Katschberger Heustadl- und Adventweg

Themenbereich
Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Innovation

Untergliederung
Landwirtschaft
Alm- & Berglandwirtschaft
Diversifizierung
Tourismus
Kultur
LEADER

Projektregion
Kärnten
Salzburg

Lokale Aktionsgruppe
LAG Nockregion Oberkärnten
LAG Biosphäre Lungau
LAG Nationalpark Hohe Tauern

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.06.2016-31.05.2019

Projektkosten gesamt
373.411,78€

Fördersumme aus LE 14-20
224.047,07€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.3 Vorbereitung und Durchführung von Kooperationsmaßnahmen der lokalen Aktionsgruppe

Vorhabensart
19.3.1. Umsetzung von nationalen oder transnationalen Kooperationsprojekten

Projektträger
Tourismusregion Katschberg-Rennweg Marketing GmbH

Kurzbeschreibung

Mit dem Katschberger Heustadl- und Adventweg als bundesländerübergreifendes Kooperationsprojekt über 3 Lokale Aktionsgruppen (LAG Nockregion-Oberkärnten, LAG Biosphäre Lungau und LAG Nationalpark Hohe Tauern) wurde ein „multifunktionales Ausstellungsgelände“ geschaffen, welches das ganze Jahr über für eine touristische Nutzung zur Verfügung steht und ein Alternativprodukt zum Skifahren darstellt. Großteils verfallene Heustadel im Almgebiet wurden restauriert oder originalgetreu nachgebaut und durch einen ca. 2 km langen Weg miteinander verbunden.

Vor Weihnachten erwartet am Adventweg Familien sowie Natur- und Kulturinteressierte ein Adventzauber der besonderen Art fernab von Kitsch und Kommerz. Eine romantische Adventwanderung entführt in ein Weihnachten wie damals! Gemeinsam besinnliche Weihnachtslieder singen, den Melodien heimischer Musikanten, Alphornbläsern und Chören lauschen… Die fußläufig oder mit der Pferdekutsche erreichbaren Stadel werden in der Adventzeit zu unterschiedlichen Zwecken genutzt: als Teddybärenwerkstatt, zum Singen und Musizieren, zum Geschichtenerzählen, als Backstube oder als Ort der Besinnung und Stille.

Ausgangssituation

Die Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe der Region Katschberg starten zeitgleich mit den Bergbahnen Katschberg in die Wintersaison, üblicherweise Ende November bis Anfang Dezember. Die Wertschöpfung zu Saisonbeginn hängt stark damit zusammen, ob die Voraussetzungen zum Skifahren (Schneelage) gegeben sind. Ist dies nicht der Fall, geht der Hauptmotivationsgrund für einen Urlaub/Besuch in der Region verloren und die Betriebe kämpfen mit finanziellen Einbußen.

Beherbergungsbetriebe sind bei geeigneter Schneelage hauptsächlich an den Wochenenden gebucht, wochentags ist auch bei guten Pistenbedingungen nur eine geringe Auslastung gegeben. Die Gastronomiebetriebe hängen stark vom Tagesgeschäft ab, welches neben der Schneelage auch wesentlich vom tagesaktuellen Wetter beeinflusst wird. Diese Problematik stellt die Unternehmen vor viele Herausforderungen. Eine Personalplanung ist nur sehr schwer möglich. Finanzielle Einbußen durch einen späten Saisonstart lassen sich kaum kompensieren und erschweren die letztendliche Investitionskraft der einzelnen Unternehmer. Der Adventweg soll die Zeit der Vorsaison stärken. Ergänzend dazu sollen Veranstaltungen im Sommer und Herbst zusätzliche Buchungen lukrieren.

Die Katschberghöhe ist stark touristisch geprägt, direkt durchs Ortszentrum verläuft die Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten. Somit teilen sich die Gemeinden St. Michael im Lungau (Salzburg) und Rennweg am Katschberg (Kärnten) diesen Ortsteil. Eine Herausforderung ist die spezielle geografische Lage am Katschberg, wo die Hotels auf Kärntner Seite und die Gaststätten auf Salzburger Seite liegen. Dies war ein wichtiger Punkt, der bei der Planung zu beachten war.

Ziele und Zielgruppen

Es ist notwendig, buchbare Produkte für Touristinnen und Touristen und Tagesgäste zu entwickeln, die den Regionen, den KMU’s und der Bevölkerung dienen. Der Katschberger Heustadl- und Adventweg soll im Winter ein Alterativprodukt zum Skifahren bieten und die Saison verlängern. Im Sommer wird der Weg für diverse Veranstaltungen (z.B. Wandertheater oder Herbstveranstaltungen der Katschberger HoamART) genutzt. Somit wurde ein Weg gefunden, die Heustadel nicht nur über das gesamte Jahr hinweg multifunktional zu nutzen, sondern auch als „altes Kulturgut“ dieser Region zu erhalten.

Die Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Tourismus und auch den Vereinen wurde nachhaltig gestärkt, neue Beziehungen wurden geknüpft und durch dieses neue Produkt ein gemeinsamer Mehrwert für alle geschaffen.

Vom Katschberger Heustadl- und Adventweg sollen Familien und Natur- und Outdoorinteressierte, aber auch die einheimische Bevölkerung der beteiligten Bundesländer angesprochen werden.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Durch bauliche Maßnahmen wurde ein „multisektorales Ausstellungsgelände“ geschaffen, das ganzjährig für eine Nutzung zur Verfügung steht.

Folgende Arbeitspakete wurden umgesetzt:
  • Koordination und Umsetzung des Projektes (Abstimmung mit den Partnerinnen und Partnern, Programmentwicklung, Zusammenarbeit mit den KMU`s und Vereinen, Marketing, Netzwerktätigkeit),
  • konkrete Planungen und Programmerstellung,
  • Baumaßnahmen: Ankauf des Materials für Wegebau, Restaurierung und Neubau der Heustadeln, 
  • Errichtung von WC-Anlagen,
  • Beleuchtungsanlagen (Akku LED-Leuchten),
  • Anfertigung der Kostüme,
  • Ankauf der Laternen (Wege und Hütten),
  • Anfertigung der Holzskulpturen,
  • laufende Bewerbung (Webseite, Öffentlichkeitsarbeit, Print Werbemittel, Social Media Marketing etc.).


Ergebnisse und Wirkungen

Das Projekt besitzt durch seine Einzigartigkeit starke Strahlkraft und ist für den Alpenraum äußerst innovativ und medienwirksam. Es wurde bereits im ersten Jahr von einem sehr großen Teil der Bevölkerung wahrgenommen und wurde zu einem Buchungsargument.

Erfahrung

Die Ziele bzw. Erwartungen hinsichtlich Besuchsanzahl wurden bereits im ersten Jahr deutlich übertroffen. Das konkrete Ziel, die Vorsaison in der Region Katschberg zu beleben, wurde damit erreicht. Durch Einbindung zahlreicher Akteurinnen und Akteure der umliegenden Orte wurde die regionale Vernetzung gefördert. Auffallend war die Identifikation der örtlichen Bevölkerung mit dem Projekt. Die Einheimischen sind stolz darauf, dieses Projekt in ihrer Heimat zu haben und tragen somit eine sehr positive Stimmung nach außen.

Weitere Infors unter: https://www.katschberg.at/de/adventweg.html