art-lodge/LOKAL

Themenbereich
Innovation

Untergliederung
Tourismus

Projektregion
Kärnten

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
13.09.2016-27.11.2017

Projektkosten gesamt
350.000,00€

Fördersumme aus LE 14-20
86.463,94€

Massnahme
Zusammenarbeit

Teilmassnahme
16.2 Förderung für Pilotprojekte und für die Entwicklung neuer Erzeugnisse, Verfahren, Prozesse und Technologien

Vorhabensart
16.02.2. a) Unterstützung bei der Entwicklung von innovativen Pilotprojekten im Tourismus - BMWFW

Projektträger
Katrin Liesenfeld-Jordan & Dirk Liesenfeld GesbR

Kurzbeschreibung

art-lodge/LOKAL ist ein Ultra-Local-Konzept von Katrin und  Dirk Liesenfeld, die die art-lodge am Verditz betreiben und mit ihrer "Avantgarde-Alm" neue Zielgruppen an den Berg und nach Kärnten holen. Mit art-lodge/LOKAL werden Angebote etabliert, die die lokalen Qualitäten in ihrer direkten Umgebung zelebrieren und neue Tages- und Übernachtungsgäste anlocken:

LOKAL/Erlebnis: Skulpturenpark als Teil der Wanderwege, Skulpturenwettbewerb der Akademie für bildende Kunst in Wien mit lokalem Bezug zur umgebenden Natur
LOKAL/Kauf: Produkte lokaler Hersteller und kreativen Artikeln handverlesener Anbieter kombiniert - Einkaufen als Inspiration und lokale Absatzförderung.
LOKAL/Genuss: Kärntner Speisen mal anders: Rollgerstesalat, frische Suppen, Bauernbrot etc. können im Store oder auf der Terrasse der verkostet werden.
LOKAL/Haus: 4 "Tiny Houses" werden mit direktem Bezug zur Landschaft auf dem Bauland neben der art-lodge verteilt.

Ausgangssituation

Mit der Stilllegung des alten Sesselliftes im Jahr 2011 ging am Verditz ein Schrei der Entrüstung durch die Reihen der Öffentlichkeit. Doch es half nichts: die Konzessionen waren ausgelaufen, die Fördermittel strapaziert und eine Investorin/ ein Investor, die/der das kleine Skigebiet hätte neu beleben können, war nicht aufzutreiben. Die Zahl der Vermietungen von Ferienwohnungen/-häusern ist zwar stabil, die Zahl der Betten ist leicht zurück gegangen, dafür ist ein leichter Anstieg von Ansiedlungen zu beobachten. Allerdings ist die Anzahl der Tagestouristen, die früher durch die Sommerrodelbahn und den Sessellift angezogen wurde, deutlich zurück gegangen.

Die Gemeinde Treffen am Ossiacher See, zu der das Verditz gehört, strengte ein Regionalkonzept an, das nun 2016 kurz vor der Verabschiedung durch den Gemeinderat steht. Gleichzeitig hat der Tourismusverein Verditz in Zusammenarbeit mit der Region Villach 2015 angeregt, die beiden bestehenden Wanderwege (#27 und #28) durch Rundwege weiter zu entwickeln, um das Angebot für Wanderer deutlich attraktiver zu gestalten.

Die neu geschaffenen Rundwege sind ab der Sommersaison 2015 in das Wanderangebot der Region übernommen worden und werden auch online über die Villach-app ausgelobt. Ein Panorama und ein "Fotorahmen" wurden in der Nähe der Schwarzseehütte auf der Amberger Alm installiert. Die Anbindung des Verditz an das Nockbike-Netz steht nach jahrelangen Bemühungen kurz bevor. Dennoch fehlt es an einem signifikanten Auslöser für Tagesgäste, da die Wertschöpfung für die Gastronomen am Berg in der Sommersaison 2015 nicht gesteigert werden konnte.

Ziele und Zielgruppen

art-lodge/LOKAL zählt auf die Prinzipien der Tourismusstrategie des Landes Kärnten:
  • Südliche Lebensqualität (Wandern, Kunst, Tiere, Ausblicke), 
  • Geselligkeit (Concept-Store, Gastronomie), Maßvoller Umgang (kein Großprojekt, qualitativ hochwertiges Projekt) und Gelassenheit. 

