Masterplan Görtschitztal

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
LEADER

Projektregion
Kärnten

Lokale Aktionsgruppe
LAG kärnten:mitte

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.10.2015-31.12.2017

Projektkosten gesamt
180.000,00 €

Fördersumme aus LE 14-20
126.000,00 €

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
RM Regionalmanagement kärnten:mitte GmbH

Kurzbeschreibung

Der Masterplan ist das Produkt der Region Görtschitztal und beinhaltet auch die aus der Sicht der Region erforderlichen Sofortmaßnahmen zur Bewältigung des Schadensfalls selbst und Vorschläge zur weiteren Vorgangsweise und die Einbindung der Region zur Lösung der offenen Probleme mit der Altlastdeponie der Donauchemie in Brückl und der Müllverbrennung im Zementwerk in Wietersdorf. Als gemeindeübergreifendes Steuerungsorgan für die Erstellung und die Umsetzung des Masterplans wurde ein Zukunftskomitee Görtschitztal konstituiert, in dem Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Region, in den Beteiligungsveranstaltungen nominierte Vertreterinnen bzw. Vertreter der Bürgerinnen bzw. Bürger und von den Gemeinden ausgewählte Vertreterinnen bzw. Vertreter der Wirtschaft sowie die Zukunftsinitiative Görtschitztal vertreten sind.

Ausgangssituation

Die Kärntner Landesregierung hat das Regionalmanagement kärnten:mitte beauftragt, gemeinsam mit den 6 Gemeinden (Brückl, Eberstein, Klein St. Paul, Hüttenberg, Guttaring und Kappel am Krappfeld) den Bewohnerinnen bzw. Bewohnern und den Betrieben der vom Schadensfall HCB betroffenen Region im Görtschitztal einen Masterplan Görtschitztal 2015 auszuarbeiten. Dieser Masterplan soll als Grundlage für eine besondere Unterstützung der Regionsentwicklung dienen und einen Neustart ermöglichen.

Ziele und Zielgruppen

Ziele:
Das übergeordnete Ziel für die Zukunft der Region Görtschitztal ist die Neupositionierung als saubere und nachhaltige Rohstoff-, Verarbeitungs-, Umweltmuster- und Biogenussregion mit Vorbildwirkung am Balkon Kärntens. Dies dient dazu, die Kräfte in der Region zu bündeln, gemeinde- und sektorübergreifende Kooperationen anzustoßen und konkrete Projekte unter Begleitung des Regionalmanagements umzusetzen.
Eine Lösung der Umweltprobleme, die durch die Deponie in Brückl und die Verbrennung durch W&P entstehen, wird angestrebt. Weiters wird ein Aufbau und Betrieb eines Umweltkontrollsystems forciert sowie eine Imagekampagne nach Außen und Innen gestartet.
 
Mittels Zukunftskomitee soll auf zentrale Herausforderungen und Bedürfnisse der Region reagiert werden, indem Projekte innerhalb des Görtschitztales initiiert und umgesetzt werden.

Festgelegte Ziele:
(1) Wiederherstellung der regionalen Stärken und Neugestaltung des Images der Region nach Innen und Außen.
Dieses strategische Ziel reagiert auf den Imageschaden, den die Region durch den Schadensfall HCB erlitten hat und der die vorhandenen Stärken der Region in hohem Maße gefährdet.

(2) Entwicklung der Region zu einer sauberen, nachhaltigen und vorbildhaften Produktionsregion mit einer ausgewogenen sektoralen Mischung von Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Gewerbe sowie für Tourismus und Dienstleistungen.
Eine der Stärken der Region ist eine relativ ausgewogene wirtschaftliche Struktur mit rohstoff-basierten regionalen Wertschöpfungsketten und einem hohen Industrieanteil. Diese wirtschaftliche Struktur soll erhalten bleiben und Synergieeffekte zwischen unterschiedlichen sektoralen Wertschöpfungsketten sollen stärker genutzt werden. 

(3) Wiederherstellung und Verbesserung der Region als attraktiver Wohnstandort für Junge, Familien und für Seniorinnen und Senioren.
Dieses Ziel reagiert auch auf Schwächen und Risiken, die mit dem demografischen Wandel verbunden sind. Ausgehend von vorhandenen Stärken, wie der lebendigen Kulturszene, den vielfältigen und attraktiven Freizeitangeboten, der attraktiven Natur- und Kulturlandschaft gilt es, die Dienstleistungen und Infrastrukturen der Daseinsvorsorge zu sichern und zu verbessern, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und die sozialen und kulturellen Potenziale der Region gemeindeübergreifend zu entwickeln. Zur Umsetzung der strategischen Ziele und zur Bündelung der Kräfte wurden Leitthemen gebildet.

