Konzept Erlebnis-Inklusionsstätte St. Martin

Inklusion durch Bewegung und Begegnung

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Wertschöpfung
Tourismus
Integration & Soziale Inklusion
LEADER

Projektregion
Salzburg

Lokale Aktionsgruppe
LAG Lebens.Wert.Pongau

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
19.12.2019-15.11.2021 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
53714,80€

Fördersumme aus LE 14-20
37600,36€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Martino Freizeit GmbH

Kurzbeschreibung

Auf einem Gelände von circa 1 ha orientiert sich die Erlebnis-Inklusionsstätte am Leitbild der Inklusion. Dies soll in einem barrierefreien Blind Trail, in einem barrierefreien Seilpark und in Seilrutschen für alle Menschen (also auch jenen, die körperlich und geistig beeinträchtigt sind), sowie in einer Giant Swing (rollstuhlgerecht!) verwirklicht werden.

Am Model eines „Dinner in the dark“ für Sehende, schafft dieses Projekt beispielsweise ein Verständnis dafür, welche Herausforderungen und Anforderungen Blinde oder seh-beeinträchtigte Menschen im täglichen Alltag gegenüberstehen und wie deren „Sicht“ auf die Welt ist.

Der Hauptfokus der Stätte, der in einem wunderschönen Wald liegen wird, ist also die Idee der inklusiven Bildung und des inklusiven Erlebens für alle Altersgruppen in friedvoller Waldumgebung.

Das gemeinsame (Er-)Leben und Lernen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ist hierbei zentral.



Ausgangssituation

Die Gemeinde St. Martin am Tennengebirge, in der Region Lammertal, möchte seine touristischen Wertschöpfung steigern, indem die Sommer- wie Wintersaison für Touristen und Einheimische attraktiver und gleichsam ein Ganzjahrestourismus ermöglicht werden soll. Darüber hinaus möchten die Gemeinde und der Tourismusverband St. Martin bis 2021 eine stärkere Sichtbarkeit am Angebotsmarkt erwirken. Ebenso ist eine talweite Zusammenlegung und Koordinierung von Infrastrukturprojekten sowie Kulturellen-Freizeit-Programmen ab 2020 geplant.



Ziele und Zielgruppen

Die Umsetzung und die Ziele des hier vorgestellten Projektes stehen im zentralen Interesse der Gemeinde und des Tourismusverbandes, sowie der Gesamtregion Lammertal. Aus deren Sicht setzt das Projekt mehrere Ziele um:

1. Erbringung weiterer Sommertouristen (Tagestourismus und Nächtigungstourismus) im Freizeit- sowie im Beherbergungsbereich.
2. Bürgerinnen und Bürger beziehungsweise Stakeholder-Partizipation und Inklusion durch Workshops in der Entwicklungsphase des Projektes.
3. Inklusion durch die entstehenden Bewegungsstationen.
4. Völlig neues Angebot für inklusive Bildungs-Einrichtungen im Speziellen für die Märkte Österreich und Süddeutschland (Überregionaler Ansatz).
5. Das Bewegungs- und kulturelle Angebot des Lammertals wird durch die sozial-integrativen Bewegungsstationen dieses Projektes um ein Erhebliches gesteigert.
Die Hauptakteure sind zuversichtlich, dass dieses Projekt Leuchtturmqualitäten hat und damit eine Breitenwirksamkeit von lokaler bis hin zu internationaler Ebene erzielen wird.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Das Projektmanagement moderiert drei Workshops, in denen zentrale Fragen des Aufbaus und der Funktion der einzelnen Stationen mit den Stakeholdern, also den Zielgruppen, bearbeitet werden. Damit soll die gesamte „Projektresonanz“ bei den Zielgruppen selbst erhöht werden.

Das heißt, dass die spezifischen Interessen bzw. körperlichen Gegebenheiten der Stakeholder in der Projektumsetzung berücksichtigt werden. Auch können mögliche Projektgegnerinnen und -gegner identifiziert und gezielte Maßnahmen definiert werden, um Schaden vom Projekt abzuwenden.

Befürworterinnen und Befürworter des Projekts werden so eingebunden, dass sie positiv auf den Projektfortschritt einwirken.

In den aufeinander aufbauenden Workshops wird in unterschiedlichen Formaten (worldcafe, fish bowl, open space,...) unter anderem folgenden Fragen nachgegangen:

  • Welche Übungen sollen in den Stationen vorkommen?, Wie sollen die Stationen gestaltet sein, damit sie
angenommen werden?
  • Welche Materialien finden die Stakeholder ansprechend?, Was erwarten sich die Stakeholder von einer Erlebnis-Inklusionsstätte?
  • Welche Voraussetzungen müssen die Stationen erfüllen, um durchführbar zu sein?, ...
Zudem wird es mit den Hauptakteurinnen und -akteuren Gemeinde und Tourismusverband St. Martin, sowie deren Pendant in der Tourismusregion Lammertal, in Zusammenarbeit mit den touristischen Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben Erhebungen und Maßnahmen geben, die eine
längerfristige touristische Nutzung des Gesamtangebotes möglich machen.

Ergebnisse und Wirkungen

In St. Martin am Tennengebirge entsteht eine Erlebnis-Inklusionsstätte in Form eines Blind Trails (auf Basis eines Motoriktrails), barrierefreie Seilrutschen, Teamübungen sowie ein Seilpark, der auf die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst ist.

Das Projekt wird eingerahmt von einem Gastronomiebetrieb mit einer Terrasse und einem Teich. Hier finden sich auf einer Fläche von ca. 15.000 m2 Übungen und Bewegungsangebote, welche der Zielgruppe zugänglich gemacht wird.

  • Barrierefreier Blind Trail:
Ein Motoriktrail, der über 200 Meter lang und in den wunderschönen Wald eingebettet ist, soll barrierefrei und für blinde Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschaffen werden. Hier soll besonders die Wegeführung mit Beachtung des Untergrundes und der Geräusche im Umfeld (Wasser) und Wald
berücksichtigt werden. Angepasste Hindernisse sollen der Zielgruppe eine ganzheitliche Sinneserfahrung ermöglichen (mit Ausnahme des Sehsinns). Für nicht blinde Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll der Blind Trail, am Modell des „Dinner in the Dark“, eine Erfahrung und ein Verständnis für Mitmenschen mit der Einschränkung des Sehsinns ermöglichen.

  • Rollstuhlgerechte-barrierefreie Seilrutschen:
Hier sind zwei Seilrutschen mit ca. 100 Meter geplant, die parallel zueinander verlaufen. Somit kann das Erlebnis von zwei Personen miteinander gleichzeitig geteilt werden. Diese gemeinsame Erfahrung kann Bindeglied zwischen zwei Personen sein und Zusammenhalt und Verständnis stärken.

  • Rollstuhlgerechte Giant Swing:
Ein Giant Swing ist eine Teamstation, bei der alle Mitglieder zusammenarbeiten müssen. Am Ende steht ein einzigartiges Erlebnis für die/den „Schwingende(n)“ und ein Gefühl, gemeinsam dieses Erlebnis möglich gemacht zu haben.