Frauenschuhgebiet Martinauer Au - Besucherlenkung neu

Themenbereich
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz

Untergliederung
Wald
Naturschutz
Biodiversität
Schutzgebiete

Projektregion
Tirol

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
03.04.2015-31.12.2017

Projektkosten gesamt
26.670,29 €

Fördersumme aus LE 14-20
26.670,29 €

Massnahme
Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten

Teilmassnahme
7.6 Förderung für Studien und Investitionen im Zusammenhang mit der Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des kulturellen und natürlichen Erbes von Dörfern, ländlichen Landschaften und Gebieten mit hohem Naturwert, einschließlich der dazugehörigen sozioökonomischen Aspekte, sowie Maßnahmen zur Förderung des Umweltbewusstseins

Vorhabensart
7.6.1. a) B Studien und Investitionen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen Erbes - Naturschutz

Projektträger
Naturpark Tiroler Lech

Kurzbeschreibung

Im Naturpark Tiroler Lech (Natura 2000-Gebiet) liegt europas größtes zusammenhängendes Frauenschuhgebiet Martinauer Au mit ca. 2,5 h und ca. 6000 Frauenschuhpflanzen.

Der Frauenschuh (Cypripedium calceolus) ist die größte einheimische Orchidee. Er wird in Österreich als gefährdet eingestuft und ist sowohl durch die Tiroler Naturschutzverordnung und durch die FHH-Richtlinie geschützt.
Zur Blütezeit des Frauenschuhs von Mitte Mai bis MItte Juni besuchen ca. 8000 Gäste und Einheimische das Gebiet. Die Bergwacht Elmen-Pfafflar betreut das Frauenschuhgebiet in dieser Zeit ehrenamtlich.

In den letzten Jahr hat der Besucherdruck auf das Gebiet stark zugenommen, sodass ein neues Besucherlenkungskonzept notwendig wurde, um die Bestände des Frauenschuhs zu schützen.

Ausgangssituation

Die Zielgruppen des Projekts sind die einheimischen Besucher sowie die Touristen, die das Gebiet besuchen. Sie profitieren von der neuen Besucherlenkung im Frauenschuhgebet und werden gezielt durch das Gebiet gelenkt. Die ehernamtliche Arbeit der Bergwacht wird durch die Maßnahmen des neuen Besucherlenkungskonzepts erheblich erleichtert.

Durch die gezielte Lenkung der Besucher profitieren die Frauenschuhbestände von diesen Maßnahmen.
Das Projekt soll die Besuscher auf die Schutzwürdigkeit des Frauenschuhs und die Sensibilität des Gebietes hinweisen und sie zu einem verantwortungsvollen Besuch des Gebietes anleiten.

Ziele und Zielgruppen

Folgende Maßnahmen wurden im Projekt umgesetzt:
  1. Mobiler Betreuungswagen für die Bergwacht: Der Naturpark stellt der Bergwacht für die Dauer der Blütezeit einen mobilen Betreuungswagen zu Verfügung, der im Eingangsbereich aufgestellt wurde. Nach der Blütezeit wird der Wagen wirder entfernt.
  2. Neuer Zugangs-und Eingangsbreich: Es wurde ein neuer Zugangs- und Eingangsbereich befestigt.
  3. Barrierefreier Zugang: Der Zugangsbereich wurde mit einem Holzsteg ausgestattet, sodass auch gehbehinderte Besucher in das Gebiet gelangen.
  4. Errichtung der Leiteinrichtungen: Im neu geschaffenen Zugangs- und Eingangsbereich sowie im gesamten Gebiet wurden Leiteinrichtungen errichtet.
  5. Infotafeln: Zur Ökologie des Frauenschuhs sowie zum neuen Wegenetz wurden Informationstafeln im Eingangsbereich aufgestellt.
  6. Wegweiser: im Gebiet selbst wurden Wegweiser aufgestellt, die die Besucher durch das Gebiet leiten sollen.
  7. Postkarten, Broschüre, Folder: Es wurden zur Information für die Besucher Postkarten, eine Broschüre sowie ein Folder zum Frauenschuh umgesetzt


Projektumsetzung und Maßnahmen

Die neue Besucherlenkung ist vor der Blütezeit in der Saison 2017 fertiggestellt worden.
Die neue Besucherlenkung hat gezeigt, dass sich die Besucher gerne über die Sensibilität des Frauenschuhs und des Gebiets informieren. Die Lenkung der Besucher ist übersichtlich und hat so zu einer größtmöglichen Schonung der Frauenschuhbestände geführt.
Der barrierefreie Zugang ermöglicht nun auch gehbehinderten Besuchern den Zugang, der vor dem neuen Besucherlenkungskonzept in diesem Maße nicht möglich war.



Ergebnisse und Wirkungen

Das Frauenschuhgebiet unterliegt einem hohem Besucherdruck während der Blütezeit. Der Frauenschuh ist eine höchst sensible Orchidee und ist streng geschützt.
Das Frauenschuhgebiet ist in der Öffentlichkeit (Tirolweit, Allgäuweit) sehr beliebt.
Um den Besuchern einen Besuch im Gebiet zu ermöglichen und gleichzeitig die Bestände des Frauenschuhs zu schützen, war ein neues Besucherlenkungskonzept notwendig.
Die Zusammenarbeit der Bezirksforstinspektion, der Bergwacht Elmen-Pfafflar und des Naturparks Tiroler Lech war ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Konzeption und Umsetzung des Projekts.