Orte des Glaubens erwandern

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Tourismus
Kultur
LEADER
Wissenstransfer

Projektregion
Oberösterreich

Lokale Aktionsgruppe
LAG FUMO Regionalentwicklung Fuschlseeregion - Mondseeland

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
02.10.2017-31.07.2018

Projektkosten gesamt
16 815,24 €

Fördersumme aus LE 14-20
10 058,89 €

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Tourismusverband MondSeeLand

Kurzbeschreibung

Ein neues themenbezogenes, schonend in die Kulturlandschaft eingegliedertes Wegenetz verbindet unter Berücksichtigung bestehender Wanderwege und entsprechender Markierung die einzelnen Standorte christlicher Stätten miteinander. Um mittels zeitgemäßen Medien eine Zugänglichkeit und Bewerbung in der Region zu erreichen, wurden neben der digitalen Präsentation passende Druckwerke wie ein Reiseführer und eine Wanderkarte im Rahmen des Projektes erstellt und seither in den Informationsbüros des Tourismusverbandes, in verschiedenen Kirchen und Gastronomiebetrieben des Mondseelandes kostenlos bereitgestellt. Ziele sind, beim Wandern die kulturellen Denkmäler und das christliche Erbe der Region kennenzulernen, die Geschichte der Region erlebbar zu machen, Beweggründe und Hintergründe für die Errichtung kultureller Stätten zu erklären und verstehen zu lernen. Darüber hinaus wurde das kulturelle Angebot erweitert und die Lust zur Bewegung der Bevölkerung und Gäste gesteigert.

Ausgangssituation

Das Projekt entspricht den Mega-Trends wie Spiritualität erfahren, Bewegung in der Natur, den Forschergeist befriedigen und bietet Wandererlebnisse mit Mehrwert.
Für das Projekt wurden alle, rund 350 sakrale Kleinode und kulturelle Stätten in der Region MondSeeLand erhoben und erfasst - ausgehend von der bedeutenden und imposanten Basilika St. Michael Mondsee und über alle Filialkirchen und Kapellen in der Region hin zu jedem einzelnen Marterl, Wegkreuz, Bildstock und Gipfelkreuz. Jedes Einzelne dieser 350 Kulturdenkmäler erzählt eine individuelle Geschichte, manchmal tragisch manchmal glücklich. Damit diese Geschichten nicht in Vergessenheit geraten und um den soziokulturellen Trends nach dem Erfahren von Spiritualität und Heimat, Bewegen in der Natur sowie Entdeckergeist zu folgen, schlägt dieses Projekt eine Brücke zwischen Informationsvermittlung und Bewegungserlebnis.

Alle kulturellen Stätten der Region werden über ein Wanderwegenetz erschlossen. Mittels zeitgemäßer Medien wurde das Gesamtprojekt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, welches seither als weiteres Leitprodukt für die Region MondSeeLand “Wandern mit Mehrwert“ geboten wird.
Das Projekt bezieht sich ausschließlich auf die Leader-Teilregion Mondseeland, da über den Projektpartner Pfarre Mondsee nur jene Baudenkmäler und sakrale Stätten erfasst werden konnten, die sich auf den Seelsorgeraum der Pfarre Mondsee beziehen.

Ziele und Zielgruppen

Das Ziel ist, beim Wandern die kulturellen Denkmäler und das christliche Erbe der Region kennenzulernen, die Geschichte der Region erlebbar zu machen, Beweggründe und Hintergründe für die Errichtung kultureller Stätten zu erklären und verstehen zu lernen.
Damit wurde neben dem Effekt, das kulturelle Angebot zu erweitern und dadurch die Lust zur Aktivität und Bewegung der Bevölkerung und Gäste zu steigern, auch erreicht, die Pflege der Denkmäler und christlichen Stätten nachhaltig zu garantieren. Oberste Priorität hatte dabei eine schonende Eingliederung des Vorhabens in die Kulturlandschaft der Region (z.B. keine neue Beschilderung), was zugleich die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber dem Projekt fördern soll. Vorhandene Strukturen wurden verwendet und adaptiert, zusätzlich wurden Öffentlichkeitsarbeit und die entsprechende Aufbereitung von Materialien zur Besucherlenkung und Information herangezogen. So konnte der Bekanntheitsgrad des neuen Wegenetzes kontinuierlich gesteigert und die kulturellen Stätten wieder unter die Bevölkerung gebracht werden. 
Weiters stand die Kooperation verschiedener Sektoren sowie die Zusammenarbeit von Institutionen im Vordergrund. Touristisch betrachtet hat das Projekt einen hohen Stellenwert durch die Realisierung eines neuen touristischen Angebotes und die Einbindung von Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe wie auch eines Reiseveranstalters bei der Umsetzung selbst. Die Landwirtschaft und der Alpenverein stellten die nötige Infrastruktur zur Verfügung, vom Wegenetz (Erhaltung und Pflege der Wanderwege) bis hin zu privaten Hofkapellen bzw. gestifteten Marterln und Kapellen. Die Pfarre Mondsee übernahm eine Schlüsselrolle und bildete das kulturelle Verbindungsstück, um die Konzeption des Projektes zu vervollständigen.
Ein neues themenbezogenes Wegenetz verbindet unter Berücksichtigung bestehender Wanderwege und entsprechender Markierung die einzelnen Standorte der christlichen Stätten miteinander. Passende Druckwerke wie ein Reiseführer und eine Wanderkarte wurden in den Informationsbüros des Tourismusverbandes, in der Basilika, in unseren Filialkirchen und bei den Gastgeberinnen des Mondseelandes kostenlos bereitgestellt.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Das Projekt „Orte des Glaubens erwandern“ umfasst folgende Arbeitsschritte:

-> Erfassung aller und Recherche zu allen christlichen Kulturstätten der Region
Es fand eine umfassende Recherche im Archiv der Pfarre Mondsee, in der Bibliothek in Mondsee, im Internet sowie in privaten Unterlagen zu den verschiedenen Hofkapellen statt.

