Machbarkeitsstudie Turm 13

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Kultur
LEADER
Bildung & Lebenslanges Lernen

Projektregion
Oberösterreich

Lokale Aktionsgruppe
LAG Zukunft Linz-Land

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.09.20-31.08.22 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
65.000,00€

Fördersumme aus LE 14-20
39.000,00€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Agentur für Standort und Wirtschaft Leonding GmbH

Kurzbeschreibung

Der Turm 13 befindet sich im Eigentum der Stadtgemeinde Leonding und Bedarf einer gezielten Betrachtung, um die Revitalisierung des historischen Turms nicht zu vernachlässigen.

Welche Nutzung und welche Bedeutung diesem historischen Gebäude zukommt, soll in der geplanten Machbarkeitsstudie festgestellt werden. Die Wirksamkeit und Nutzbarkeit über die überregionale Turmlinie soll für touristische und kulturelle Zwecke mitgedacht werden.
In der Studie sollen keine konkreten Aussagen über architektonische Gestaltung und Materialwahl getroffen werden.



Ausgangssituation

Infolge der Erfahrungen aus den Napoleonischen Kriegen kam es in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts zu Überlegungen, zur Sicherung der Monarchie entlang der Landes­grenzen ein System von Befestigungsanlagen zu schaffen. Erzherzog Maximilian d’Este entwickelte dieses und sah dafür gesamt 387 Türme, 23 Warten und 14 Befestigungs­anlagen vor. Die in Linz errichtete Anlage war zur Sicherung des Donautales gedacht. 1828 erfolgt die Errichtung eines ersten Probeturms am Freinberg, auf den 1829 ein mehrtägiges Probefeuer, teils auch im Beisein des Kaisers, vorgenommen wurde. Dabei setzten große Diskussionen über Tauglichkeit und vor allem Sinnhaftigkeit des geplanten Befestigungssystems ein.

Nach umfangreichen technischen Verbesserungen wurde schließlich 1831 die Erlaubnis zum Bau erteilt. Die Gesamtübergabe der fertiggestellten Anlage erfolgte 1838. Gesamt waren 27 Normaltürme (von denen die Nummer 17 nicht ausgeführt wurde), fünf Segmenttürme, zwei Vorwerke, zwei Warten, zwei Klausen, zwei kasemattierte Batterien und das Fort auf dem Pöstlingberg, bestehend aus sechs Türmen, geplant und ausgeführt worden. Alle Objekte der Befestigungsanlage erhielten dabei Namen von weiblichen Heiligen. Doch bereits 1858 und damit nur 20 Jahre später, wurde die Befestigungsanlage aufgegeben. Die Fortschritte in der Waffentechnik – Geschütze mit gezogenen Rohren hatten eine größere Reichweite und Munitionswirkung – schränkten ihren strategischen Wert stark ein. Zudem waren viele Türme bereits baufällig.

Auf dem Gemeindegebiet der Stadt Leonding befinden beziehungsweise befanden sich neun mehr oder weniger gut erhaltene Türme, benannt mit weiblichen Vornahmen und für unterschiedliche Zwecke adaptiert. Der Turm 13 heißt Genoveva und befindet sich im Eigentum der Stadt.

Ziele und Zielgruppen

Zielsetzung der Vorstudie ist, den Nachweis zu erbringen, dass die Nutzung des Turm 13 als Ausstellungsgebäude funktional und bautechnisch zu bewerkstelligen ist und - mehr noch - dass der Turm 13 in besonderer Weise dafür geeignet ist. Die Vorstudie beschreibt vorrangig die dafür notwendigen Baumaßnahmen und macht keine Aussagen zu erforderlichen infrastrukturellen Belangen (Ver- und Entsorgung, Verkehrserschließung, Parkplätze etc.). 

Das Ziel der Studie liegt dabei nicht auf einer Verifizierung von Bau- beziehungsweise Ausstattungskosten, sondern ist fokussiert auf Fragestellungen zur nachhaltigen und zukunftsfähigen kulturellen und touristischen Nutzung des Objektes. Hier steht die dafür erforderliche Besucherfrequenz, wie auch das Zusammenspiel und die Ergänzung der einzelnen Nutzungskonzepte primär im Analysefokus.

