiterbildung

Die Landwirtschaftskammern sind die gesetzliche Interessenvertretung der österreichischen Bäuerinnen und Bauern und per Landesgesetz eingerichtete Körperschaften öffentlichen Rechts. Die Landwirtschaftskammern gliedern sich in die 9 Landes- Landwirtschaftskammern mit über 70 regionalen Bezirkskammern bzw. Außenstellen, in denen insgesamt ca. 1.700 hauptberuflich Beschäftigte tätig sind.  Dem gesetzlichen Auftrag zur Aus- und Weiterbildung und Beratung folgend sind die Landwirtschaftskammern der größte Bildungs- und Beratungsanbieter im ländlichen Raum. Die Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) ist die Dachorganisation der neun Landwirtschaftskammern auf Bundesebene und hat eine entscheidende Rolle bei der Koordination und Weiterentwicklung der Geschäftsfelder Bildung & Beratung der Landwirtschafskammern. Bei den Landwirtschaftskammern sind auch die Lehrlings- und Fachausbildungsstellen (LFA) angesiedelt sowie das Ländliche Fortbildungsinstitut Österreich als größte Bildungseinrichtung im ländlichen Raum.

Rolle im (BIO-) AKIS

Die LK-Beratung bietet ein flächendeckendes, umfassendes Beratungsangebot und ist daher One-Stop-Shop für alle Fragen rund um die land- und forstwirtschaftliche Betriebsführung und Produktion. Rund 700 fachlich und methodisch bestens geschulte Beratungskräfte in über 70 Standorten sind österreichweit im Einsatz.

Durch die verstärkte Teilnahme an nationalen und internationalen Innovationsprojekten stellt die LK Beratung sicher, dass auf den Betrieben benötigtes neues Wissen für die im internationalen Vergleich kleinstrukturierte österreichische Landwirtschaft gewonnen wird und über Bildungs- und Beratungsangebote möglichst rasch verbreitet wird. Die Landwirtschaftskammer nimmt ihre Rolle als „Brücke zwischen Forschung und Praxis“ wahr und setzt gezielt Aktivitäten im Bereich der AKIS Koordination um den Austausch zwischen Akteurinnen und Akteuren der Forschung, Bildung und Beratung anzuregen und Innovation voranzutreiben. LK erhebt Wissensbedarfe und Ideen aus der Praxis als Impulse für neue Bildungs- und Beratungsangebote sowie für zukünftige Forschungs- und Innovationsprojekte.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Die biologische Landwirtschaft wird in vielen Projekten und Aktivitäten thematisiert um ihre Weiterentwicklung zu fördern. Das gesamte Bildungs- und Beratungsangebot in allen Bereichen und Themen steht sowohl konventionell als auch biologisch wirtschaftenden Betrieben zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es in allen Bundesländern spezielle Bildungs- und Beratungsangebote für BIO-Betriebe. Die Expertinnen und Experten des LK-Beratungsteams für biologische Wirtschaftsweise sind in allen Landeslandwirtschaftskammern vertreten.

Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES)
Forschung
Verwaltung und Kontrolle
Weiterbildung

Als Unternehmen der Republik Österreich ist die AGES zur wirksamen und effizienten Kontrolle der Ernährungssicherheit und zur Wahrung des Schutzes der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen verpflichtet. In der Wahrnehmung ihrer Aufgaben verfolgt die AGES den One Health-Ansatz: Gesundheit für Mensch, Tier und Pflanzen. Die Agentur ist mit über 1.500 Mitarbeiter:innen an mehreren österreichischen Standorten im Einsatz. Die AGES arbeitet und forscht in den Geschäftsfeldern Ernährungssicherung, Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit, Öffentliche Gesundheit, Strahlenschutz und Medizinmarktaufsicht.

Rolle im (BIO-) AKIS

AGES – Wissenstransfer und Forschung koordiniert die Forschungs-, Entwicklungs- und Wissenstransferaktivitäten der AGES-Wissenschafter:innen und ist mit der AGES-Akademie zertifizierte Aus- und Weiterbildungseinrichtung für Tagungen, Schulungen und Kongresse.