-> Konzeption eines Wanderwegenetzes zur Verbindung aller Kulturstätten
Bei der Vernetzung der Kulturstätten über Wege wurde auf das bestehende, bereits digitalisierte Wanderwegenetz zurückgegriffen. Die einzelnen Kulturstätten wurden verortet und in eine digitale Wanderkarte eingepflegt. Jedes einzelne Objekt wurde in einem GIS System erfasst.

-> Kennzeichnung aller Wege und aller Kulturstätten
Die Aspekte Nachhaltigkeit und Umweltschutz rückten im Zuge der Projektdurchführung in den Fokus. Durch die Einbeziehung bestehender Wege und durch die Verwendung der vorhandenen Wanderwegebeschilderung wurde größtmöglicher Bedacht auf eine umweltschonende Umsetzung des Projektes gelegt. Die Wegeführung bzw. Herstellung der Orientierungssicherheit erfolgte über Piktogramme auf den bestehenden Wegweisern. Das Projekt wurde als Teilprojekt in das Gesamtprojekt “Pilger- und Wallfahrtszentrum Mondsee“ eingegliedert, um eine langfristige Absicherung des Gesamtjahresangebotes Bewegen in der Natur zu erreichen. Die Wanderwege sind zum Teil auch barrierefrei, diese wurden mit Piktogrammen – rollstuhlgerecht – gekennzeichnet und in den Medien (Druck und digital) gesondert hervorgehoben.

-> Erarbeitung und Produktion einer Wanderkarte
In Zusammenarbeit mit einem professionellen Kartografen wurde eine Wanderkarte für die Region MondSeeLand erstellt, in der die geplanten 25 Wanderwege und die rund 350 Objekte herausgearbeitet wurden. Auf der Rückseite der Wanderkarte wurden die 25 Wanderwege, versehen mit Beschreibungen hinsichtlich Schwierigkeitsgrad, etc. angeführt. 

-> Ausarbeitung und Produktion eines Wanderführers
Der Wanderführer beinhaltet neben einem Kartenausschnitt zu jedem Weg mit der Kennzeichnung der einzelnen Objekte eine Kurzbeschreibung zu jedem einzelnen Wanderweg, ein Höhenprofil, zweckdienliche Hinweise wie Einkehrmöglichkeiten und im Allgemeinteil Informationen zum Gesamtprojekt und Wanderhinweise.

-> Programmierung einer digitalen und Internet-Präsentation des Gesamtprojektes
Ziel war hier die Erstellung einer digitalen Wanderkarte, inkl. Bild- und Textdokumentation zu allen Objekten. Die Programmierung konnte nur von der TTG durchgeführt werden, weil es eine Ergänzung zur bestehenden Wanderkarte war. Das einheitliche System wurde dabei beibehalten.

-> Ausarbeitung des Angebotes von Programmen für Besucher und Gäste
Inhalt sind geführte Wanderungen und Mehrtagesprogramme, die über den TVB MondSeeLand und die Pfarre Mondsee vermarktet und schließlich ab 2018 umgesetzt wurden. Die Maßnahme beinhaltet die Planung, Konzeption, Kalkulation, Formulierung und Darstellung der Angebote (Führungen, Packages). Durchgeführt wurden diese Angebote erst nach dem Projektzeitraum.

-> Öffentlichkeitsarbeit
Pressekonferenz, Presseaussendungen, öffentliches Anwandern (Planung und Ausschreibung, Durchführung erst nach Projektzeitraum)

Ergebnisse und Wirkungen

-> Die nachhaltige Entwicklung der natürlichen Ressourcen und des kulturellen Erbes wurde gestärkt, neue Modelle zur Sicherung des regionalen Kulturgutes wurden erarbeitet.
-> Ein Kulturweg zur Vermittlung und Präsentation kultureller Besonderheiten sowie der kulturellen Vielfalt konnte geschaffen werden.
-> Regionale Kulturlandschaften konnten erhalten werden.
-> Das kulturelle Erbe in der Region konnte erhalten und die Akzeptanz, das Interesse und die Bekanntheit gegenüber kulturell christlicher Stätten gesteigert werden.
-> Die Motivation zu mehr Bewegung wurde gesteigert und dem Anfahren der Denkmäler mit PKWs entgegengewirkt.
-> Durch die Stärkung des touristischen Angebotes konnte die regionale Wertschöpfung erhöht werden.

Erfahrung

Ausschlaggebend für den Erfolg dieses Projekt waren die umfassenden und großteils ehrenamtlichen Vorarbeiten, die noch vor Projektstart geleistet und wurden und den wesentlichen Grundstein für die Umsetzung legten - dazu gehörten vorwiegend die Recherche der zahlreichen sakralen Kleinode und kulturellen Stätten in der Region Mondseeland, ausgehend von der bedeutenden und imposanten Basilika St. Michael Mondsee und über alle Filialkirchen und Kapellen in der Region hin zu jedem einzelnen Marterl, Wegkreuz, Bildstock und Gipfelkreuz. Der Aufwand besteht darin, neben den umfassenden selbstständigen Erhebungen aus Druckwerken oder dem Internet auch persönliche Gespräche mit den Besitzern oder Regionskennern zu führen, um die individuellen Geschichten zu erfahren und festzuzhalten. Maßgebliches Ziel der Wegbereiter für dieses Projekt war es, dass diese Erzählungen und Erlebnisse nicht in Vergessenheit geraten.