Vogelschutzmaßnahmen in ausgewählten Projektgebieten in Tirol

Themenbereich
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz

Untergliederung
Landwirtschaft
Naturschutz
Biodiversität
ÖPUL
Wissenstransfer

Projektregion
Tirol

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.07.2015-31.12.2017

Projektkosten gesamt
53.492 €

Fördersumme aus LE 14-20
39.992 €

Massnahme
Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten

Teilmassnahme
7.6 Förderung für Studien und Investitionen im Zusammenhang mit der Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des kulturellen und natürlichen Erbes von Dörfern, ländlichen Landschaften und Gebieten mit hohem Naturwert, einschließlich der dazugehörigen sozioökonomischen Aspekte, sowie Maßnahmen zur Förderung des Umweltbewusstseins

Vorhabensart
7.6.1. a) L Studien und Investitionen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen Erbes - Naturschutz

Projektträger
Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz

Kurzbeschreibung

Ziel des Projektes ist es, in ausgewählten Gebieten, in denen noch gute Bestände von Kulturartenvögeln vorkommen, gezielt Maßnahmen zu deren Schutz zu setzen.

In Zusammenarbeit mit BirdLife Tirol wurden dafür 37 landwirtschaftlich genutzte Gebiete in Tirol abgegrenzt, in denen derzeit noch gute Bestände von Wiesenbrütern, Hecken- und Baumhöhlenbrütern bekannt sind. Als Zielarten wurden hier vorrangig Braunkehlchen, Baumpieper, Feldlerche, Ortolan, Wachtelkönig, Wachtel, Neuntöter, Wiedehopf, Wendehals und Gartenrotschwanz definiert.

Ausgangssituation

Die vorwiegend bodenbrütenden Vogelarten der Agrarlandschaften sind in Österreich in besonderem Maße von Rückgängen betroffen. Dies zeigen aktuelle Ergebnisse der EU-Vogelschutzrichtlinie mit vergleichsweise hohem Anteil an Arten mit negativen Bestandstrends in Kulturlandschaften Österreichs. Ein ähnliches Bild zeigt das Zwischenergebnis des Brutvogelatlas in Österreich. Hier wurden für bodenbrütende Vogelarten der Agrarlandschaften wie Braunkehlchen oder Feldlerche massive Einbrüche bei den Vorkommen seit 1980 festgestellt.

Dies trifft vor allem auch für Tirol zu. So ist das Braunkehlchen in den letzten 20 Jahren aus den meisten ursprünglichen Vorkommensgebieten der Niederungen verschwunden. Es wird besonders die Intensivierung im Grünlandbereich und teilweise auch Nutzungsaufgabe für die Rückgänge der bodenbrütenden Vogelarten verantwortlich gemacht.

Ziele und Zielgruppen

Innerhalb ausgewählter Vogelprojektgebiete werden die landwirtschaftlichen Betriebe gezielt kontaktiert und über die Bedürfnisse der boden- und heckenbrütenden Vogelarten informiert. Es soll über die ÖPUL-Naturschutzmaßnahme für möglichst viele Flächen die vogelschutzkonforme Bewirtschaftung gesichert werden. Dazu werden neue Förderverträge abgeschlossen und bestehende nach Bedarf angepasst.

Ziel ist es, möglichst viele extensiv genutzte Bereiche für die Vögel zu erhalten oder zu schaffen und deren Bruterfolge zu unterstützen. Begleitend wird die Öffentlichkeit über die Maßnahmen informiert.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Im Rahmen des Projektes wurde zuerst eine Erhebung von Defiziten in den landwirtschaftlichen Lebensräumen von Kulturvogelarten durchgeführt und der Handlungsbedarf klar definiert. Laufend werden verschiedene Informationstätigkeiten durchgeführt, um die Zielsetzung der Naturschutzförderung der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und die Teilnahme an den Vogelschutzmaßnahmen zu erhöhen. Landwirtschaftliche Betriebe werden zu Vogelschutzmaßnahmen und Fördermöglichkeiten beraten.

Ergebnisse und Wirkungen

Die Vogelschutzmaßnahmen tragen zur Verbesserung des Wissensstandes von schützenswerten Lebensraumtypen der Kulturvogelarten sowie zur Bewusstseinsbildung für die Ziele des Naturschutzes bei. Landwirte der betroffenen Regionen werden über die vorkommenden Vogelarten und deren Ansprüche informiert, wodurch zielgerichtete Bewirtschaftungsmaßnahmen gesetzt und somit die Bestände von Kulturvogelarten gesichert werden sollen.