Zielgruppen:
Zielgruppen sind Bewohnerinnen bzw. Bewohner und Betriebe der vom Schadensfall HCB betroffenen Region (Gemeinden Brückl, Eberstein, Klein St. Paul, Hüttenberg, Guttaring, Kappel am Krappfeld) im Görtschitztal. Die Zielgruppe soll gezielt bei konkreten Maßnahmen unterstützt werden, um u.a. mit Hilfe von gemeinde- und sektorübergreifende Kooperationen ein positives Image innerhalb der Region zu erstellen.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Im Masterplan ist zwar bereits eine Liste von Maßnahmen und Projekten enthalten, da die Umsetzungsphase aber mehrere Jahre dauern wird, werden Maßnahmen in diesem Zeitraum durch Projekte konkretisiert und neue Projekte entwickelt. Diese Phase der Projektumsetzung soll, soweit sich dies als zweckmäßig erweist, weiterhin vom Zukunftskomitee Görtschitztal begleitet werden.

Die formalen Anforderungen der Projektentwicklung und Projekteinreichung erfolgt gemäß den bereits bestehenden EU-Förderprogrammen sowie Landes- und Bundesförderprogrammen. Bei Einrichtung eines Sonderförderprogrammes für das Görtschitztal gelten die formalen Anforderungen, die für dieses Programm entwickelt werden.

Für das Zukunftskomitee gelten als zentrale Kriterien für die Prioritätensetzung bei der Projektauswahl:
  • Unterstützung der im Masterplan festgeschriebenen strategischen Ziele und der Ziele zu den Leitthemen
  • wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit (Nachhaltigkeits-Check), 
  • Ausgewogene Verteilung von Mitteln zwischen den Gemeinden und Sektoren. 


Die Auswahl der Projekte und die Entwicklung von Empfehlungen zur Förderung von Projekten erfolgt in einer transparenten und nachvollziehbaren Form.
Bei den Projekten werden folgende Typen unterschieden:

(1) Leitprojekte:
Leitprojekte sind Projekte von besonderer regionaler Bedeutung. Sie sind gemeindeübergreifend konzipiert oder sie entfalten gesamtregionale Wirkungen.

(2) Schlüsselprojekte:
Schlüsselprojekte sind Projekte mit teilregionaler Bedeutung. Sie sind von zumindest zwei Gemeinden konzipiert oder sie entfalten gemeindegrenzenüberschreitende Wirkungen.

(3) Projekte:
Projekte sind Vorhaben, die in einzelnen Gemeinden umgesetzt werden und keine gemeindeübergreifende Wirkung entfalten.

Im Zuge der Projektlaufzeit sollen relevante Maßnahmen ausgearbeitet und im Zuge dessen auch umgesetzt werden. Des Weiteren sollen die Projekte in die oben genannte Klassifizierungen eingeteilt werden. Darüber hinaus sollen zur Realisierung der geplanten Projekte Konzepte erstellt und diese wiederum realisiert werden.

Ergebnisse und Wirkungen

Durch die Umsetzung der geplanten Projekte werden folgende Wirkungen erwartet:
  • Lösung der Umweltprobleme, die durch die Deponie in Brückl und die Verbrennung durch W&P entstehen; Aufbau und Betrieb eines Umweltkontrollsystems; Imagekampagne nach Außen und Innen
  • Qualitätswertschöpfungskette Lebensmittel & Vermarktung, Tourismus & Freizeit, erneuerbare Energie, saubere Industrie, Gewerbe und produktionsnahe Dienstleistungen
  • Dienstleistungen und Infrastruktur der Daseinsvorsorge, soziale und kulturelle Potenziale; Schwerpunktsetzung auf Jugend, Frauen und Seniorinnen bzw. Senioren

Außerdem soll eine Wiederherstellung der regionalen Stärken erreicht und Neugestaltung des Images nach Außen und Innen durchgeführt werden. Weiters soll das LEADER-Projekt zur Entwicklung zu einer sauberen, nachhaltigen und vorbildhaften Produktionsregion mit einer ausgewogenen sektoralen Mischung beitragen.
Grundsätzlich soll das Projekt zur Verbesserung der Region als attraktiver Wohnstandort für Junge, Familien und Seniorinnen bzw. Senioren dienen.

Erfahrung

Die Bewohnerinnen bzw. Bewohner und Betriebe der vom Schadensfall HCB betroffenen Region stehen den Maßnahmen aufgeschlossen gegenüber, außerdem konnte mit Hilfe von gemeinden- und sektorübergreifenden Kooperationen ein positiveres Image innerhalb der Region erstellt werden.