Hoamatlandlarisch g'spüd

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Innovation

Untergliederung
Jugend
Kultur
Integration & Soziale Inklusion
Soziale Dienstleistungen
LEADER
Bildung & Lebenslanges Lernen
Wissenstransfer
Innovation

Projektregion
Oberösterreich

Lokale Aktionsgruppe
LAG LEADER Mitten im Innviertel

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.04.2019-01.04.2020

Projektkosten gesamt
20.011,08€

Fördersumme aus LE 14-20
16.008,86€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
D'Hoamatlandla

Kurzbeschreibung

Das Ziel der "Hoamatlandla" ist, den Innviertler Landler wieder in das Bewusstsein der Menschen der Region zu rücken. Erreicht wurde dies durch die Aufnahme eines Tonträgers und dessen Präsentation. Ein breites Kooperationsnetzwerk und Partnerinnen- und Partnerensembles verstärkten die Reichweite dieser Maßnahmen. Durch die Produktion eines Videos und einer Verteilung in den Sozialen Medien wird vor allem auch ein junges Publikum erreicht. Da der Innviertler Landler unter die Leut' gehört, wurde eine Wirtshaustour mit den Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern veranstaltet. Roll-Ups mit Infos über und rund um den Innviertler Landler runden das multimediale Angebot ab.

Ausgangssituation

Um die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen bedarf es vor allem eines – nämlich gefestigte Wurzeln. Dazu gehört auch die Besinnung auf eine regionale Identität. Diese gibt Halt, Struktur und Stabilität, welche es den Regionen ermöglicht, sich selbstbewusst zu entwickeln. Der Innviertler Landler gilt seit Generationen als identitätsstiftendes Kulturgut in der Region Mitten im Innviertel. Trotz der Aufnahme als UNESCO-Weltkulturerbe im Jahre 2013 und der Revitalisierung einiger Zechen in der Region, hat diese traditionelle, lebendige Ausdrucksform eher einen historisch anmutigen Charakter. Doch der Innviertler Landler ist kein isoliertes Kulturerbe, sondern eingebettet in eine vielfältige musikalische Tradition.

Das Projekt soll ein Anstoß sein, um eine landlerische Bewegung in Gang zu setzen. Der große Zulauf zu den Musikvereinen und Festivals wie das Woodstock der Blasmusik zeigen, dass Tradition gerade einen Aufschwung erlebt. Trotz zahlreicher Ensembles mit Innviertler Wurzeln wird vor allem bayrische oder salzburgische Volksmusik praktiziert. Grund dafür ist, dass es zurzeit wenig bis kein innviertlerisches Notenmaterial gibt.

Ziele und Zielgruppen

Das Ziel der Hoamatlandla ist, den Innviertler Landler wieder in das Bewusstsein – vor allem in das der jüngeren Bevölkerungsschicht – zu rücken. Dazu bedarf es einer Belebung, sowie das aktive Ausführen und Aufführen. Der Innviertler Landler ist kein isoliertes Kulturerbe, sondern eingebettet in eine breite bäuerlich-musikalische Tradition. In den Archiven der Musikvereine schlummern diesbezüglich unzählige historische Schätze, welche mehr Aufmerksamkeit verdienen.

Zielgruppen des Projekts sind alle, die mehr über ihre Innviertler Wurzeln und die musikalisch-kulturellen Bräuche rund um die Innviertler Landler wissen wollen. Primär werden Musikerinnen und Musiker in der Region angesprochen.

Projektumsetzung und Maßnahmen

D’Hoamatlandla wollen das wertvolle Erbe rund um den Innviertler Landler erhalten und wiederbeleben. Dazu war zu Beginn des Projektes eine gründliche Recherche erforderlich. Sei es im Gespräch mit ehemaligen Zechenmitgliedern beziehungsweise deren Musikerinnen und Musikern, oder das Forschen in den Archiven der lokalen Musikvereine. Das musikalische Erbe rund um den Innviertler Landler wurde durch das Projekt neu arrangiert und digital dokumentiert, sodass es auch für nachfolgende Generationen erhalten bleibt. In einem nächsten Schritt war es wichtig, das Gesammelte auf einem Tonträger festzuhalten.

Ziel des Projektes war auch eine Kooperation mit einer regionalen Fernsehstation. Darüber hinaus wurde ein Video mit dem Innviertler Landler produziert, welches zur Verteilung auf den Sozialen Medien zur Verfügung gestellt wurde. Im Zuge der geplanten Wirtshaustour wurden Roll-Ups mit Infos zum Innviertler Landler angefertigt.

Ergebnisse und Wirkungen

Natürliche Ressourcen und Kulturelles Erbe:

- Kinder und Jugendliche der Region werden vielfältig kulturell begleitet. Die Teilnahme am Projekt fördert den Zuwachs von Interesse an der Geschichte in der Region.

- Es gibt ein besseres Kunst- und Kulturverständnis in breiten Bevölkerungsschichten, insbesondere bei bisher vernachlässigten Gruppen. Die Teilnahme am Projekt fördert den Zuwachs von Interesse an am Innviertler Landler auf originelle Art bei Gruppierungen, die ansonsten schwerlich mit der Thematik in Berührung kommen würden (zum Beispiel durch Wirtshaustouren)

- Es gibt Strukturen, die die Vernetzung, Bündelung und Vermarktung von Kulturprojekten und Kulturgut zufriedenstellend ermöglichen - eine Win-Win Situation für alle Beteiligten.

- Kulturelle Arbeit wird als wertschätzende Zusammenarbeit aller Bevölkerungsschichten und Generationen verstanden (auch international) und auf zwei Säulen unterstützt (Ehrenamtlich und professionell). Gesteigerte Wertschätzung für seine regionalen Wurzeln, Beitrag zur regionalen Identitätsstiftung sowohl für Laien als auch Landler-„Profis“.

Erfahrung

Im März 2019 begannen die Recherchen Früchte zu tragen. Aus zahlreichen alten Musikstücken, teils noch handgeschrieben, wurden einige mit Bedacht ausgeählt. Einen Großteil dieser Stücke erhielten die jungen Musikerinnen und Musiker aus einer Privatsammlung. Diese Noten wurden von März bis April 2019 neu arrangiert.  Fortan war es ein Anliegen, die Stücke zu proben, um sie stilgerecht aufnehmen zu können. Im Anschluss wurden diese digital dokumentiert, damit die Musik für kommende Generationen erhalten bleibt. Auf der Website der Hoamatlandla stehen die Noten kostenlos zur Verfügung. Darüber hinaus wurde ein Tonträger mit ebendiesen volksmusikalischen Stücken erstellt.

Insgesamt wurden sechs Fernsehbeiträge aufgezeichnet, welche auf HT1 ausgestrahlt, sowie in diversen sozialen Medien präsentiert wurden.

Durch die Unterstützung der LEADER-Region Mitten im Innviertel wurde das Projekt umgesetzt und finanziert und konnte so der Bevölkerung einen Einblick in die Volkskultur rund um den Innviertler Landler gewähren.