SuperKlima Sommertourismuskonzept

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Klimaschutz und Klimawandel

Untergliederung
Klimawandelanpassung
Klimaschutz
LEADER
Wissenstransfer

Projektregion
Salzburg

Lokale Aktionsgruppe
LAG Lebens.Wert.Pongau

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
15.04.2019-30.11.2019

Projektkosten gesamt
9591,16€

Fördersumme aus LE 14-20
7193,37€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Regionalverband Pongau

Kurzbeschreibung

Einerseits ist die Wichtigkeit der Klimawandelanpassung in der lokalen Entwicklungsstrategie der Leader Region Lebens.Wert.Pongau implementiert und andererseits gibt es im Pongau seit Sommer 2018 die Klimawandelanpassungsregion, kurz KLAR!-Pongau. Im Zuge der Tätigkeiten in der Modellregion sollen Maßnahmen in verschiedenen Bereichen umgesetzt werden – ein Schwerpunkt bildet der Wirtschaftszeig Tourismus. Mit der Erstellung des „SuperKlima – Sommertourismuskonzepts“ sollen konkrete Maßnahmen im Rahmen der KLAR!-Strategie Pongau mit den betroffenen TouristikerInnen der Region generiert werden, um die Auswirkungen, besser gesagt Chancen, des Klimawandels auf den Tourismus in der Region (den 7 KLAR!-Gemeinden) positiv zu nutzen!

Ausgangssituation

Der Klimawandel macht sich im Alpenraum noch deutlicher bemerkbar als im globalen Vergleich – so ist hier die durchschnittliche Jahrestemperatur in den vergangenen 120 Jahren um beinahe 2 °C gestiegen, während die globale durchschnittliche Zunahme bei knapp 1 °C liegt. Ein weiterer, künftiger Anstieg gilt in der Wissenschaft als sehr wahrscheinlich!

Die klimatischen Veränderungen sind auch bereits im Pongau, als alpine Region, deutlich erkennbar. Einerseits werden die natürlichen Gegebenheiten vom Klimawandel geprägt und andererseits wird auch die wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich vom Klimawandel beeinflusst. Allen voran ist hierbei der Tourismus als einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige und Arbeitgeber der Region zu nennen.

Ziele und Zielgruppen

TouristikerInnen
Die TouristikerInnen der Gemeinden (TVB, Hoteliers, BergbahnenbetreiberInnen, Verkehrsanbieter) der KLAR!-Region sollen im Zuge von drei Workshops gemeinsam konkrete Maßnahmen bzw. einen Leitfaden für die Maßnahmenerstellung im Rahmen der Klimawandelanpassungsstrategie Pongau erarbeiten. Im Zuge der Arbeiten sollen die Chancen (Auswirkungen) des Klimawandels auf den Tourismus genauer beleuchtet werden. Dabei gilt es neue Zielgruppen auszumachen aber auch herauszufinden welche touristischen Angebotspakete für den Sommertourismus vorhanden sein müssen um diese potentiellen Zielgruppen ansprechen zu können (z.B. Beschattungsintensität von Wanderwegen, Mobilität ohne Auto). Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist auch die Kommunikation der Wettbewerbsvorteile der alpinen Räume im Vergleich zu anderen Urlaubsdestinationen wie beispielsweise dem „heißen“ Mittelmeerraum. Die Maßnahmen zielen dabei auf die Schwerpunkte Klimawandelanpassung, Nachhaltigkeit und auch Umwelt-/Klimaschutz ab.

Gemeinden
Nicht nur die TouristikerInnen werden künftig von einem zusätzlichen Sommertourismusangebot profitieren können. Durch die zunehmenden Gästezahlen steigen auch die Einnahmen anderer Dienstleistungsanbieter im Ort (Supermärkte, Geschäfte etc.) – indirekte Wertschöpfung. Ein weiterer Vorteil liegt auch in den Investitionen in den diversen infrastrukturellen Einrichtungen die auch die DorfbewohnerInnen nutzen können.

Verkehrsanbieter
Um einen nachhaltigen Tourismus in einer Region etablieren zu können ist eine möglichst klimafreundliche An- und Abreise sowie die Mobilität in der Urlaubsdestination der Gäste zu gewährleisten. Auch in Hinblick auf die Gestaltungsmöglichkeiten der Angebotspakete spielen die diversen Verkehrsanbieter eine tragende Rolle (Pauschalangebote).

Gäste
Der althergebrachte Ausdruck der „Sommerfrische“ erfährt im Zuge des Klimawandels eine Neudefinition. Neue Gästegruppen aus den überhitzten urbanen oder auch mediterranen Gebieten suchen in den alpinen Regionen Abkühlung. Zudem wird es künftig mehr heimische Gäste geben die anstelle in den heißen Süden zu reisen, lieber im Heimatland Urlaub machen. Beispielsweise Wander- oder Radurlaube haben in den vergangenen Jahren einen Aufschwung erlebt und ermöglichen den alpinen, touristischen Märkten neue Chancen. Die Gäste stellen bei der Erstellung des SuperKlima Sommertourismuskonzepts eine indirekte Zielgruppe da, da das Ziel der Konzipierung des Konzepts neue Gästegruppen ansprechen soll.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Klimatologischer Input
Im ersten Workshop sollen durch einen einleitenden, klimatologischen Vortrag die TeilnehmerInnen für das Thema Klimawandel im Pongau sensibilisiert werden. Schwerpunkte hierbei sollen in den regionalen aktuellen und künftigen Auswirkungen der klimatischen Veränderungen im Pongau sein. Zum anderen soll auch der Klimawandel in anderen Regionen Österreichs aber auch weltweit dargestellt werden um potentielle, neue Gästegruppen ausfindig zu machen.

 Moderation, Prozessbegleitung und Konzepterstellung
Es sollen Maßnahmen bzw. ein Leitfaden erstellt werden um gemeinsam mit den TouristikerInnen einen Sommertourismus im Rahmen der KLAR!-Strategie Pongau in den 7 KLAR!-Gemeinden zu etablieren und somit die Auswirkungen (Chancen) des Klimawandels im Wirtschaftssektor Tourismus positiv nutzen zu können.

Das Konzept soll schlussendlich Antworten auf folgende Fragen liefern:

  • Welche neuen Zielgruppen können erschlossen werden (moderates alpines Klima vs. Überhitzung der Städte oder des Mittelmeerraumes etc.)?
  • Welche neuen touristischen Angebotsaspekte für den Sommertourismus müssen vorhanden sein um die neuen Zielgruppen anzusprechen (Bsp.: Beschattung von Wanderwegen, Mobilität ohne Auto, etc.)?
  • Welche Wettbewerbsvorteile haben alpine Räume im Vergleich zu anderen Urlaubsdestinationen wie beispielsweise dem Mittelmeerraum
  • Wie können diese Vorteile kommuniziert werden?


Ergebnisse und Wirkungen

Gemeinsam mit den Tourismusverantwortlichen wurden im Rahmen von vier Workshops Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und an den Klimawandel angepasste Tourismusgestaltung erarbeitet. Diese wurden noch mit Best-Practice-Bespielen untermauert. Dabei wurde ein Hauptaugenmerk auf die Bereiche Mobilität, Kulinarik und Kommunikation gelegt.
Die Ergebnisse des Konzepts finden nun in einem Folgeprojekt („Klima- und
Mobilitätspartnerschaft“) Eingang.