Torkelbaum - A Stuck Röthner Gschicht erhalta!

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Tourismus
Kultur
LEADER

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG Vorderland - Walgau - Bludenz

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
29.3.2019-31.12.2020

Projektkosten gesamt
302.604,00€

Fördersumme aus LE 14-20
150.000,00€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Gemeinde Röthis

Kurzbeschreibung

Der in einem Röthner Gasthaus untergebrachte denkmalgeschützte Torkelbaum aus dem Jahre 1674 wurde seitens des Vorbesitzers der Gemeinde Röthis übergeben. Nach einer Überstellung und provisorischen Unterbringung nahe des endgültigen Aufstellungsortes (Gemeindeamt Röthis – denkmalgeschütztes Schlößle) wurde mit dem Bau des witterungsgeschützten Pavillons begonnen. Simultan wurde im Schlößlekeller ebenfalls für Wein- und Mostverkostungen, Veranstaltungen und weitere geschichtliche Weinbauutensilien (Werkzeuge…) (Stichwort: Kleinmuseum) Räumlichkeiten adaptiert (Beleuchtung, Restaurierung der Türrahmen und Eingangstor und Bodensanierung).
Der umliegende Baumbestand um den Pavillon wurde geprüft und wo möglich entsprechend den Angaben von Expertinnen und Experten ersetzt. Der Pavillon wurde über einen gepflasterten Weg an das bestehende Wegenetz angebunden, die Wiesen sind an das Gebäude angepasst und als Naturwiesen angelegt.

Ausgangssituation

Baumpressen waren rund 2.000 Jahre für die Herstellung von Wein in Österreich sehr wichtig. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert bestimmten sie in überwiegender Form den Pressvorgang. Das hat sich erst im letzten Jahrhundert durch leistungsfähigere Pressen geändert. Innerhalb von zwei bis drei Jahrzehnten, etwa zwischen 1950 und 1980, sind die meisten der geschätzt bis zu 30.000 Baumpressen in Österreich durch moderne Presssysteme ersetzt worden. Die überwiegende Zahl der stillgelegten Pressen wurde zerstört. Unbekannt ist, wie viele von ihnen in einem aufgelassenen Torkel noch ein beschauliches Dasein fristen. Einige von ihnen wurden in Heurigenlokalen und Gasthäusern aufgestellt, andere können, liebevoll restauriert, in Museen von Weinbaugebieten als Denkmäler alter Kulturtradition bewundert werden. Die Baumpresse von Röthis dürfte 1674 umgebaut worden sein, die Spindel wurde 1671 erneuert. Der altersmäßige Vergleich der Röthner Presse mit anderen Objekten steigert das Interesse und den Wert am vorhandenen Bestand.

Tatsächlich entpuppte sich der Torkelbaum von Röthis als die älteste dokumentierte Baumpresse Österreichs. Eine im Mai durchgeführte dendrochronologische Untersuchung bestätigte, dass der Torkelbaum (9,5 m lang, 2,6 m breit, ca. 5 m hoch) aus dem Jahr 1674 stammt. Folglich wurde er nun vom Bundesdenkmalamt als besonders schützenswert eingestuft.

Der Torkelbaum stand bis jetzt in dem Torkel in Röthis, ein altes Gasthaus welches seit 2014 nicht mehr genutzt wurde. Dieser Torkel wird nun im Sommer/Herbst 2018 abgerissen. Damit verliert der Torkelbaum, der als Wahrzeichen der Gemeinde Röthis, welche eine lange Weinbautradition besitzt, gesehen werden kann, sein „zuhause“. Um dieses alte Kulturgut zu erhalten hat die Gemeinde den Baum als Geschenk angenommen. Um ihn jetzt wieder richtig in Wert zu setzen und ihn zu präsentieren soll ein neues Ausstellungsgebäude und zusätzliche Veranstaltungs- und Ausstellungsräume geplant und errichtet werden.

Ziele und Zielgruppen

Damit der Torkelbaum als ein altes Kulturdenkmal für die Nachwelt erhalten werden kann, muss er dringend an einen neuen Ort übersiedelt und sowohl fachgerecht als auch geschützt aufbewahrt werden. Dieses Kulturdenkmal soll der Bevölkerung von Röthis und der Region Vorderland-Feldkirch aufzeigen, dass die langjährige Weinbautradition integrativer Bestandteil der Röthner Geschichte ist und auch bleiben soll. Dazu wird die Weinpresse an einer repräsentativen gut einsichtigen Stelle aufgestellt, wo bestenfalls auch weitere geschichtliche Weinbauutensilien (Werkzeuge,…) direkt im Schlößle von Röthis (Kellerräume) oder ebenfalls im neu zu errichtenden Aufstellungsgebäude untergebracht  sind.




Ergebnisse und Wirkungen

Der historische Torkelbaum welcher als ein altes Kulturdenkmal für die Nachwelt erhalten werden kann, wurde an einen neuen Ort übersiedelt und wird nun sowohl fachgerecht aufgestellt als auch geschützt aufbewahrt. Dieses Kulturdenkmal zeigt der Bevölkerung von Röthis und der Region Vorderland-Feldkirch auf, dass die langjährige Weinbautradition integrativer Bestandteil der Röthner Geschichte ist und auch bleiben wird. Dazu ist die Weinpresse an einer repräsentativen gut einsichtigen Stelle aufgestellt worden, wo bestenfalls auch weitere geschichtliche Weinbauutensilien (Werkzeuge,…) direkt im Schlößle von Röthis (Kellerräume) oder ebenfalls im neu errichteten Aufstellungsgebäude untergebracht  werden können.

Der Torkelbaum wird ein Highlight in den kommenden jährlich durchgeführten Weinwanderungen bzw. Weinbauexkursionen und bei Schulexkursionen zum Schlößle in Röthis und kann die Weinbautradition aufzeigen.

Das Schlößle, das aufgrund vieler Hochzeiten stark besucht ist, erfährt eine zusätzliche Aufwertung.