Stadtmuseum Bludenz - Neues Leben in alten Räumen

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Tourismus
Kultur
LEADER
Bildung & Lebenslanges Lernen

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG Vorderland - Walgau - Bludenz

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.01.2019-31.12.2020 (geplantes Projektende)

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Stadt Bludenz

Kurzbeschreibung

Der in den vergangenen Jahren vielfach aufgezeigte aktuelle Krise des Stadtmuseums Bludenz soll im Projekt dadurch begegnet werden, dass die Stadt an einem prominenten Standort eine attraktive Ausstellung mit der Möglichkeit der Gestaltung eines zeitgemäßen Vermittlungsprogramms erhalten soll, das einen bedeutenden Teil der Stadtgeschichte abdeckt. Dadurch soll die Position von Bludenz im Kontext der regionalen Museen im südlichen Vorarlberg herausgestrichen werden. Aufbauend auf einer Bauaufnahme und einer Auswertung des historischen Befunds wird ein Konzept für die Gestaltung einer Ausstellung in den Räumlichkeiten des unter Denkmalschutz stehenden Oberen Tors ausgearbeitet. Dabei werden bauliche Maßnahmen geplant, die eine zeitgemäße Nutzung der Räumlichkeiten ermöglichen. Die Ausstellung soll auf Themen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte der Stadt und Region Bludenz fokussieren und vor allem auf die Zielgruppe Familien abgestimmt sein.

Ausgangssituation

Der 1918 gegründete „Museums- und Heimatschutzverein Bludenz“ bemühte sich um den Aufbau einer Sammlung für ein Stadtmuseum Bludenz. Dieses wurde 1922 im Oberen Tor erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das aus dem späten 15. Jahrhundert stammende Gebäude zählt zu den wenigen Objekten, die an die im Mittelalter und der frühen Neuzeit befestigte Stadt Bludenz erinnern. Nach der Übernahme der Stadt Bludenz wurde eine neue Ausstellung eingerichtet, die eine sehr breite Palette an Themen abzudecken versuchte. Sie reicht von der Archäologie über das mittelalterliche und frühneuzeitliche Bludenz bis hin zur regionalen Kunstgeschichte und Volkskunde. Ein modernen museologischen Ansätzen entsprechendes Konzept ist in dieser Ausstellung nicht zu erkennen.
Heute entspricht das Stadtmuseum Bludenz aus diesem Grund in keiner Weise mehr den Anforderungen, die an moderne Museen gestellt werden. Eine aktive Sammlungstätigkeit fand in den vergangenen Jahrzehnten nicht statt. Auch die Vermittlungsarbeit in Form von Sonderausstellungen blieb aus. Sogar Verluste des Sammlungsgutes waren zu verzeichnen, vor allem des sogenannten Muttersberger Altars.

Der Geschichtsverein Region hat zum 80jährigen Jubiläum des Stadtmuseums 2002 auf die prekäre Situation aufmerksam gemacht. Die Stadt Bludenz hat in weiterer Folge beim Büro Rath & Winkler ein Museumskonzept in Auftrag gegeben. Konkrete Schritte hin zu einer Umsetzung sind jedoch ausgeblieben.

Ziele und Zielgruppen

Das Projekt soll einen ersten und wesentlichen Beitrag zur Gestaltung einer attraktiven Museumslandschaft in Bludenz leisten. Die Bedeutung des Oberen Tores für die Geschichte der Stadt Bludenz wird im Projekt durch eine bauhistorische Untersuchung herausgearbeitet. Das trägt zur Bewusstseinsbildung für die eigene Geschichte bei. Die im Projekt konzipierte und in einem Folgeprojekt umgesetzte neue Dauerausstellung wird ein bedeutender Meilenstein für die Attraktivierung der Museumslandschaft in der Stadt und Region Bludenz sein. Das Obere Tor, eines der markantesten und bedeutendsten Bauwerke der Bludenzer Geschichte, soll nicht mehr vernachlässigt sondern vielmehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden. Durch die im Projekt getroffenen Maßnahmen werden die Voraussetzungen für eine Dauerausstellung zum Thema der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte geschaffen, die vor allem für Familien und junge Menschen als Zielgruppe konzipiert ist.

Projektumsetzung und Maßnahmen

In Bludenz wird eine moderne und nach aktuellen museologischen Gesichtspunkten gestaltete Ausstellung entstehen. Diese wird einen wichtigen und attraktiven Beitrag zur Museumslandschaft im südlichen Vorarlberg bilden. Museumspädagogische Aspekte werden in der Umsetzung besonders berücksichtigt. Als Zielgruppe sollen vor allem Familien angesprochen werden. Zudem werden für Schulklasse und andere Gruppen Workshop-Angebote entwickelt.
Nach dem Ende der Projektumsetzung wird die Stadt Bludenz für einen aktiven Museumsbetrieb im Oberen Tor sorgen. Jedes Jahr wird ein Veranstaltungsprogramm entwickelt, das beispielsweise die Teilnahme an Aktionen wie „Reiseziel Museum“ und der Langen Nacht der Museen beinhaltet. Im Oberen Tor wird die Geschichte der Stadt Bludenz im Mittelalter und der frühen Neuzeit vermittelt. Außerdem werden auch die Voraussetzungen geschaffen sein, dass das Stadtmuseum Bludenz Projekte und Sonderausstellungen realisieren und sich an historischen Projekten beteiligen kann.
Das Projekt ist in Bludenz angesiedelt, widerspiegelt sich aber auch in der gesamten Region. Dies geschieht in erster Linie durch die Kooperation des Stadtarchivs Bludenz als Projektträger mit dem Geschichtsverein Region Bludenz. Auf diese Art und Weise besteht auch eine aktive Zusammenarbeit mit etablierten Museen in der Region. Mit der Schwerpunktbildung in Richtung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Sozialgeschichte leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag hinsichtlich der regionalen Themenmuseen in der Stadtregion Bludenz.

Ergebnisse und Wirkungen

Am Ende des Projekts wird eine detaillierte bauhistorische Analyse des Oberen Tores in Bludenz vorliegen. Diese wird neue Erkenntnisse zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte von Bludenz liefern. Diesem Thema entspricht das Konzept der neuen Dauerstellung im Gebäude, die im Rahmen des Projekts entwickelt wird. Diese neue Dauerausstellung wird am Ende des Projekts umgesetzt sein. Sie wird ein wichtiger Baustein für eine zukünftige Bludenzer Museumslandschaft sein, die auf mehrere Orte aufgeteilt sein wird.