LEADER-Projekt „CO2-Recycling – Klimaschutz durch Boden-, Humus- und Biotopmanagement“ Verein Regionalentwicklung Südkärnten

Themenbereich
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
Klimaschutz und Klimawandel

Untergliederung
Biodiversität
Boden
Klimaschutz

Projektregion
Vorarlberg

LE-Periode
LE 07–13

Projektlaufzeit
2012-2014

LE 07–13 Angaben

Themenbereich (Untergliederung): ÖPUL und Umwelt (Biodiversität, Boden, Klima)
Maßnahme: M999

Kurzbeschreibung

Die Projektziele sind die Verwertung biogener Reststoffe, gezieltes Boden-, Humus- und Biotopmanagement und die Implementierung regionaler Kreislaufwirtschaft. Als wichtiges regionales Ziel ist die CO2 Reduktion in der Region zu nennen, die einen wesentlich Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Transnationalesprojekt zwischen: Marion Ebster, Regionalentwicklung Vorarlberg/Austria; Wolfgang Pfefferkorn, CIPRA International, Schaan/Fürstentum Liechtenstein; Dionys Hallenbarter, unternehmenGOMS, Münster-Geschinen/Switzerland

Ausgangssituation

Einerseits werden mit diesem Projekt die Klimaziele von Europa 2020 bestens verfolgt und erfüllt und andererseits überzeugt das Projekt in der Zusammenarbeit auf regionaler und internationaler Ebene durch die Einbindung und Zusammenarbeit vieler Netzwerkpartner; In der Region wurde eine Diskussion über die dezentrale Kompostierung gestartet, die nur politisch auf Ebene der Bürgermeister und Gemeinden gelöst werden kann; das Projekt ist eine wichtige Maßnahme zur Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie und zur Erreichung der Entwicklungsziele gemäß der LEADER-Entwicklungsstrategie 2007 bis 2013

Projektumsetzung und Maßnahmen

Kooperation mit Schulen - Schüler lernen im Biologieunterricht den Grünschnitt ihres Sportplatzes zu kompostieren – Baumpflanzungen mit eigenem Kompostdünger;
Erstellung eines Masterplans für dezentrale und regionale Kompostierung auf Basis von Biomüll und Grünschnitt
Feldversuch der Landwirtschaftlichen Fachschule Goldbrunnhof – Vergleich zwischen Chemischer Düngung und Düngung mit Kompost aus Grünschnitt
Renaturierung von Feuchtflächen – trocken gelegte Moore werden wieder befeuchtet, Grenzverläufe mit Hecken und Kopfweiden bepflanzt – dadurch Erosionsschutz und neuer Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Ergebnisse und Wirkungen

Klimaschädlicher Kunstdünger wird gespart durch Kompostierung von organischem Material und Einbringung dessen als Dünger. Humusaufbau sorgt für natürliche CO2 Speicherung im Boden und es wird ein Beitrag zur CO2-Reduktion in der Region geleistet.
Zunahme des Bodenlebens in der Ackerfläche bereits nach einem Jahr signifikant höher;
Konzept für die dezentrale Kompostierung für die gesamte Region fertiggestellt und präsentiert; als Standorte für die Kompostanlagen wurden mit 5 landwirtschaftlichen Betrieben Vereinbarungen getroffen; 600 m neue Heckenpflanzungen aus Laubsträuchern und –bäumen; Eine Weidenplantage zur Gewinnung von Kopfweiden-Stecklingen und ein Feuchtbiotop wurden errichtet; Bewusstseinsbildende Maßnahmen mit SchülerInnen in Form von der Anlage eigener Kompostmieten und anschließenden Baumpflanzaktionen;
Als eine Folge aus diesem Projekt konnte in Kooperation mit der Ökoregion Kaindorf und mit dem Klimabündnis Österreich ein Bodenschutzlehrgang in der Region durchgeführt werden, wo die ersten Ergebnisse des Feldversuches als praktisches Beispiel beleuchtet wurden. Neben dem projektrelevanten internationalen Netzwerk konnte mit vielen regionalen Netzwerkpartnern kooperiert werden: Arge Naturschutz, Bio Austria Kärnten, Klimabündnis Kärnten und die Fachabteilungen des Landes Kärnten

Erfahrung

Die Kooperation mit den Schulen war ein wichtiger Erfolgsfaktor – die Nachhaltigkeit des Bodenversuches ist auf die nächsten 5 Jahre gesichert, die Zusammenarbeit mit dem Lehrpersonal braucht allerdings eine intensive externe Projektbegleitung;
Die Regenerationsfähigkeit des Bodens hat überrascht, der Mitteleinsatz für den herkömmlichen und den ökologischen Ackerbau wurde genau festgehalten (Maschineneinsatz, Arbeitsstunden, Mengeneintrag, Ertrag, Bodenuntersuchungen) – natürlich können in den ersten Jahren die Ernteerträge keinen wirtschaftlichen Erfolg gewährleisten – daher auch hier die Bestätigung, Naturschutz muss man sich leisten können;
Die Begeisterung der Jugendlichen und die Kooperationswilligkeit in der Landwirtschaft waren sehr erfreulich.
Die Organisation von der Sammlung von Biomüll aus den Haushalten ist im ländlichen Raum vor allem eine Frage des politischen Willens – der Gebührenhaushalt muss die Kosten der Biotonne über die Restmüllentsorgung kompensieren, ansonsten ist die Biotonne für Private zu teuer; eine Kontrolle der Biomüllentsorgung (richtige Kompostierung im eigenen Garten) inklusive Grünschnitt wird im ländlichen Raum praktisch nicht durchgeführt; die gegenseitigen Besuche der Projektpartner haben zu einer gegenseitigen Befruchtung und zur Schärfung der eigenen Sichtweise im Projekt geführt;
Schulen sind dankbar, wenn man ihnen Angebote zur Zusammenarbeit unterbreitet, erfordern aber in der Umsetzung eine intensive Betreuung;