Rückblick "Draußen am Betrieb - Maßnahmen zur Ammoniakemissionsreduktion in der Praxis"

Themenbereich
Umwelt & Klima

24.05.2018

17. Mai 2018, HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden von Michael Kropsch (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) begrüßt, der anschließend in die Problematik der Ammoniakemissionen einführte. Dabei betonte Kropsch, dass die Erreichung der im Rahmen der NEC-Richtlinie für Österreich bis zum Jahr 2013 festgelegte Ziele (-12%) nur möglich sein wird, wenn die Ammoniakemissionen über alle Sparten gemindert werden.

Zum besseren Verständnis der Sachlage und möglicher Minderungsmaßnahmen wurden im Anschluß drei Versuchsanlagen der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein besichtigt.

Christian Fasching (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) stellte die „Respirationsanlage“ vor, welche verschiedene Ausscheidungsgasse, wie Methan, Ammoniak, Kohlenstoffdioxid oder Sauerstoff messen kann. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Möglichkeit, die doppelte Respirationskammer vor Ort zu besichtigen und Fragen über die Funktionsweise der Anlage zu stellen.

Weiters präsentierte Erich Pötsch (HBLFA Raumberg-Gumpenstein), die Versuchsanlage „Clim grass“,  wo in 54 Versuchsparzellen die Effekte des Klimawandels im Grünland erforscht werden. Dabei werden Änderungen, die in Rahmen des Klimawandels stattfinden, wie Temperatur-,  Kohlenstoffdioxidkonzentrationserhöhungen und Reduktion der Niederschläge simuliert. Vegetationsänderungen werden modelliert, um beispielsweise die Entwicklung von Ertrag, Futterqualität oder Wachstum vorhersagen zu können.

Schließlich stellte Michael Kropsch drei verschiedene Funktionsweise sogenannter “Luftwäscher“ vor, die in einem Schweinstall vor Ort seit Anfang des Jahres angewendet werden und zur Reinigung der Luft (Geruchsbelästigung und Ammoniak) dienen. Die Präsentation dazu können Sie rechts dem Downloadbereich entnehmen

18. Mai 2018, Wörschach

Unter der Leitung von Alfred Pöllinger (HBLFA Raumberg-Gumpenstein)  konnten am zweiten Seminar-Tag zwei landwirtschaftliche Betriebe in Wörschach besichtigt werden, um die Umsetzung von Maßnahmen zur Minderung der Ammoniakemissionen in der Praxis zu erfahren.

Beim ersten Betrieb zeigte die Familie Huber Möglichkeiten zur Reduktion der Ammoniakemissionen, die sie bereits umsetzen. Sie verfügen über einen Laufstall mit Schieber, welcher vier Mal pro Tag im Betrieb ist. Außerdem verfügt der Betrieb über einen Gülleseparator, der den flüssigen Anteil des Stallmistes herauspresst. Dadurch werden u.a. Strohkosten gespart und ein besseres Güllemanagement erzielt. Darüber hinaus verwendet der Betrieb einen Schleppschlauch zur bodennahen Gülleausbringung, welcher im Vergleich zu einem Schleppschuh besser mit Unebenheiten zurechtkommt.

Der zweite besuchte Betrieb wird von der Familie Hösl bewirtschaftet. Der Betrieb liegt auf 950 m ü. M., die im Betrieb gehaltenen Rinder sind insgesamt sechs Monate auf der Weide. Durch die Weidehaltung mindert der Betrieb 50% der Ammoniakemissionen. Gülle wird mit dem Wasser aus der Milchstandwäsche verdünnt. Der Stall des Betriebes ist in zwei Bereiche aufgeteilt: Einer der Bereiche ist für das Jungvieh, der zweiter Bereich für das Milchvieh. Der Mist aus dem Jungviehbereich verrottet in einem außenliegenden Komposthaufen. Der Milchviehbereich des Stalls verfügt über einen Laufstall mit Liegeboxen. Hier wird ein Schieber eingesetzt, welcher den Stallmist in eine betonierte Güllegrube abschiebt. 

Das Ergebnisprotokoll zum Seminar Veranstaltung finden Sie unter „Downloads“.