Shared Space Doren

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Gemeindeentwicklung
Mobilität

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG REGIO-V Regionalentwicklung Vorarlberg

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
11.03.2016-31.03.2019

Projektkosten gesamt
59 220,00 €

Fördersumme aus LE 14-20
35 532,00 €

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Gemeinde Doren

Kurzbeschreibung

Der Dorfkern von Doren soll attraktiver werden. Hierzu soll die Ortsdurchfahrt nach dem Shared-Space-Prinzip umgestaltet werden. Im Projekt wurde ein umsetzungsfähiges und abgestimmtes Konzept erstellt, das von den Ämtern und Behörden sowie der Gemeinde und der Bevölkerung mitgetragen wird.

Der Entwurf ist etappiert und kann sukzessive realisiert werden. Wesentlicher Aspekt ist die Entschleunigung des motorisierten Verkehrs zu Gunsten der Entwicklung des Lebens vor Ort und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Hierzu sind bauliche Maßnahmen wie ein Ortseinfahrtstor oder Einengungen und die Gestaltung von platzartigen Bereichen vorgesehen.

Im Fokus stand auch die Einbindung relevanter Schlüsselpersonen aus der Gemeindepolitik sowie der Bevölkerung. Schulkinder und interessierte Bürger*innen wurden in den Planungsprozess eingebunden. Über ein Straßenfest wurden Planungsideen kommuniziert und erlebbar gemacht. So wurde eine breite Akzeptanz und Unterstützung zum Projekt erreicht.

Ausgangssituation

Einst waren Straßen durch eine Ortschaft begehrt und haben Dörfer belebt. Auf Grund des immer steigenden Verkehrsaufkommens hat sich die Ortsdurchfahrt zu einem trennenden und für die Wohnqualität störenden Element entwickelt. In vielen Dörfern des ländlichen Gebietes ist eine Zentrumsflucht eingetreten und der Gebäudeleerstand ist dramatisch angestiegen.

Mit dem fehlenden Leben im Zentrum sind auch der Handel und die Nahversorgung rückläufig. In verkehrsberuhigten Dörfern ist ein Umkehrtrend festzustellen. Die Gestaltung der Dorfzentren ist nahezu zwingend mit der Verkehrsraumgestaltung (Beruhigung) verbunden. Umfahrungen von Ortszentren sind oft nicht so einfach möglich und so bedarf es alternativer Formen um die Wohnqualität zurück in das Dorf zu holen.

Der Shared Space Ansatz erscheint besonders interessant, weil es die Verkehrsteilnehmer gleichstellt und zu einer Entschleunigung (Beruhigung) führt. Dies wiederum macht das Wohnen im Zentrum wieder attraktiv. Auch die Ansiedelung neuer Services, Kleingewerbe und Nahversorgungseinrichtungen werden durch attraktive Dorfkerne gefördert. Weiter ist zu beobachten, dass in verkehrsberuhigten Zonen die alte Bausubstanz verstärkt genutzt wird.

Die Diskussion über den Verkehr bzw. Verkehrsvermeidung führt zu einer erhöhten Sensibilität für den NMIV (nicht motorisierten Individualverkehr). Die Gleichstellung der Verkehrsteilnehmer ist zum Schlüssel einer Ortsentwicklung geworden. Die Gemeinde Doren hat in einem Gemeindeentwicklungsprozess (2012) festgestellt, dass die Ortsdurchfahrt ein Schlüssel zu Zentrumsgestaltung darstellt und hat deshalb eine Studie zum Thema Shared Space in Auftrag gegeben.

Die von Besch und Partner ausgeführte Vorstudie zeigt Lösungsansätze auf und ermutigt Gemeindeverantwortliche, den Gedanken weiter zu verfolgen und die Machbarkeit und die Auswirkungen sowie die Bereitschaft in der Bevölkerung vertieft zu untersuchen.

Ziele und Zielgruppen

Ziel des Projektes ist es, am Beispiel Doren aufzuzeigen, wie eine Ortszentrumsgestaltung in Verbindung mit der Verkehrsraumgestaltung bzw. Shared Space Ansatz möglich ist bzw. Synergien bewirkt. Das Projekt soll zur Umgestaltung der Durchzugsstraße führen und den Treffpunkt Ortszentrum attraktiver machen bzw. den einheimischen Bürger und den Gast zum Aufenthalt im Zentrum einladen.

Das Projekt soll dazu beitragen, dass die Bevölkerung die Nahversorgung verstärkt zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt. Die Schul- und Kirchwege sollen durch das Projekt sicherer werden. Generell soll sich das Projekt positiv auf die Entwicklung einer Mobilitätskultur in der Bevölkerung auswirken. Der Anteil an nicht motorisierten Besorgungen im Ort soll durch das Projekt erhöht und damit CO2 Ausstoß verringert werden. Zusätzlich sollen die Themen, wie: verdichteter und leistbarer Wohnbau in Zentrumsnähe und neue Mobilitätsformen, thematisiert und die Diskussion angestoßen werden. Das Projekt soll Vorbild für weitere Planungsprozesse in ländlichen Gemeinden sein.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Inhalt des Projektes ist die intensive fachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Shared Space in ländlichen Gemeinden am Beispiel Doren. In der ersten Phase werden fundierte Grundlagen für einen innerörtlichen Planungsprozess geschaffen. Die Konzepte werden in enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen des Landes erarbeitet und kommunikationsfähig aufbereitet. Nach thematischen Arbeitsgruppengesprächen mit Betroffenen in der Gemeinde erfolgt die Vorbereitung und Umsetzung öffentlicher Veranstaltungen.

Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Machbarkeitsprüfung ein. Die Machbarkeitsprüfung umfasst die Akzeptanz in der Bevölkerung, die organisatorische, rechtliche und technische Machbarkeit als auch die Finanzierbarkeit. Die anfallenden Arbeiten werden wie folgt ausgeführt: (Personalkosten) Die Koordinierungs- und die Öffentlichkeitsarbeit erfolgt durch Gemeindebedienstete. Dies betrifft die Organisation der Arbeitsgruppen, die Termine mit den Experten und bei den Fachabteilungen des Landes, die Bewerbung der öffentlichen Veranstaltungen und deren Organisation. (Sachkosten externer Dienstleistungen)

Die Expertenleistung betrifft die Beratung: in der Prozessgestaltung und Begleitung, in rechtlicher Hinsicht, die technische Planung im Zusammenhang mit dem Shared Space Ansatz in Doren. Die Mitarbeit der Fachabteilungen des Landes wird in allen Phasen des Projektes erbeten und wird nicht als Ausgabenwirksam kalkuliert.

Ergebnisse und Wirkungen

Am Beispiel Doren konnte aufgezeigt werden, dass die Ortszentrumsgestaltung in Verbindung mit der Verkehrsraumgestaltung bzw. ein Shared-Space-Ansatz möglich ist und Synergien bewirkt.

Das Projekt führte planerisch zu einer Umgestaltung der Durchzugsstraße in zwei Etappen. Nach Abschluss der Bauetappen soll das Ortszentrum attraktiver werden bzw. die einheimischen BürgerInnen und Gäste zum Aufenthalt im Zentrum einladen. Das Ortseinfahrtstor wird in der ersten Bauetappe realisiert.  

Die Realisierung der Bauetappen soll dazu beitragen, Nahversorgung verstärkt zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewältigen und dass Schul- und Kirchwege sicherer werden.

Generell hat das Projekt positiven Einfluss auf die Mobilitätskultur in der Bevölkerung.