Flussaufweitung Isel-Hochstein

Themenbereich
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz

Untergliederung
Naturschutz
Biodiversität
Wasser

Projektregion
Tirol

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.10.2016-31.12.2018 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
368.433 €

Fördersumme aus LE 14-20
326.478 €

Massnahme
Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten

Teilmassnahme
7.6 Förderung für Studien und Investitionen im Zusammenhang mit der Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des kulturellen und natürlichen Erbes von Dörfern, ländlichen Landschaften und Gebieten mit hohem Naturwert, einschließlich der dazugehörigen sozioökonomischen Aspekte, sowie Maßnahmen zur Förderung des Umweltbewusstseins

Vorhabensart
7.6.1. a) L Studien und Investitionen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen Erbes - Naturschutz

Projektträger
Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz

Kurzbeschreibung

Da die Isel im Ortsgebiet Seblas der Gemeinde Matrei in Osttirol auf großer Länge monoton verbaut ist, gibt es bereits seit Jahren Bestrebungen seitens der Wasserbauverwaltung, des Naturschutzes und der Fischerei, den Flussabschnitt gestalterisch und ökologisch aufzuwerten. Diese Aufwertung erfolgt durch eine Flussaufweitung, unter Ausnutzung der Grundflächen des Öffentlichen Wassergutes, zwischen den Fließkilometern 27,40 und 26,95.

Ausgangssituation

Der betroffene Iselabschnitt war vor Projektbeginn ein monoton verbauter Flusslauf und wies, mit Ausnahme der Begleitgehölze, keine ökologisch nennenswerten Strukturen auf. Diese Verbauung stammte aus den 50er Jahren und wurde zwischenzeitlich nur durch kleine Instandhaltungsarbeiten ergänzt bzw. saniert. Der Gewässerabschnitt liegt nahe am Siedlungsraum, weshalb ihm auch erholungsfunktionelle Bedeutung zukommt. Beidufrig bestehen Flächen des Öffentlichen Wassergutes, welche in der Ausgangssituation ohne vertragliche Regelung intensiv landwirtschaftlich genutzt wurden. Aufgrund dessen und vor allem wegen ökologischer Defizite bestand Handlungsbedarf.

Ziele und Zielgruppen

Durch die Baumaßnahmen wird das Ufer im genannten Bereich in Flachufer und Sandbänke umstrukturiert. Außerdem sind eine Verbreiterung des Gehölzsaumes und eine Auwaldschaffung für eine Aufwertung des Flussabschnittes vonnöten. Weitere Zielsetzungen des Projektes bestehen in der Schaffung eines Naherholungsraumes mit Zugang zum Wasser sowie der Aufwertung des Rundwanderweges an der Isel zwischen Bichler-Brücke und Brühlbrücke.

Zusätzlich soll, durch die Biotopvernetzung, das überregional bedeutende „Feuchtgebiet Brühl“ flussabwärts des Bauabschnittes funktional eingebunden werden. Das Vorhaben dient in weiterer Folge… - der Wiederherstellung von Artenvorkommen/Populationen und gefährdeten Lebensraumtypen im entsprechenden Flussabschnitt der Isel. - der Strukturverbesserung bzw. Lebensraumvernetzung. - der Entwicklung naturschutzfachlich wertvoller Kulturlandschaft bzw. des Landschaftsbildes.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Rechtes Ufer: Unter Ausnutzung der Flächen des Öffentlichen Wassergutes wird dieses Ufer auf einer Länge von 150m so rückgebaut, dass die Flussbettbreite um 9m aufgeweitet wird und ein Flachufer mit unregelmäßiger Wasseranschlaglinie entsteht. Das einmündende Kleingerinne wird naturnah und fischpassierbar an die Isel angebunden. Außerdem wird der Uferweg, welcher ebenfalls Teil der Flächen des Öffentlichen Wassergutes ist, auf einer Länge von 115m an die westseitige Grundgrenze verlegt und der dadurch gewonnene Raum für die Gestaltung eines ca. 150m langen Nebenarmes der Isel genutzt. Zwischen dem Hauptgerinne und dem Nebenarm bleibt im Gleituferabschnitt der Isel eine ca. 115m lange zungenförmige, bei Hochwasser überströmte, Insel erhalten.

Der im Bereich des Nebenarmes einmündende "Schremsbach" wird fischpassierbar an den Nebenarm angebunden. Die Sicherungen am rechten Ufer sollen vorwiegend mit Hilfe von Wasserbausteinen und Steinrippen stattfinden. Auffüllungen werden mit Abraummaterial und/oder kiesigem Material vorgenommen. Linkes Ufer: Die bestehende glatte Ufersicherung am linken Außenbogen der Isel wird im Projektabschnitt durch unregelmäßig angeordnete Wasserbausteine (Kleinstrukturen) in Abständen von ca. 30m strukturiert. Strukturierungsarbeiten, Bepflanzungen: Bei den Bauarbeiten werden die zuvor auf Stock gesetzten Bäume und Sträucher wiederum in die neu gestalteten Uferböschungen eingebaut und durch Steckholzbesatz ergänzt.