Projektvorstellung: Biodiversität im Wald

Wir schauen auf unsere Wälder!

Themenbereich
Land & Forst

16.05.2017

Erfolgreiches Projektjahr 2016, vielversprechender Blick ins Jahr 2017

Das zweite Projektjahr ist nun abgeschlossen und es gibt bereits vielfältige Erfolge zu verzeichnen. Österreichweit beobachten bis jetzt insgesamt 248 eingeschulte Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer (Stand Jänner 2017) 6 unterschiedliche Schwerpunktbereiche; vom Totholz bis zum Ameisenbuntkäfer ist hier so manche Rarität mit dabei. Im Rahmen eines kostenlosen „waldökologischen Betriebsgespräches“ lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit ihrer Trainerin und ihrem Trainer die ökologischen Besonderheiten im eigenen Wald kennen. Der Großteil der Trainerinnen und Trainer rekrutiert sich aus den forstlichen Beraterinnen und Beratern der Landwirtschaftskammern. Diese haben hierfür eine eigene Ausbildung absolviert. Im Zuge des Gespräches werden Beobachtungsinhalte festgelegt, zu denen einmal jährlich online eine Meldung gemacht wird.


Die Meldungen

Viele Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter haben auch schon vor dem Betriebsgespräch unbwusst Biodiversität gefördert, betonen aber, dass sie nun viel bewusster die Vielfalt in ihrem Wald wahrnehmen. So zum Beispiel die Spechtaktivität, auf die sie bisher weniger geachtet haben. Die „Spechtbeobachterinnen und Spechtbeobachter“ melden, dass sie Höhlenbäume und Totholz im Wald belassen und bei Waldarbeiterinnen und Waldarbeitern besonders auf die Erhaltung dieser Strukturen achten. Häufig beobachtet wird Auerwild, welches schon durch kleine Veränderungen gefördert werden kann. So gaben einige Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter an, Saumschläge angelegt und Auflichtungen durchgeführt zu haben, andere meldeten, dass sie Lärchenwiesen als zukünftige Balzplätze von den Schlägerungen ausgelassen und den Waldboden bis 3 Meter Höhe entastet haben. Diese Eingriffe in den Lebensraum führten vielerorts zu vermehrtem Antreffen des Auerwildes. Aus diesen und ähnlichen Meldungen lassen sich die Leistungen der Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter für die Erhaltung der Artenvielfalt, aber auch der durch die Projektteilnahme entstandene „neue“ Blick auf den eigenen Wald erkennen. Denn nur was man schätzt, schützt man auch gerne!

Evaluierung zeigt hohe Zufriedenheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Im Rahmen einer Telefonevaluierung wurden teilnehmende Betriebe über ihren Eindruck der „walökologischen Betriebsgespräche“ mit den Trainerinnen und Trainern der Landwirtschaftskammern bzw. den Forstökologinnen und Forstökologen befragt. Rund 97 % der befragten Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter gaben an, dass ihnen das Beratungsgespräch und die Art der Wissensvermittlung sehr gut bis gut gefallen haben. Besonders zufrieden sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch mit den sehr anschaulichen, ansprechenden Bildungsmaterialien.

Bildungsveranstaltungen der „Servicebetriebe“ ab 2017

Zahlreiche Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter haben den Wunsch nach einem regelmäßigen, regionalen Bildungsangebot zur Vertiefung unterschiedlicher Spezialthemen hinsichtlich der Artenvielfalt im Wald geäußert. Ab 2017 startet  die Zusammenarbeit mit den in ganz Österreich verteilten „Service- bzw. Exkursionsbetrieben“, zu denen derzeit 14 engagierte Forstbetriebe, verteilt über ganz Österreich gehören. Im Sommer 2017 werden die ersten Exkursionen und Veranstaltungen auf diesen Betrieben stattfinden und damit eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschaftern geschaffen.

Interesse an einem kostenlosen „waldökologischen Betriebsgespräch“ geweckt?

Wenn auch Sie Interesse an dieser kostenlosen Beratung und den dabei erhältlichen „Biodiversitätssteckbriefen“ haben, kontaktierten Sie Ihre Forstberaterin und Forstberater oder schreiben Sie eine E-Mail an: forst@lk-oe.at.
Zusätzliche Informationen erhalten Sie auch online.