Energie-Erlebnisweg Trebesing

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Klimaschutz und Klimawandel

Untergliederung
Tourismus
Klimaschutz
Erneuerbare Energie
Jugend
LEADER
Bildung & Lebenslanges Lernen

Projektregion
Kärnten

Lokale Aktionsgruppe
LAG Nockregion Oberkärnten

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
23.09.2015-30.11.2018

Projektkosten gesamt
306489,53€

Fördersumme aus LE 14-20
180.000,00€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Gemeinde Trebesing

Kurzbeschreibung

Mit der Errichtung des Energie-Erlebniswegs in der Gemeinde Trebesing soll Klein und Groß die Thematik von erneuerbaren Energien leicht verständlich näher gebracht werden. In speziell dafür konzipierte Einrichtungen soll anhand der Geschichte des kleinen Drachens mit den zu großen Füßen (Bezug zum ökologischen Fußabdruck) erklärt werden. Die Schwerpunkte liegen hierbei bei Wasser, Wind, Erde, Sonne und Biomasse.

Das Thema ENERGIE soll lernbar und (be-) greifbar werden, auch für die Kleinsten. Somit wird nachhaltig Bewusstseinsbildung für unsere Umwelt und unser Klima betrieben. Die Wirkung im Bildungsbereich ist regional sowie überregional und unterstützt die Positionierung des Lieser- und Maltatales auf den Weg zur Energie-Autarkie.

Ausgangssituation

Die e5-Gemeinde Trebesing will, auch nach der Zertifizierung mit dem 5. „e“, weiterhin im Bereich der Bewusstseinsbildung für die Nutzung von Alternativenergien, Umweltschutz und schonendem Umgang mit den natürlichen Ressourcen neue Akzente setzen.

Durch das neue Konzeption und neue Inszenierung mit der Interaktion (Drachentheater, Experimente etc.) entsteht mit dem Energie-Erlebnisweg Trebesing ein in dieser Form einzigartiges, neues und qualitativ hochwertiges Angebot, wo die Sonne als unerschöpfliche Energiequelle der Star ist und für die Besucher durch ihre Aktivitäten die Energie und die Energiegewinnung erleb- und (be)greifbar werden. Ebenso behandelt der Erlebnisweg den sinnvollen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen (Ökologischer Fußabdruck).

Bei der Suche nach einem geeigneten Areal wurde man schnell fündig. Anstatt etwas Neues zu schaffen, dort Infrastruktur zu entwickeln und zu betreiben, hat man sich dazu entschlossen, das bestehende Ausflugsziel „Märchenwandermeile“ (künftig Drachenwandermeile) für den Energie-Erlebnisweg zu nutzen.

Ziele und Zielgruppen

Zielgruppen sind Einheimische und Gäste mit dem Schwerpunkt auf Kindern sowie Kindergärten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen.
Folgende Ziel werden angestrebt:
  • Sensibilisierung: Mit der Errichtung des Energie-Erlebnisweges erfolgt eine Verbindung zwischen den Bereichen Umwelt, erneuerbare Energie, örtlichen Tourismus, lokale Wirtschaft und Wertschöpfung.
  • Einbindung der Beteiligten und somit Akzeptanz: Das Projekt wurde in einem Workshop unter Einbindung der Fachbereiche Regionalentwicklung, e5, Umwelt, Tourismus, Lokalen Aktionsgruppe (LAG Nockregion-OK) begutachtet und positiv aufgenommen.
  • Fachkompetenz: In die Erstellung des Konzeptes ist Prof. Mag. Dr. Schmölzer von der Pädagogischen Hochschule Kärnten eingebunden, um eine qualitativ hochwertige Umsetzung des Energie- und Umweltthemas – auch unter pädagogischen Aspekten – zu gewährleisten. Diese hohe Fachkompetenz ist die Basis dafür, um das Projekt auch für die pädagogische Ausbildung interessant zu machen.
  • Wertschöpfung: Die bisherige Besucherfrequenz des Ausflugszieles wird zur Transportierung des Themas genutzt und um zusätzliche Zielgruppen wie: die örtliche Bevölkerung, Kindergärten, Schulen und Bildungseinrichtungen erweitert. Infos und Experimente werden, passend zum Alpe-Adria-Raum, mehrsprachig beschriftet und erläutert und somit auch – über die Landesgrenzen hinweg - für Besuchergruppen attraktiv.
  • Neues Angebot: Neu sein wird auch das Angebot von Führungen für (Schüler)gruppen, auf Wunsch, durch eine geschulten „e5-Teamleiter“ sein.
  • Klimawandel/Klimawandelanpassung: Spielerische Vermittlung des Themas „Climate Proofing“ ist eine Zielsetzung.


Projektumsetzung und Maßnahmen

Die Umsetzung erfolgt auf drei Ebenen:
1. Ebene: Nutzung des Bestandes
Vordergründig wird das Märchenthema des Ausflugszieles „Drachenwandermeile“ beibehalten und durch den tragischen Helden, dem kleinen Drachen mit den großen Füßen erzählt. Diese Abenteuer und Rätsel rund um den kleinen Drachen sind eng mit den Alternativenergiethemen (Sonnen- und Windenergie, Wasserkraft/Biomasse) verknüpft.
Beginnend im Ortsteil Trebesing, beim Auffangparkplatz für den Besuchershuttle zum Ausflugsziel, wird die Leitbeschilderung inklusive den Info- und Projekterläuterungstafeln (Erlebnislandkarten) bis hin und entlang des Energie-Erlebnisweges hergestellt. Als eyecatcher wird ein überdimensionaler Holzstuhl (Drachensitz) aus unbehandeltem Lärchenholz aufgestellt.
Weiters werden Basisinformationen zur e5-Gemeinde vermittelt, sowie einige Umsetzungsbeispiele (z.B. 300 kWP Photovoltaik-Anlage auf der Decke der Autobahneinhausung).