Zielgruppen sind Tagesgäste aus der Umgebung, die der Skulpturenpark an den Verditz locken soll (Skulpturen, Wandern) und die Wertschöpfung für die umliegenden Betriebe steigern (Park als Startpunkt für Wanderungen, zum Beispiel zur Schwarzseehütte), sowie Übernachtungsgäste neuer Stilgruppen durch "Tiny Houses" generieren.

Absatzmöglichkeiten für lokale Anbieterinnen und Anbieter (Concept-Store, Gastronomie). Kombination von Wandermöglichkeit, Attraktion und Gastronomie soll die Wertschöpfung gerade in den Nebensaisons steigern - auch für die umliegenden Vermieterinnen und Vermieter.

  • Veröffentlichung auf den Werbemitteln, Anbrinung entsprechender Hinweistafeln.


Projektumsetzung und Maßnahmen

art-lodge/LOKAL ist die Kombination von Landschaft und Kunst, die für jeden genießbar ist: Auch wer sich nicht für moderne Kunst interessiert, kann beim Wandern einen Blick auf die Skulpturen werfen, den Schafen beim Grasen zusehen, etwas Authentisches verkosten oder ein schönes Mitbringsel kaufen.

Gäste, die das "art-lodge-Feeling" genießen, aber dennoch autark und mit Bezug auf die Landschaft übernachten wollen, können sich in den Tiny Houses wohlfühlen, gleichzeitig die Annehmlichkeiten eines vier Sterne Hotels genießen und dennoch ganz für sich sein, je nach Stimmung. Ein authentisches Erholungserlebnis ohne Schnickschnack.

"Individualität und Nische muss nicht nur mit, sondern aus dem Ort (...) entspringen. Alles andere ist als Pseudoindividualität eine Farce. (...) Was künftig funktioniert und an Beliebtheit gewinnen wird, sind Unterkunftskonzepte, die ihre Identität leben. Das vermittelt Originalität, die wächst, wenn das Potenzial des Ortes genutzt wird"*. Im Fall von art-lodge/LOKAL ist es der Bezug zur Landschaft, gepaart mit einem kreativen und kulinarisch attraktiven authentischen Mehrwert. Dieses Prinzip ist an allen touristischen Orten mit gleicher Problematik mit adaptierten Ideen reproduzierbar. 
*Publikation "Hotel der Zukunft", Zukunftsinstitut GmbH, Januar 2016

art-lodge/LOKAL am Verditz: Das einstmals totgesagte touristische Gebiet, das durch Kreativität punktet und einen Tagesausflug oder auch einen längeren Aufenthalt (in der art-lodge, den Tiny Houses oder bei einem anderen Beherbergungsbetrieb in der Umgebung) lohnt. Das Angebot von lokalen Nahrungsmitteln, gepaart mit einigen wenigen außergewöhnlichen Produkten (von der gedrechselten Schale der Nachbarin/ des Nachbars bis hin zum Coffee-Table Book) schafft eine Attraktivität über den "Bauernmarkt" hinaus und gleichzeitig zusätzliche Absatzmöglichkeiten für die Anbieterinnen und Anbieter dieser Produkte.

Ergebnisse und Wirkungen

Die TinyHouses erfreuen sich seit deren Fertigstellung großer Beliebtheit und haben die Gästestruktur maßgeblich verändert.

Die Besucherzahlen des Skulpturenparks sind (da kein Eintritt verlangt wird) nicht messbar, jedoch sind den Sommer über täglich Besucher zu beobachten, die entweder extra angereist sind, oder "en passent" beim Vorbeiwandern die Skulpturen und deren Erklärungen betrachten. 

Ökologische Nachhaltigkeit: Die Errichtung von Skulpturen ist durch das Amt der Kärntner Landesregierung 2010 im Rahmen einer Umwidmung genehmigt. Die Tiny Houses aus Graz wurden auf bereits gewidmetem Bauland errichtet und brauchten nur Punktfundamente. Die Konstruktion basiert auf recycelten Frachtcontainern, kombiniert mit 100% ökologischen, heimischen Produkten für ein gesundes Wohnklima. Die Außenverkleidung wurde mit heimischen Hölzern ausgeführt so dass sich die Häuser auch optisch problemlos in die Landschaft einfügen. Theoretisch könnten sie jederzeit auch wieder abgebaut und recycelt werden. Concept-Store und Gastromie wurden im Rezeptionsbereich der art-lodge untergebracht (circa 45 Quadratmeter).