Heumilch: Durch Produktdifferenzierung zum Erfolg

Themenbereich
Land & Forst
Umwelt & Klima

20.11.2017

Der Startschuss für die ARGE Heumilch fiel 2009. Fast zehn Jahre später hat sich die Heumilch im Handel und bei den Konsumentinnen und Konsumenten als erfolgreiches Nischenprodukt etabliert. Der Umsatz von Heumilchprodukten im heimischen Lebensmittelhandel stieg vom Start der Initiative im Jahr 2009 bis zum Jahr 2016 um über 160 Prozent auf mehr als 116 Millionen Euro. Bei der weißen Palette legten Heumilchprodukte um 200 Prozent zu, bei der gelben Palette um 130 Prozent. Zum Vergleich: Im Gesamtmarkt der Molkereiprodukte nahm der Umsatz im gleichen Zeitraum nur um 9 Prozent zu. Über 50 Prozent der Heumilchprodukte werden mittlerweile exportiert.

Der Mehrwert für die Bäuerinnen und Bauern betrug im letzten Jahr mehr als 30 Millionen Euro. „Wir haben in den vergangenen Jahren umfassende Vermarktungsaktivitäten gesetzt. So konnten wir gemeinsam mit den Molkereien und Käsereien, dem Konsumentenvertrauen und der Kooperationsbereitschaft des Lebensmittelhandels den schwierigen Entwicklungen auf dem Milchmarkt entgegensteuern. Es ist uns gelungen, den Milchpreis annährend konstant zu halten. Und wir haben einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der österreichischen Heuwirtschaft und zur Stärkung des ländlichen Raums geleistet“, betont Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch. Diese positive Entwicklung wolle man auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Aktuell werden in Österreich 485 Mio. Liter Heumilch verarbeitet und vermarktet.

Ein großer Meilenstein war die Verleihung des EU-Gütesiegel g.t.S. – garantiert traditionelle Spezialität – an die Heumilch im Jahr 2016. Es wurde erstmalig im deutschsprachigen Raum vergeben und steht für einen besonderen Schutz, für noch mehr Qualität und Unverfälschtheit.

Über die Heumilch
Die ARGE Heumilch Österreich vereinigt ca. 8000 Heumilch-Bäuerinnen und Bauern und rund 60 Verarbeiterinnen und Verarbeiter und Vermarkterinnen und Vermarkter von Heumilch. Die Mitglieder der ARGE arbeiten nach einem strengen Regulativ, dessen Einhaltung von unabhängigen, staatlich zertifizierten Stellen kontrolliert wird.

Bei der Heuwirtschaft handelt es sich um die ursprünglichste Form der Milcherzeugung. An den Lauf der Jahreszeiten angepasst, verbringen Heumilchkühe jeden Sommer auf heimischen Wiesen und Almen, wo jede Menge saftiger Gräser und Kräuter wachsen. Im Winter werden die Tiere mit Heu versorgt. Als Ergänzung erhalten sie mineralstoffreichen Getreideschrot. Gärfutter wie Silage ist strengstens verboten. Sämtliche Produkte werden kontrolliert gentechnikfrei hergestellt.

Hauptproduktionsgebiete der Heumilch sind Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich sowie die Steiermark. In Österreich liegt der Heumilchanteil an der Gesamtproduktion bei 15 Prozent, in Europa bei lediglich drei Prozent.

Die Förderung über das Programm LE 14-20 erfolgt über die Maßnahme Informations- und Absatzförderung.

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