2. Ebene: Darstellung der unerschöpflichen (erneuerbare) Energie durch gebaute Wahrzeichen, Experimente und das Drachentheater
Auf dieser Ebene mutiert die Sonne zum Star der erneuerbaren Energie, die beinahe unerschöpflich vorhanden ist. Die Besucher werden so angeregt, selbsttätig die jeweilige Beziehung von Text, Illustration und Umfeld zu entdecken, kreativ aktiv zu sein und die gezeigten Szenerien mit seiner eigenen Phantasie auszumalen. Dazu ist für jedes Erlebnisareal der Bau eines Kamishibai-Theaters (Papiertheater, das von und mit den Besuchern aufgeführt wird) Projekttitel „Drachentheater“ als Basisinfrastruktur vorgesehen.
Folgende Themenschwerpunkte sind geben:
  • Sonnenbezirk: Thema Sonne-Erde-Modell wird erklärt.
  • Hexenwald und Verweilplätze: im Hexenwald mit der Hexenschule gibt es Sitzgelegenheiten, Infotafeln und ein Drachentheater. Windareal: besteht aus dem Windpalast (zur Darstellung des Rätsels Wind) und dem weithin sichtbaren Winddrachen.
  • Wasserkraft (die gefangene Energie): beinhaltet die „Drachenschlucht“ (der Rachenbachgraben) mit den Wasserkraftanlagen Urschmiede (Bestand) und Hammerwerk, sowie der Hangrutschung.
  • Bioenergie-Insel (die gefangene Energie): besteht aus dem Kohlenmeiler mit Zündholzinszenierung und anschaulicher Aufbereitung dieser historischen Form der Energieumwandlung/-veredelung und mit der Erklärung des Wesens der Verbrennung; dem Rapunzelturm als Schluss-/Startplatz der von beiden Seiten des Weges begeh- und erlebbaren Energieinszenierung.

3. Ebene: Ökologischer Fußabdruck (ÖFAD)

Einerseits wird durch die Geschichte des „kleinen Drachen mit den großen Füßen“ spielerisch und märchenbasiert das Thema des „ökologischen Fußabdruckes“ (ÖFAD) dem Besucher näher gebracht. Andererseits wird den Besuchern durch die „gebauten Wahrzeichen“ vor Augen geführt, welche Auswirkungen ihr Handeln auf die Umwelt hat und was jeder einzelne tun kann, um seinen ÖFAD zu verkleinern.

Ergebnisse und Wirkungen

Die BesucherInnen des Energie-Erlebnisweges Trebesing (Hauptzielgruppe: Kinder und Jugendliche) werden im Rahmen der Bewusstseinsbildung für die Themen:
  • Alternativenergie,
  •  sinnvoller Umgang mit Energie und Umwelt,
  • ökologischer Fußabdruck sensibilisiert.

Bei der Umsetzung des Vorhabens wurde auf Teile der bestehenden, touristischen Infrastruktur (Märchenwandermeile) zurückgegriffen. Bestehende Ressourcen des Ausflugszieles (Transportshuttle, Weganlagen, Sanitäreinrichtungen) wurden mit verwendet. Im Gegenzug erfolgte damit auch eine Attraktivitätssteigerung des bisher rein touristischen Ausflugszieles.

Zudem spricht das Vorhaben, neben den touristischen Tagesgästen, gezielt und verstärkt weitere Besucherschichten wie Kindergärten und Schulklassen (Exkursionen, Projekttage) an.

Die Errichtung des Energie-Erlebnisweges führt zu einer Saisonverlängerung und Saisonverdichtung und hat somit direkte Auswirkungen auf die lokalen Arbeitsplätze und die örtliche Wertschöpfung (Tourismus, Gastronomie, etc., ).

Ein weiteres Ziel der Maßnahme besteht darin, mit diesem Vorhaben, allenfalls in Kooperation mit anderen regionalen Angeboten (z.B. mit dem Haus des Staunens in Gmünd), auch ein Angebot für einen längeren Verbleib in der Region (Projekttage von Schulen und Bildungsreinrichtungen) zu etablieren.

Erfahrung

Im Zuge der Umsetzung hat sich herausgestellt, dass Probleme mit Anrainern / Grundstückseigentümern insofern auftraten, als dass für das bestehende Ausflugsziel nicht alle Vereinbarungen in Schriftform vorlagen. Zudem gab es einen Zeitdruck, das Vorhaben über Winter umzusetzen – weshalb auch die Prüfung der Projektideen auf deren Realisierbarkeit etwas gelitten hat. Das führte letztlich zu notwendigen Projetadaptierungen und Umplanungen, Mehrkosten in der Planung sowie in der Bauausführung.

Lerneffekt daraus war, dass bei Bauführungen auf Fremdgrund besonders sorgsam zu prüfen ist, ob alle Voraussetzungen (Zufahrts- und Nutzungsrechte, Zustimmung der Grundeigentümer, etc…) tatsächlich gegeben sind und dass eine kritische Prüfung von Konzept und Planung, trotz Zeitdrucks, unerlässlich sind.

Der Energie-Erlebnisweges Trebesing wird von Bevölkerung gut angenommen.