Gemeindenaturschutzgebiet Illmitz

Kurzbeschreibung

Die Fläche stellt im sonst eher baumarmen Seewinkel einen naturschutzfachlich interessanten Sonderstandort dar. Es kann hier ein grober Eindruck vermittelt werden, wie die salzärmeren Teile des Seewinkels vor der großflächigen Entwaldung im Zuge der menschlichen Besiedlung der Region ausgesehen haben könnten.
Das Gemeindeschutzgebiet soll als Erweiterung des naturtouristischen Angebots der Gemeinde Illmitz fungieren. Mittels einer geplanten Dokumentation soll die Besonderheit des Standortes einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht werden.
Die Erhebung von Daten über ausgewählte Artengruppen soll als Grundlage eines zukünftigen Managements dienen und bei der Erstellung der geplanten Infomaterialien herangezogen werden.

Ausgangssituation

1988 wurde die ehemalige Schottergrube an der Landesstraße nach Podersdorf von der Gemeinde Illmitz unter Schutz gestellt. Der Illmitzer Verein für Vogel- und Landschaftsschutz übernahm die Betreuung des etwa 2,5 ha großen Gebietes.
Da seither keine gravierenden Eingriffe auf dem Gelände erfolgten, stellt sich heute ein Sukzessionsstadium dar, das vor allem von einer dichten bodenbedeckenden Vegetationsschicht und Holzpflanzen (v.a. Pappeln, wenig Robinie, dornige Sträucher...) geprägt ist, der Totholzanteil ist relativ hoch. Im nordwestlichen Teil gibt es eine größere teichartige Wasserfläche. Ein etwa 2-3 Meter breiter Graben führt – unterbrochen durch eine Erdschüttung – zu einer zweiten etwas kleineren teichartigen Wasserfläche. Bei höheren Grundwasserständen stehen größere Teile des im Vergleich zur Umgebung etwas eingetieften Areals unter Wasser, wodurch gewissermaßen eine Art Auwaldcharakter entsteht. Insgesamt stellt die Fläche im sonst eher baumarmen Seewinkel einen naturschutzfachlich interessanten Sonderstandort dar. Es kann hier ein grober Eindruck vermittelt werden, wie die salzärmeren Teile des Seewinkels vor der großflächigen Entwaldung im Zuge der menschlichen Besiedlung der Region ausgesehen haben könnten.
Aus heutiger Sicht muss mit Bedauern festgestellt werden, dass bisher nicht an eine möglichst vollständige Aufnahme der vorkommenden Tier- und Pflanzenarten gedacht wurde, wodurch mit einer Art Monitoring die Sukzession gut dokumentiert werden hätte können.
Randlich wurde stellenweise leider illegal Müll deponiert, eine aus der Frühzeit des Gemeindeschutzgebietes stammende Umzäunung ist noch reliktartig vorhanden.

Ziele und Zielgruppen

Das Gemeindeschutzgebiet soll als Erweiterung des naturtouristischen Angebots der Gemeinde Illmitz fungieren. Zu diesem Zweck ist eine Erschließung mittels eines Hides geplant um ein weitestgehend störungsfreies Beobachten der Natur zu ermöglichen. Um naturinteressierte Besucher sicher zum Areal zu leiten ist die Erstellung eins Besucherleitsystems angedacht (Radwegenetz mit einbeziehen). Mittels der geplanten Dokumentation soll die Besonderheit des Standortes einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht werden. Um diese Ziele zu erreichen ist auch die Beseitigung von Müllablagerungen und ähnlichen Störeinflüssen notwendig. Die Erhebung von Daten über ausgewählte Artengruppen soll als Grundlage eines zukünftigen Managements dienen und bei der Erstellung der geplanten Infomaterialien herangezogen werden.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Durchführung von notwendigen Pflegemaßnahmen (Müllbeseitigung etc.)
Planung und Erstellung eines Besucherleitsystems sowie von Infotafeln oder Infopulten
Errichtung eines Beobachtungsstandes
Naturschutzfachliche Datenerhebung und Dokumentation für ausgewählte Artengruppen
Dokumentation auf der Website des Vereins und Verlinkung mit Websites von Gemeinde Illmitz und Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel