Almenland Fisch Gruber
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
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- Wertschöpfung
- Kulinarik
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- Nahversorgung
- Biodiversität
- KMUs, Gewerbe & Wirtschaft
- Direktvermarktung
- Kurze Versorgungsketten
- Vermarktung und Vertrieb
- Projektregion
- Steiermark
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Almenland & Energieregion Weiz - Gleisdorf
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 01.07.2016-30.06.2017
- Projektkosten gesamt
- 11.712,73 €
- Fördersumme aus LE 14-20
- 4.685,13 €
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- Erwin & Maria Gruber
Kurzbeschreibung
Die Almenland-Fisch Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, ein neues regionales Leitprodukt zu entwickeln. Die hervorragende Wasserqualität von frischem Almenland-Quellwasser und das langsame Wachstum sind beste Grundlagen für eine hervorragende Fischqualität mit regionalen Vorzügen. Die Almenland-Fische haben ein Alter von 24 bis 36 Monaten und sind Saiblinge sowie Forellen von ausschließlich zertifizierten Teichwirtinnen bzw. Teichwirten. Eine gentechnikfreie Fütterung und eine Kontrolle durch den Tiergesundheitsdienst zählen zu den Qualitätskriterien der Almenland-Fische. Der Betrieb Gruber ist ein biologisch geführter landwirtschaftlicher Betrieb in Gasen, welcher zukünftig stärker auf die Produktion Veredelung und Vermarktung von Almenland-BIO-Fisch setzt. Damit Bio-Fisch in hoher Qualität gefüttert werden können, müssen Investitionen in Fischteiche getätigt werden. Die Zielvorstellung ist der Bau eines Tannenholzbeckens zur artgerechten, biologischen Fischhaltung.Ausgangssituation
Fisch als wertvolles Nahrungsmittel gewinnt in Europa immer mehr an Bedeutung und verzeichnet hinsichtlich Ernährungstrends eine positive Entwicklung. Auch der Fischkonsum in Österreich wächst.Die Ressource Wasser ist im Naturpark Almenland in großen Mengen, auch für eine professionelle Fischzucht, vorhanden, wird aber derzeit nur im kleinen Umfang genutzt. Es gibt im Naturpark Almenland vereinzelt Fischzüchterinnen bzw. Fischzüchter (Teichwirte), die ihre Fische derzeit in unterschiedlichen Absatzschienen vermarkten. Andererseits gibt es auch Interessenten, welche zukünftig im Naturpark Almenland Fischzucht lernen und betreiben wollen und hier ein Potential sehen.
Aufgrund des vorhandenen regionalen Know-hows (Züchtung, Schlachtung, Verarbeitung, Vermarktung) und des Vorhandenseins von ausreichend Wasser sowie der Absatzchancen im Rahmen der Marke Naturpark Almenland, wurde das regionale Projekt „Almenland Fisch" entwickelt.
Das Projekt "Almenland Fisch" steht somit für die Schaffung eines weiteren ökologisch und qualitativ hochwertigen Almenland-Nischenproduktes durch die sinnvolle und umweltfreundliche Nutzung der Ressource Wasser im Naturpark Almenland. Im Zuge der Voruntersuchungen und einer Vielzahl an Projektbesprechungen hat sich herausgestellt, dass derzeit noch keine ausreichende Menge und auch keine durchgängige Verfügbarkeit an hochwertigen, regionalen, frischen Fischen vorhanden sind. Dies soll mit gegenständlichem Projekt geändert werden.
Weiters gibt es bis dato zwar funktionierende Erzeugergemeinschaften im Rinderproduktionsbereich, bei der Direktvermarktung, bei Kräutern und Honig, jedoch nicht im Zukunftsproduktproduktbereich „Süßwasserfisch". Ein Problem vorab sind auch die verschiedenen Qualitätsausbaustufen der regionalen Teichwirte, sprich es gibt eine große Bandbreite von konventionell bis biologischer Fischzucht, von kleinen bis artgerechten großen Becken. Die Anpassung an gemeinsame Qualitätsstandards soll Bestandteil dieses Projektvorhabens werden.
Ziele und Zielgruppen
Die Almenland-Fisch Initiative verfolgt folgende grundlegende Ziele:- Erarbeiten von gemeinsamen Richtlinien sowie die Sicherstellung deren Einhaltung.
- Schaffen eines ökologisch und qualitativ wertvollen marktfähigen Nischenproduktes, das nach den Richtlinien von Slow Food erzeugt und anerkannt wird.
- Sinnvolle und umweltfreundliche Nutzung der reichlich vorhandenen Ressource Wasser im Naturpark Almenland und dessen angrenzenden Gemeinden.
- Aufbau einer Erzeuger- und Vermarktergruppe sowie Entwicklung der Marke „Almenland Fisch"
- Aufbau der Marke „Almenland Fisch" als ein weiteres Leitprodukt der Region Naturpark Almenland
- Schaffen von nachhaltigen Einkommensquellen für alle Beteiligten in der Produktionskette
- Beratung und Qualitätsverbesserung bei Fischzüchtinnen und Fischzüchtern
- Organisation von externen Kontrollen und deren Finanzierung
- Gemeinsame Marktauftritte und Vermarktungsaktivitäten
- Schaffen einer zufriedenstellenden Wirtschaftlichkeit für alle Beteiligten
- Realisierung einer durchgehenden Qualitätskette
Der Betrieb Gruber ist ein biologisch geführter landwirtschaftlicher Betrieb in Gasen, welcher zukünftig stärker auf die Produktion, Veredelung und Vermarktung von Almenland-BIO-Fisch setzt. Damit Bio-Fisch in hoher Qualität gefüttert werden können, müssen Investitionen in Fischteiche getätigt werden. Die Zielvorstellung ist der Bau eines Tannenholzbeckens zur artgerechten, biologischen Fischhaltung. Weiters soll ein durchgehendes grafisches Erscheinungsbild (Cl), welches von der Beschilderung bis zur Etikettierung der Produkte reicht, gemäß den Almenland-Vorgaben umgesetzt werden.
Projektumsetzung und Maßnahmen
Geplante Aktivitäten:Die Almenland-Fisch Initiative Plattform von Fischzüchterinnen und Fischzüchtern, und Fischvermarktem aus der Region Almenland und deren angrenzenden Gemeinden, die das Ziel verfolgen, ein weiteres regionales Leitprodukt unter Definition Almenland - Fisch (gemäß gesonderter Projektrichtlinie) zu positionieren.
Unter der Marke „Almenland Fisch" werden folgende Fischarten aufgebaut, die für die Steiermark typisch sind und im Naturpark Almenland schon eine Tradition haben:
- Almenland - Saibling
- Almenland - Forelle
- Almenland - Bachforelle
Fischzucht
Die Detailrichtlinien wurden mit Dr. Bonstingl ausgearbeitet, der auch eine Erstzertifizierung der beteiligten Teichwirte vornimmt. Wesentlich ist, dass die Fische mindestens mehr als 50 % ihrer Gewichtszunahme (z. B. Einkauf mit 15 dag, Fischzucht bis 35 dag) im Naturpark Almenland gezogen werden.
Lebensraum und Gesundheit
Es ist auf einen natürlichen Lebensraum der Fische zu achten. Dazu werden grundsätzlich Naturteiche (Großteil der bestehenden Teiche), aber auch Becken mit entsprechenden Zu- und Abflüssen verwendet. Dies betrifft sowohl bestehende Teichanlagen als auch neue Anlagen. Die Wassertemperatur ist durch das Fließwasser vorgegeben und wird im Jahresdurchschnitt bei ca. 8-14°C liegen. Diese tiefen Temperaturen gewährleisten u.a. ein langsames Wachstum. Es wird keine technische Sauerstoffzugabe verwendet. Es wird beim Anlegen von neuen Teichen darauf geachtet, dass natürliche Materialien wie Flusskiesel etc. verwendet werden.
Es ist ein passender Bodenablauf sicherzustellen, um ein tägliches Ausmisten zu gewährleisten. Dadurch wird reines Wasser gewährleistet, welches vor allem bessere Qualitäten im Geschmack und weniger Krankheiten der Fische zur Folge hat.
Die Teilnahme am Tiergesundheitsdienst (TGD) ist verpflichtend.
Es wird auf eine Besatzdichte geachtet, die ein artgerechtes Aufwachsen der Fische gewährleistet. Die Besatzdichte wird mit 70 kg Speisefisch / Sekunden-Liter Wasserzufluss definiert. Die Fische werden in den Zuchtgewässern grundsätzlich artenrein gehalten.
Fütterung
In der Fütterung wird grundsätzlich ausschließlich mit gentechnikfreiem Futter gearbeitet. Es wird zertifiziertes Futter mit angemessenem Fettanteil verwendet. Futtermittel wie Fischmehl (Forellen und Saiblinge sind Raubfische) werden aus kontrollierter nachhaltiger Fischerei (MSC-Zertifizierung) verwendet.
Alter und Gewicht
Es erfolgt ein langsames Wachstum für beste Qualitäten. Das Gewicht definiert sich über das Alter.
Es werden folgende Altersbänder definiert:
- Speisefische im Ganzen: > 24 Monate / 25 - 40 dag Lebendgewicht
- Filetfische: 26 - 36 Monate / über 30 -100 dag Lebendgewicht
Meilensteine:
Planung und Konzeption sind bereits abgeschlossen und somit auch nicht fördertechnischer Bestandteil des gegenständlichen Projektes.
Die konkrete Umsetzung gemäß Kostenplan bei den einzelnen Teichwirten ist Inhalt dieses Projektes.
Arbeitspaket 1:
Qualitätssteigende Investitionen in die Teichanlage zur Einhaltung der Qualitätskriterien. Es soll ein Tannenholzbecken gebaut sowie ein durchgehendes Erscheinungsbild (Grafik für Beschilderung bis Etikettierung) umgesetzt werden.
Arbeitspaket 2:
Nach der Investition soll eine Projekteröffnung bzw. Projektpräsentation mit Pressearbeit veranstaltet werden. Dabei wird besonderer Wert auf die Publizitätsvorschriften des LEADER-Programmes des Landes Steiermark (A7) gelegt. Diese Projektpräsentation richtet sich an betroffene Zielgruppen (Familien mit Kindern, heimische Bevölkerung, touristische Naherholungsgäste, Naturpark-Schulen, öffentliche Stellen).
Ergebnisse und Wirkungen
Gemäß LES-Erfolgsindikatoren (messbare Indikatoren) soll das gegenständliche Projekt folgende Wirkung erzielen:Systempartnerschaften Landwirtschaft & Kulinarik:
- Anzahl an vertikalen Systempartnerschaften
- Anzahl an zertifizierten, regionalen Produkten
- Anzahl an zertifizierten Betrieben
Tourismus:
- Anzahl an Tagestouristen
- Anzahl neuer Angebote
- Anzahl an Projektbesichtigungen & Fachexkursionen
Ökosysteme & Biodiversität:
- Anzahl an beteiligten Naturpark-Partnerbetrieben
- Anzahl an Naturpark-Projekten
- Anzahl an umweltorientierten Freizeitangeboten