Kraft. Das Murtal

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Bildung & Lebenslanges Lernen
Gemeindeentwicklung
Kultur
Standortentwicklung

Projektregion
Steiermark

LE-Periode
LE 07–13

Projektlaufzeit
2008

LE 07–13 Angaben

Themenbereich (Untergliederung): Zukunft Land (Bildung, Gemeindeentwicklung, Kultur, Standortentwicklung)
Maßnahme: M999

Kurzbeschreibung

Im obersteirischen Murtal kooperieren 64 Unternehmen aus Industrie und produzierender Wirtschaft, um die Region als Standort für Wirtschaft und Beschäftigung aufzuwerten. Initiiert wurde das Projekt von den Leader-Regionen Zirbenland, WirtschaftLeben und Holzwelt Murau. Als Projektträger fungiert mittlerweile die gemeinsam gegründete Industrie und Wirtschaftsentwicklung Murtal GmbH.

Ausgangssituation

Wenn es um Abwanderung aus dem ländlichen Raum und negative Bevölkerungsprognosen geht, wird das obersteirische Murtal nicht selten als Beispiel angeführt. Dieser krisenhaften Entwicklung wollten ursprünglich zehn regionale Unternehmen entgegenwirken. Sie gründeten im Jahr 2009 die Initiative „Kraft. Das Murtal“. Heute wirken 64 Partnerunternehmen aus unterschiedlichen Branchen mit. Gemeinsam beschäftigen sie rund 6150 MitarbeiterInnen. Und gemeinsam verfolgen sie eine Strategie für eine innovative Standortentwicklung, in deren Fokus folgende fünf Schwerpunkte stehen: Faktor Mensch, Imageneudefinition, Wirtschaftsverflechtung, Nachhaltigkeit und Industriekompetenztourismus.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Faktor Mensch: Lehrlingsstrategie und Co.
Eine wichtige Zielgruppe der Murtaler Unternehmen sind SchülerInnen, Jugendliche und Studierende sowie Eltern und LehrerInnen, die über unterschiedliche Formate angesprochen werden. So konnten z.B. mit der Roadshow „Lehre bringt Vorsprung“ bis dato 2000 SchülerInnen, 200 LehrerInnen und 600 Väter und Mütter erreicht werden. Auch die Infoveranstaltungen unter dem Titel „Wirtschaft zum Angreifen“ stoßen auf eine ähnlich gute Resonanz. Mit dem Format „Attraktive Arbeitgeber on tour“ baut „Kraft. Das Murtal“ seit Mai 2012 Beziehungen zu FHs, der Uni Graz und berufsbildenden höheren Schulen auf. Um sich langfristig als „attraktive Arbeitgeber“ zu positionieren, wurde von den Unternehmen eine gemeinsame Charta entwickelt und unterzeichnet.
Ein erstes Ergebnis sind wieder mehr und vor allem bessere Bewerbungen in vielen „Kraft-Betrieben“. In Planung oder Umsetzung sind derzeit unter anderem: der Ausbau der betrieblichen Kinderbetreuungsangebote in Kooperation mit den Kommunen, ein Qualifizierungsverbund sowie spezielle Weiterbildungen für LehrlingsausbildnerInnen.

Wirtschaftsverflechtung und Nachhaltigkeit
Eine Analyse der regionalen Zulieferverflechtungen zeigte unter anderem auf, dass rund 30 Betriebe über 100 Produkte und Dienstleistungen von außerhalb der Region beziehen. Ein regionales „Wer liefert was?“ soll nun dazu beitragen, dass eine stärkere Kooperation zu mehr regionaler Wertschöpfung führt.
Die Kraft-Betriebe engagieren sich auch in Sachen Nachhaltigkeit: Nach einem CSR-Check bei 12 Partnerunternehmen wurden z.B. die Realisierung eines gemeinsamen „Photovoltaik-Kraftwerks“ und eine Schwerpunktaktion zum Thema Suchtprävention ins Auge gefasst. Und unter dem Titel „Strahlkraft“ wird ein gemeinsamer CSR-Bericht herausgegeben.

Imageneudefinition
Der Imagewandel der Region wird durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen auf Basis einer langfristigen Strategie unterstützt: Tage der offenen Tür, Kraft-Newsletter, Website und Facebook-Präsenz, kontinuierliche Pressearbeit, weithin sichtbare Kraft-Logos auf vielen Partnerbetrieben.

Ergebnisse und Wirkungen

„Kraft. Das Murtal“ konnte als Wirtschaftsdachmarke für die Region Murtal erfolgreich etabliert werden. „Kraft. Das Murtal“ fungiert mittlerweile als anerkannte Schnittstelle zwischen Unternehmen, Verwaltung und Politik und gilt als Motor und Ansprechpartner für regionale Entwicklungsprozesse – eine gelungene Kooperation zwischen Regional- und Wirtschaftsentwicklung.