Ausbau und Weiterentwicklung der Biometzgerei Juffinger

Themenbereich
Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
Kulinarik

Untergliederung
Landwirtschaft
Vermarktung und Vertrieb
Kulinarik
Nahversorgung
Energieeffizienz
Erneuerbare Energie
KMUs, Gewerbe & Wirtschaft
Wertschöpfung
Tierwohl
Lebensmittelverarbeitung

Projektregion
Tirol

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
09.08.2017-31.12.2019 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
2.399.096,00€

Fördersumme aus LE 14-20
503.810,16€

Massnahme
Investitionen in materielle Vermögenswerte

Teilmassnahme
4.2 Förderung für Investitionen in die Verarbeitung, Vermarktung und/oder Entwicklung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen

Vorhabensart
4.2.1. Verarbeitung, Vermarktung und Entwicklung landwirtschaftlicher Erzeugnisse

Projektträger
BIO Metzgerei Juffinger GmbH

Kurzbeschreibung

  • Seit 1997 erzeugt die BIO Metzgerei Juffinger biologische Fleisch- und Wurstwaren.
  • Die Rinder, Kälber, Schweine, Lämmer und Geflügel, welche geschlachtet, verarbeitet, veredelt, verpackt und vermarktet werden, stammen zu 100% aus biologischer Produktion. Die Hühner (Alpenhuhn) werden aus dem Ötztal bezogen.
  • Das Projekt dient der Anpassung des Betriebes an eine notwendige Kapazitätsausweitung in der Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung sowie der Lagerung auf Grund steigender Nachfrage nach Biofleisch- und Wurstwaren.
  • Förderungsziele sind die Erhöhung der Lebensmittelsicherheit, Hygiene und Qualität, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, die Verbesserung der Umwelt- und Ressourceneffizienz und die Verbesserung des Arbeitsplatzangebotes, der Arbeitsbedingungen sowie des Tierschutzes.


Ausgangssituation

  • Langjährige Partnerschaftsverträge bestehen mit dennree, denn's, biomärkten, Galeria Gourmet, tegut, Rewe, Billa - Ja! Natürlich, Eurogast Österreich, Mpreis - Bio vom Berg, Eurospar, Julius Meinl am Graben u.v.m.
  • Durch das rasche Unternehmenswachstum der letzten Jahre stieß man in manchen Bereichen (z.B. Reiferäume, Zerlegung) an Kapazitätsgrenzen.
  • Durch die Kapazitätsausweitung sollen neue Kundinnen und Kunden (z. B. im Bereich der selbständigen Nahversorgung) angesprochen und das Marktpotenzial erweitert werden.
  • Die Bio Metzgerei Juffinger weist einen hohen Exportanteil (hauptsächlich Deutschland, z.B. Fa. dennree und Italien) von 64% auf.
  • Der Anteil an Gütezeichenware (AMA-Gütesiegel, Regionalmarken, geschützte Herkunftsbezeichnungen) soll deutlich erhöht werden.


Ziele und Zielgruppen

  • Die Investitionen sollen die BIO Metzgerei Juffinger am Standort Thiersee nachhaltig sichern.
  • Durch das Projekt sollen 13 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
  • Den Tiroler Bioschweinemästern wird eine gute Vermarktungschance geboten.
  • Für die Rindermäster soll eine eigene Qualitätsfleischmarke aufgebaut werden.


Projektumsetzung und Maßnahmen

Das bestehende Betriebsgebäude in Thiersee wird baulich erweitert:
  • Anlieferung Schlachttiere (Wartestall)
  • Zerlegung/Verarbeitung
  • Zubau für Kistenlagerung - und waschanlage
  • Vergrößerung des Kommissionierlagers und des Schlachtstalls (zur Tierarten-Trennung)
  • Schaffung von Stau- und Abfallräumlichkeiten
Durch diese Investitionen werden Produktionsengpässe bzw. hygienetechnische Mängel (Lagerung von Kisten im Freien) beseitigt.
 
Maschinelle Investitionen:
  • Einführung eines ERP (Enterprise-Resource-Planning)-Systems: Dieses soll die Produktions- und Kundenbeziehungen digitalisieren, die Rückverfolgbarkeit der Produkte verbessern und zur Unterstützung der Ressourcenplanung des gesamten Unternehmens eingesetzt werden.
  • Steigerung der Energieeffizienz durch eine Modernisierung der Kühlinfrastruktur, Erweiterung der Kühlkapazitäten.
 
Weitere Maßnahmen:
  • Teilweise Neustrukturierung der innerbetrieblichen Produktionsstruktur und Schaffung kreuzungsfreier Rohstoff- und Produktionsströme.


Ergebnisse und Wirkungen

  • Für einige Mitarbeitende verbessern sich die Arbeitsbedingungen durch die Verlagerung ihrer Arbeitsplätze in die Außenräume des Betriebsgebäudes (Tages- statt Kundstlicht).
  • Der Wasserverbrauch soll durch eine neue Kistenwaschanlage sowie durch Stickstoffeinsatz bei der Eiserzeugung um 5% gesenkt werden.
  • Der Energieverbrauch soll durch Nutzung der Überschussenergie aus der Photovoltaikanlage um 5% reduziert werden.
  • Die Bruttowertschöpfung soll um bis zu 1/3 erhöht werden.
  • Der Anteil neu eingeführter Produkte (z.B. Tiernahrung, länger gereifte Wurst- und Speckprodukte, Halbfertigprodukte wie Tiroler Gulasch) soll um 5% erhöht werden.
  • Die Schlachtungs-, Zerlege- und Verarbeitungsmenge, wie auch die Kühllager- und Tiefkühllagerkapazität soll verdoppelt werden.
  • Durch ein neues Abkühlverfahren der Schlachtware (Schockfrosten) soll der für die Verarbeitung sehr vorteilhafte Zustand des schlachtwarmen Fleisches konserviert werden.
  • Für einzelne Produkte kommt ein neues Reifeverfahren (aqua aging) zum Einsatz.


Erfahrung

  • Die BIO Metzgerei Juffinger ist der einzige fleischverarbeitender Betrieb im Bezirk Kufstein, welcher im Rahmen der Lehrlingsausbildung sein Know-how von der schonenden Schlachtung bis hin zur feinsten Fleischveredelung alles in einem Haus vermittelt.