Steigerung der überregionalen Bedeutung des Traisental-Radweges

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Tourismus
Interkommunale Kooperation
Interregionale / Transnationale Kooperationsprojekte
Mobilität

Projektregion
Niederösterreich

Lokale Aktionsgruppe
LAG Donau Niederösterreich-Mitte
LAG Mostviertel Mitte

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01-2016-02-2019

Projektkosten gesamt
167000,00€

Fördersumme aus LE 14-20
100200,00€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.3 Vorbereitung und Durchführung von Kooperationsmaßnahmen der lokalen Aktionsgruppe

Vorhabensart
19.3.1. Umsetzung von nationalen oder transnationalen Kooperationsprojekten

Projektträger
Mostviertel Tourismus GmbH

Kurzbeschreibung

Der Traisental-Radweg hat sich seit seiner Errichtung stetig weiterentwickelt, es entstanden zusätzliche Angebote und die Nutzer-Frequenz nahm laufend zu. Vor allem bei Tagesausflüglern ist der Radweg beliebt, da er – in Verbindung mit der Mariazellerbahn oder dem Radtramper-Bus gut in einem Tag zu erradeln ist.
Als vorrangige Ziele des LEADER-Projektes sind die Steigerung der Nächtigungsrelevanz sowie Maßnahmen zur Digitalisierung des Angebotes definiert worden.

Beispiele für Maßnahmen sind die Darstellung in der NÖ App (mit zahlreichen Funktionen für Radfahrer), Umsetzung einer destinationsübergreifenden 5-Tages-Radrunde von Wien ausgehend sowie eines einwöchigen Angebotes, das die schönsten Mostviertler Radwege zu einem einwöchigen Radurlaub verbindet.

Ausgangssituation

Die Entwicklung des Traisentalradweges lässt sich grundsätzlich in mehreren Entwicklungsschritten beschreiben.

Zunächst wurde von Seiten des Landes in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden der Traisentalradweg komplett neu konzipiert und mit sehr viel Aufwand entsprechend umgesetzt. Die durchaus herausfordernde Streckenführung konnte dank großer Unterstützung des Landes umgesetzt werden. Der Radweg wurde so weitestgehend abseits der Straße umgesetzt. Dies ist auch bis heute ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Aufgrund seiner Länge, ist der Traisental-Radweg prinzipiell in einem Tag zu bewältigen.

Nach der Errichtung des Radweges wurde Mostviertel Tourismus mit der Angebotsentwicklung und Vermarktung des Radweges beauftragt. Basiswerbemittel wurden produziert, qualitatives Bildmaterial wurde gemacht, eine Kooperationsgruppe wurde aufgebaut und der Radweg wurde am Markt erfolgreich eingeführt. Durch diese Aktivitäten hat sich der Radweg in den letzten Jahren als beliebtes Tages- bzw. Kurzurlaubsprodukt etabliert. Auch zusätzliche Angebote wie Radeln für Kids-Abschnitte oder der Radtramper-Bus wurden entwickelt. Die Frequenz steigt und die Gastro-Betriebe freuen sich über zahlreiche einkehrende Radfahrer. Der Anteil an Nächtigungsgästen könnte allerdings höher sein.

Mit dem vorliegenden Projekt soll dieser Status weiter abgesichert werden, gleichzeitig aber ein starkes Augenmerk auf nächtigungsrelevante Angebote und Vermarktungsaktivitäten gesetzt werden.



Ziele und Zielgruppen

Der Schwerpunkt der Aktivitäten in diesem Projekt soll dazu dienen, die Nächtigungsauslastung der RADfreundlichen Betriebe zu steigern und auch gleichzeitig neue Betriebe für die Kooperation zu gewinnen und die Serviceorientierung und Radaffinität der teilnehmenden Betriebe zu steigern.

