Deutsch in den Sommerferien

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Chancengleichheit
Integration & Soziale Inklusion
LEADER
Bildung & Lebenslanges Lernen

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG Vorderland - Walgau - Bludenz

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
10.7.2017-30.11.2017

Projektkosten gesamt
5.674,00€

Fördersumme aus LE 14-20
4.539,23€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Sozialkreis der Pfarre Nüziders

Kurzbeschreibung

Die vierwöchige Sommerschule für VolksschülerInnen mit nicht-deutscher Erstsprache hatte sich zum Ziel gesetzt, die 9-wöchige Unterbrechung des Lernrhythmus der betreffenden Zielgruppe zu verkürzen, die während des Jahres erworbenen Deutschkenntnisse zu wiederholen, zu festigen und die SchülerInnen auf den Schulstart im Herbst vorzubereiten. Das Projekt richtete sich an VolksschülerInnen mit nicht-deutscher Erstsprache im Raum Bludenz-Nüziders. Die maximal bis zu 40 Plätze wurden in Absprache mit den Direktorinnen der vier beteiligten Volksschulen (Bludenz-St. Peter, Bludenz-Mitte, Bludenz Obdorf und Nüziders) an VolksschülerInnen mit nicht-deutscher Erstsprache vergeben, um deren Integration in das österreichische Schulsystem in besonderem Maße zu fördern sowie zu beschleunigen.

Ausgangssituation

Im Schuljahr 2015/16 hatten laut Schulstatistik des Landes 31,4% der Vorarlberger VolksschülerInnen eine andere Erstsprache als Deutsch. In den Volksschulen Bludenz-Mitte und Bludenz-St. Peter betrug dieser Anteil sogar über 60%. Diese Situation wurde durch die Auswirkungen der Flüchtlingsbewegungen im Herbst 2015 zusätzlich verstärkt. Aufgrund einer verhältnismäßig großen Anzahl an bleibeberechtigten und asylsuchenden Familien im Raum Bludenz-Walgau waren die Schulen mit einer Vielzahl an QuereinsteigerInnen, d.h. Schuleintritten während des Schuljahres, konfrontiert. Diese Situation setzt sich im laufenden Schuljahr 2016/17 fort, da aufgrund der Auflassung mehrerer Großquartiere in Vorarlberg und freier Kapazitäten im Raum Bludenz, weiterhin ein Zuzug von bleibeberechtigten und asylsuchenden Flüchtlingskindern stattfindet.

Der Spracherwerb sowie die durch den Schulalltag vorgegebene Tagesstruktur und der damit verbundene Lernrhythmus von Kindern, die noch nicht lange Teil des österreichischen Schulsystems sind und eine andere Erstsprache als Deutsch besitzen, werden durch die 9-wöchige Sommerpause jäh unterbrochen. Dies erschwert den Wiedereinstieg im Herbst erheblich. Das vorliegende Projekt möchte die Sommerpause für die genannte Zielgruppe unterbrechen und sie mit einem gezielten Angebot auf den Schulbeginn vorbereiten. Für die vom Sozialkreis der Pfarre Nüziders begleiteten und betreuten Familien ist dieses Angebot von zentraler Bedeutung und eine erhebliche Erleichterung in ihren Integrationsbemühungen.

Ziele und Zielgruppen

Ziele des Projekts sind die Wiederholung, Festigung und Vertiefung der während des Schuljahres erworbenen Deutschkenntnisse, die Vorbereitung auf das kommende Schuljahr sowie den damit verbundenen erleichterten Schulbeginn. Damit wird ein Beitrag zur schnelleren Integration dieser SchülerInnen in das österreichische Schulsystem geleistet. Ebenso erleichtern die Sprachkenntnisse die Integration in das Alltagsleben außerhalb der Schule.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Die Ziele sollen einerseits durch eine gezielte Vorbereitung der SchülerInnen sowie durch die enge Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg erreicht werden. Es findet eine enge Einbeziehung der Volksschulen mit einem besonders hohen Anteil an SchülerInnen mit nicht-deutscher Erstsprache statt. Die Auswahl der SchülerInnen erfolgt durch den Sozialkreis und die Direktorinnen der Volksschulen Bludenz-Mitte, Bludenz St.-Peter, Bludenz Obdorf und Nüziders.

Die Einbeziehung der beiden letztgenannten Schulen ergibt sich durch die steigende Zahl an QuereinsteigerInnen an diesen Schulen sowie die räumliche und auch soziale Nähe zum Sozialkreis. Nahezu alle vom Sozialkreis betreuten und begleiteten Kinder besuchen eine der genannten Schulen. Die Freiwilligen des Sozialkreises sind mit den Schulen laufend in Kontakt und sind deshalb auf diesen Bedarf aufmerksam geworden. Die Direktorinnen werden noch vor Start der Sommerschule Kontakt mit Studierenden aufnehmen, welche die Durchführung des Unterrichts übernehmen. Dann werden mit ihnen gemeinsam die Gruppen eingeteilt um so das Angebot bestmöglich auf die Bedürfnisse der SchülerInnen abzustimmen. Die Auswahl der Studierenden erfolgt auf Vorschlag und Vermittlung von Dr. Peter Theurl (Leiter des Instituts für Bachelor-Studiengänge, schulpraktische Studien und Praxisschulen an der PH Vorarlberg). Er bereitet die Studierenden entsprechend auf ihren Einsatz vor und erarbeitet mit ihnen gemeinsam die passenden didaktischen Methoden.

Die Unterrichtsphase findet von 07.08. bis 01.09.2017 statt. In einem Zeitraum von vier Wochen werden die VolksschülerInnen in vier Gruppen (pro Gruppe 10 SchülerInnen) von den ausgewählten Studierenden auf den Schulbeginn vorbereitet. Der Unterricht findet von Montag bis Freitag, täglich von 09:00 bis ca. 11:30 Uhr statt. Zur Abhaltung der Sommerschule werden Klassenräume in den genannten Schulen genutzt.

Nach der Unterrichtsphase und dem anschließenden Schulbeginn wird Mitte Oktober 2017 ein Austausch mit den Direktorinnen und den Studierenden stattfinden. Darin sollen die ersten Schulwochen der an der Sommerschule beteiligten SchülerInnen gemeinsam mit dem Sozialkreis evaluiert werden.

Ergebnisse und Wirkungen

Das Ziel bestand darin, dass zwei Drittel der teilnehmenden SchülerInnen zumindest an ihre Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen können. Bei ca. einem Drittel der SchülerInnen sollte eine Verbesserung oder sogar eine erhebliche Verbesserung zum vorigen Schuljahr erkennbar sein. Die Studierenden sammelten wertvolle Unterrichtserfahrungen, die ihnen sowohl in ihrem weiteren Studienverlauf, als auch bei der späteren Ausübung des Lehrberufs zugutekommen werden.