Zudem soll festgestellt werden, ob eine Verbindung historischer Räumlichkeiten mit ansprechenden und vor allem zeitgemäßen Gastronomie- und Eventflächen im Trend liegen, und als Grundvoraussetzung anzusehen ist, um als Kultur- und Veranstaltungsort attraktiv zu sein und damit nachhaltig Besucherinnen und Besucher zu gewinnen.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Die Machbarkeitsstudie als Grundlagenermittlung für eine zukunftsfähige Umsetzung des angedachten Revitalisierungsprojektes soll primär nachfolgende Fragen klären:

  • Wer ist als Zielgruppe anzusehen und weißt diese ein entsprechend großes Potenzial auf die nötige Frequenz für eine nachhaltige Auslastung zu sichern?
  • Stellt das Thema der Ausstellung „Maximilianische Befestigungstürme“ und die Erlebniswelt „Die 13 Monde“ in Kombination ein entsprechendes Alleinstellungsmerkmal zum Gewinnen um Besucherinnen und Besucher dar?
  • Wie groß ist das potenzielle Einzugsgebiet, aus dem Gäste bzw. Besucher zu erwarten sind?
  • Wie ist das Projekt aus Sicht anderer Kulturinstitutionen positioniert. Als Mitbewerberinnen und Mitbewerber um die Besucherinnen- und Besucherfrequenz können nicht nur Kultur- und verwandte Freizeiteinrichtungen betrachtet werden, sondern auch davon abweichende Interessen.
  • Kooperationspotenziale im bestehenden regionalen Tourismus-, Kultur- und Museumsgefüge.
  • Wie sehen Expertinnen und Experten aus dem Tourismus-, Kultur-, Veranstaltungs- und Gastronomiebereich dieses Projekt?
  • Organisation: Dazu ist zu analysieren, wer als Trägerin/Träger dieser zukünftigen Kulturinstitution auftreten könnte (Gemeinde, Stadtmuseum, Trägerverein, etc.). Neben den eigentumsrechtlichen Aspekten ist für einen nachhaltigen Bestand und Erfolg vor allem das Vorhandensein einer entsprechenden finanziellen Basis sicher zu stellen. Es gilt zu analysieren, welche institutionalen und budgetären Rahmenbedingungen für die Unterstützung des laufenden Museumsbetriebs (Personal, Sachaufwand, Betriebskosten und nachfolgende Ausstellungskonzeptionen, etc.) vorliegen.
  • Gastronomisches und touristisches Konzept – Welche Aspekte sind hinsichtlich der Führung des Gastronomiebereiches zwischen Museums- und Gastronomiebetreiber zu berücksichtigen? Das umfasst unter anderem die Öffnungszeiten, das kulinarische Angebot, die Bewirtung bei Veranstaltungen im eigenen Haus (Catering) etc.
  • Verfügt das vorliegende Projekt (Museumsbereich und Gastronomie) über ein Alleinstellungspotenzial gegenüber regional angrenzenden ähnlichen Einrichtungen (einzigartiges Erlebnis, etc.), um Besucher anziehen zu können?
  • Infrastruktur: Wie gut ist der Standort zu erreichen (Individualverkehr und öffentliche Verkehrsmittel)? Sind entsprechende Parkflächen für PKW, BUS, Fahrräder, Motorräder, E-Station gegeben?
  • Lässt sich der Turm 13 in das bestehende Kultur- und Tourismusgefüge eingliedern?

Für die Ausarbeitung der einzelnen Fragestellungen setzt sich die Machbarkeitsstudie aus drei Phasen zusammen:
  1. Analyse der Ausgangssituation:
    Erhebung des Ist-Zustandes einschließlich einer Stärken- und Schwächenanalyse.
  2. Strategische Ziele:
    Herausarbeitung von potenzieller Entwicklungsoptionen.
  3. Wege zur Umsetzung:
    Definition von Handlungsfeldern und Maßnahmen zur Erreichung gesetzter Ziele.