Zur Steigerung der Nächtigungen ist geplant, überregionale Angebote mit entsprechender Nächtigungsrelevanz auszuarbeiten und diese intensiv am Markt zu kommunizieren und verstärkt mit Reiseveranstaltern zu arbeiten.  Verstärktes Augenmerk soll dabei auf Wien als Herkunftsmarkt gelegt werden.

Erste Ideen umfassen beispielsweise das Radpilgern von Wien nach Mariazell, das in Zusammenarbeit mit dem Donauradweg ausgearbeitet werden kann, außerdem eine mehrtägige Radrundfahrt von Wien ausgehend ebenfalls über den Donauradweg, weiter über den Traisental-Radweg, den Triesting-Gölsental-Radweg und den EuroVelo9 zurück nach Wien.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Für die Erarbeitung solcher Angebote bedarf es einer Analyse des Marktes, einer Definition chancenreicher Produkte sowie einer engen Zusammenarbeit mit allen Leistungsträgern.

Die Positionierung des Traisental-Radweges als Familienradweg mit besonders familienfreundlichen Abschnitten soll ebenfalls weiterverfolgt werden und die ausgearbeiteten „Radeln für Kids“-Abschnitte durch verstärkte Kommunikation an Bedeutung gewinnen.

Rad-Veranstaltungen: Die Saisoneröffnung wird jährlich in Verbindung mit einer Dampfzugfahrt von St. Pölten nach St. Aegyd medienwirksam gefeiert. Für die Zukunft sollte eine zweite Veranstaltung, vorzugsweise im Herbst zum Thema „Genuss“ angedacht werden. Diese sollte im nördlichen Bereich des Traisental-Radweges (Herzogenburg oder Traismauer) stattfinden und die kulinarischen Themen in den Vordergrund stellen (Wein, Säfte, Genussregionen, …).

Weitere geplante Maßnahmen sind die Qualitätssicherung bei den Betrieben, Online-Buchbarkeit sowie die Vermarktung des Radweges und seiner Angebote mittels Medienkooperationen, Werbemittel, Messepräsenzen und E-Marketing-Kampagnen. Als Printwerbemittel wird eine eigene Radkarte aufgelegt. Zudem soll der Traisentalradweg integraler Bestandteil der neuen niederösterreichweiten Rad-App sein.

In der Region Donau NÖ-Mitte wird in diesem Kooperationsprojekt das Zusatz-Maßnahmenpaket „Abrundungsradwege im Unteren Traisental" umgesetzt. So konnte die neue optimierte Fladnitztal-Radroute eröffnet werden, die in zwei Varianten von Palt (nahe Furth bei Göttweig) bis zu den Viehofner Seen in der Landeshauptstadt St. Pölten verläuft. Die Route ist seither ein beliebtes Verbindungsstück zwischen Donau- und Traisental-Radweg. Vorbei an idyllischen Weingärten passiert man hier auch kulturelle Höhepunkte wie das Stift Göttweig oder den Soldatenfriedhof in Oberwölbling.

Ergebnisse und Wirkungen

Die neue Fladnitztal-Radroute ist ordnungsgemäß beschildert und so wie der ganze Traisental-Radweg in die NÖ Rad-App integriert. Vor allem durch die Neugestaltung und Bewerbung der zusätzlichen Route konnten auch neue RAD-freundliche Betriebe für die Radkooperation gewonnen werden.

Die Zahl der Zugriffe auf die Homepage www.traisentalradweg.at hat sich durch die intensivierte Öffentlichkeitsarbeit (Veranstaltungen, Messeauftritte, Print- und Onlinewerbung) mehr als verdoppelt (konkret wurden die Zahlen für die Jahre 2014 und 2018 verglichen).

Die Anzahl der Berichte in regionalen und überregionalen Medien hat sich sogar vervierfacht, ebenso die Anzahl der über die Destination Mostviertel gebuchten Radangebote.

Erfahrung

Die zunehmende Zahl von E-Bikes ist ein wichtiger Motor für den Radtourismus. Das ist ein Markt der noch weiter im Wachsen ist.