Über „AGES-Wissen aktuell“, einem frei zugänglichen Forschungsportal, werden wissenschaftliche Ergebnisse und Forschungsberichte aus den Themenbereichen öffentliche Gesundheit, Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und Landwirtschaft sowie Berichte mit Risikobewertungen der Expertinnen und Experten zu ausgewählten Themen veröffentlicht. Wissenstransferaktivitäten erfolgen außerdem über Vortragstätigkeiten der Expertinnen und Experten und bei externen Veranstaltungen.

Die AGES ist mit ihrem Wissen und Einsatz unverzichtbare Partnerorganisation für Gesundheit und Ernährungssicherheit in Österreich und in der Europäischen Union.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Die gemäß § 5 EU-QuaDG in der AGES eingerichtete Geschäftsstelle unterstützt insbesondere die Koordinierung der zuständigen Behörden und Kontrollstellen im Rahmen des amtlichen Kontrollsystems gemäß EU-VO auf dem Gebiet der biologischen Produktion, geschützten Herkunftsangaben und traditionellen Spezialitäten.

Die AGES betreibt Forschungsprojekte zur Förderung der biologischen Landwirtschaft und entwickelt neue Methoden zur Verbesserung biologischer Anbauverfahren. Die AGES stellt Wissen über die Vorteile der biologischen Landwirtschaft zur Verfügung.

Bei der AGES wird die Bio-Pflanzenvermehrungsmaterial-Datenbank geführt. Laut Verordnung (EU) 2018/848 ist die Verwendung von Pflanzenvermehrungsmaterial inklusive Saatgut das nach den Bedingungen des Biolandbaus produziert wurde, verpflichtend und die Verfügbarkeit von Pflanzenvermehrungsmaterial bestimmter Arten oder Sorten in Form einer Datenbank transparent zu machen ist.

Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL)
Beratung
Fachverbände
Weiterbildung

Das Österreichische Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) ist ein gemeinnütziger Verein (Gründung 1947) und versteht sich als

  • österreichweit tätige Bildungseinrichtung für Erwachsenenbildung und Weiterbildung im landwirtschaftlichen Bereich
  • neutrale, allgemeinbildende Einrichtung im öffentlichen Interesse
  • Plattform für Diskussion, Koordination und Information für den ländlichen Raum,
  • Bindeglied zwischen Forschung, Verwaltung und Praxis
  • „Katalysator“ zur Durchsetzung neuer Ideen und Projekte sowie als
  • Verbindungsstelle zu Behörden, Ämtern, Ministerien, Universitäten, Prüfanstalten u.a.

Rolle im (BIO-) AKIS

Das Österreichische Kuratorium für Landtechnik ist wichtiger Partner für viele Akteurinnen und Akteure innerhalb des agrarischen Wissens- und Innovationssystem, insbesondere aber für die (BIO-) Landwirtinnen und Landwirte. Ihnen stehen alle Angebote des ÖKL (Kurse, Veranstaltungen, Broschüren usw.) zur Verfügung.

Die ÖKL-Bildungsangebote orientieren sich an aktuellen Themen und unterstützen Landwirt:innen dabei, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen für die alltägliche Arbeit kontinuierlich zu verbessern. Neben zahlreichen Bildungsangeboten bietet das ÖKL vertiefende Publikationen (z.B. Merkblätter) an, außerdem setzt das ÖKL zahlreiche Bildungsprojekte um und gibt Auskünfte zu landtechnischen Fragestellungen. Die ÖKL-Richtwerte für die Maschinenselbstkosten sind eine unverbindliche Berechnungsgrundlage für den land- und forstwirtschaftlichen Einsatz in der Nachbarschaftshilfe.

Das ÖKL ist Vernetzungs-Plattform für Vertreterinnen und Vertreter aus allen Kreisen der Landtechnik, des Bauwesens sowie aller mit Fragen der Gestaltung des ländlichen Raumes befassten Stellen.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Besondere Angebote und Aktivitäten für die biologische Landwirtschaft sind die Veranstaltungsreihe Arbeitskreis Technik im Biolandbau, Biofeldtage. Aber auch Veranstaltungen und Projekte rund um das Thema Landentwicklung und Biodiversität haben besondere Relevanz für die biologische Landwirtschaft.

Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)
Ausbildung
Forschung
Weiterbildung

Als Universität des Lebens vereint die BOKU naturwissenschaftliche, technische und sozioökonomische Themen und bietet diverse Studien im Bereich der Land- und Forstwirtschaft an. Die BOKU ist eine der besten Nachhaltigkeitsuniversitäten in Europa und unterstützt das Ziel, Nachhaltigkeit in alle Prozesse der Gesellschaft zu integrieren.

Rolle im (BIO-) AKIS

Die Forschung an der BOKU konzentriert sich in sechs Kompetenzfeldern um die Sicherung und nachhaltige Nutzung unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Die Tätigkeiten der BOKU in Forschung und Lehre sind primär in Österreich angesiedelt, wobei auch internationale Forschungs- und Kooperationsprojekte wie englischsprachige bzw. internationale Masterstudien in Kooperation mit anderen Ländern) u.a. im globalen Süden verfolgt werden.

Mehr als 40 Studien werden an der BOKU angeboten, von der Bio-, Nano- und Lebensmitteltechnologie über die Landschafts-, Forst- und Geotechnik bis zu Chemie, Zoologie und Abfallwirtschaft. Die Weiterbildungsakademie der BOKU bietet ein umfassendes Portfolio an berufsbegleitenden Studienangeboten und universitären Lehrgängen an.

Die BOKU macht ihr Wissen zugänglich, nutzbar und nachhaltig wirksam. Als innovative Wegbereiterin transferiert sie Erkenntnisse aus der Forschung in verschiedenste gesellschaftliche Bereiche. Das Team Technologietransfer bietet kompetente Begleitung bei der Verwertung von BOKU- Forschungsergebnissen an. Die BOKU unterstützt Open Science und informiert über das Forschungsportal über die Leistungen (Publikationen, Projekte, Medienbeiträge und Services) der BOKU Forscher:innen.

BIO-Kompetenzen und -Aktivitäten

Im Jahr 1996 erfolgte die Einrichtung des Instituts für Ökologischen Landbau (IfÖL) an der Universität für Bodenkultur Wien, das heute eines von vier Instituten des Departments für Nachhaltige Agrarsysteme ist. Der Auftrag des Instituts für Ökologischen Landbau ist es durch systemische, inter- und transdisziplinäre Ansätze in Forschung und Lehre einen maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft und Ernährungsweise zu leisten. Ergebnisse disziplinärer und interdisziplinärer Natur werden in ihren Auswirkungen auf das Gesamtsystem hin bewertet.

Am Institut für Ökologischen Landbau werden u.a. die folgenden Aktivitäten koordiniert:

  • ein englischsprachiges Master-Studium Ökologische Agrarsysteme und Agrarökologie (Master of Science: Organic Agricultural Systems and Agroecology);
  • die Mitgliedschaft in internationalen Netzwerken zur Lehre über den Ökologischen Landbau (European Network of Organic Agriculture Teachers; Subject Area Organic Farming der Euroleague for Life Sciences);
  • die viehlose biologische Bewirtschaftung von 26 ha Ackerfläche, pflanzenbauliche Exaktfeldversuche und Betreuung von Biotopflächen (Hecken, Saumstreifen an den Rändern der Versuchsflächen zur Förderung der Biodiversität) auf der Versuchswirtschaft Groß-Enzersdorf seit dem Jahr 1998;
  • die Betreuung eines Langzeit-Feldversuchs (LTFE, Long Term Field Experiment) auf einem 143 ha großen Betrieb der Bundesversuchswirtschaften GmbH in Rutzendorf im Marchfeld seit dem Jahr 2003 mit Erhebungen zur Bewertung von verschiedenen organischen Düngungssystemen (viehloses System mit Gründüngung oder Biotonnenkompost-Düngung versus Simulation eines tierhaltenden Systems mit Stallmist-Düngung) zur Optimierung des Kohlenstoff- und Nährstoffmanagements in biologischen Marktfruchtbetrieben.

Biologische Landwirtschaft ist auch Gegenstand in Lehre und Forschung an anderen Instituten an der BOKU, wie zum Beispiel am Institut für Nutztierwissenschaften, Institut für Agrar- und Forstökonomie, Institut für Wein- und Obstbau oder am Institut für Entwicklungsforschung.

Weiterführende Links: helttps://boku.ac.at/nas/ifo