Studie der Naturjuwele ​ ​

Themenbereich
Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz

Untergliederung
Landwirtschaft
Gemeindeentwicklung
LEADER
Gesundheit
Wasser
Schutzgebiete
Biodiversität
Naturschutz
Umweltschutz
Nachhaltige Landschaftspflege
Tierwohl
Boden
Wald
Forstwirtschaft
Standortentwicklung

Projektregion
Oberösterreich

Lokale Aktionsgruppe
LAG Region u.we (Urfahr West)

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
14.03.2016-31.01.2017

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
LAG Urfahr West​

Kurzbeschreibung

Mit der Grundlagenstudie zu den „verborgenen Naturjuwelen“ für die LAG „Urfahr West“ werden Potentiale für die Steigerung des Umweltbewusstseins, die Naherholung und die Naturvermittlung aufgezeigt und mögliche Akteurinnen und Akteure in der Region aktiviert.
Dies ermöglicht zu Beginn der Förderperiode ein Basiswissen über den verfügbaren Naturraum in der Region und dessen Potential. Somit ist der Grundstein für nachfolgende Umsetzungsprojekte im Bereich „Grünes Klassenzimmer“, Natur, Landschaft und Biodiversität gelegt.

Verborgene Naturjuwele können sein:
  • Seen und Teiche
  • Moore, Wälder, Wiesen und Weiden
  • Fließgewässer
  • geologische Phänomene, besondere Naturerscheinungen, Naturdenkmäler
  • landschaftsprägende und architektonische Kulturdenkmäler 


Ausgangssituation

Der Mensch empfindet eine naturnahe, abwechslungsreiche und gegliederte Landschaft als erholsam und schön. In der heutigen Gesellschaft mit ihrer zunehmend technisierten Umwelt wächst daher die Sehnsucht nach Natur. Eine naturnahe Landschaft lässt zugleich auch Platz für viele Tier‐ und Pflanzenarten sowie Naturphänomene, was vielfältige Eindrücke und Erlebnisse erst ermöglicht. Der dadurch generierte gesundheitliche Nutzen für den Menschen ist durch viele Studien belegt. Die LAG‐Region „Urfahr West“ ist nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region selbst, sondern durch ihre unmittelbare Nähe zum Ballungsraum Linz auch ein wichtiges Naherholungsgebiet für Städterinnen und Städter.

Durch die zunehmende Verbauung des städtischen Umfelds wird der Bedarf an derartigen Erholungsräumen immer größer. Diese Bedürfnisse und Potenziale werden in der Entwicklungsstrategie der LAG Urfahr‐West erkannt. Die Förderung der Sensibilisierung der Bevölkerung ist relevant. Eine geschickte Verknüpfung von Naturschutzzielen und ‐vorgaben für die noch vorhandenen „Naturjuwelen“ mit sanftem Erleben ist dafür unbedingt erforderlich. Ein entsprechendes Umweltbewusstsein, Wissen über Biodiversität und regionale Ökosysteme muss Jung und Alt (Kindergärten, Schulen, Bildungseinrichtungen, Erwachsenenbildung) nähergebracht werden. Nur mit diesem Bewusstsein und mit dem Wissen, wie ein nachhaltiger Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen funktioniert, wird die Akzeptanz gegenüber notwendigen Erhaltungs‐ und Förderungsmaßnahmen gegeben sein. Letztlich dient dies dem Erhalt der ökologischen und ökonomischen Lebensgrundlagen für uns und unsere Nachkommen.

Ziele und Zielgruppen

Gebiete mit hohem Naturwert werden erkannt, beschrieben und bewertet. Die Bewertung inkludiert auch ein (vorläufiges) Ausscheiden von Flächen zum Beispiel mangels Erreichbarkeit, wegen zu hoher naturschutzfachlicher Sensibilität (Abstimmung mit der Naturschutzabteilung des Landes Oberösterreich vor Beendigung der Studie), zu geringer Bedeutung, zu hoher Beeinträchtigungen (zzum Beispiel Lärm) und mangels Infrastruktur.

In weiterer Folge kann die Bildung in der Natur durch konkrete Projekte (zum Beispiel Themenwege, Naturspielplätze, Web-Auftritte, Entwicklung von Naturvermittlungsangeboten, Zusammenarbeit mit Schulen,…) gestärkt werden, um die Sensibilität der Bevölkerung gegenüber unserer Umwelt und ihrem Wert zu erhöhen. Diese Studie liefert die dafür nötigen Basisinformationen.

In den darauffolgenden Jahren kann im Rahmen der Schaffung von Naturerlebnisbereichen und Freizeitangeboten Wissen über die heimatliche Landschaft, die regionale Geschichte, die Biodiversität und die Funktion regionaler Ökosysteme vermittelt werden.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Mittels Literaturrecherche (zum Beispiel Landschaftserhebung Oberösterreich, Ökoflächen, diverse Studien etc.), Befragung, Interviews von Ortskundigen sowie Geländebegehungen werden naturschutzfachlich hochwertige Flächen ausfindig gemacht und hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit als „Naturjuwele“ bewertet.

Hierbei ist die Einbindung lokaler Akteurinnen und Akteure besonders wichtig (zum Beispiel Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Naturschutzabteilung Land Oberösterreich, Naturvermittlerinnen und Naturvermittler, Naturkundige, Gebietskennerinnen und Gebietskenner, Umweltbeauftragte der Gemeinden etc.), denn hier setzt die Identifikation mit dem Projekt an.

Anhand eines standardisierten Bewertungsschemas werden die erhobenen Naturerlebnisbereiche beurteilt und so verborgene Naturjuwele identifiziert. Kriterien hierfür sind unter anderem: Naturschutzwert – Lage des Naturerlebnisbereichs in einem Schutzgebiet; Seltenheit – seltene Arten; aktuelle Besucherfrequenz – wie un-/bekannt ist das verborgene Naturjuwel? Mögliche Störeinflüsse (Lärm, Gestank, etc.); Ästhetik der Landschaft; Vermittlungseignung und Erlebbarkeit – Infrastruktur (Parkplätze, Weganlagen, Beschilderung, Gastronomie).

Die Naturphänomene müssen für die Besucherinnen und Besucher erlebbar sein beziehungsweise durch eine Naturvermittlerin oder einen Naturvermittler zugänglich gemacht werden können. Für jedes Kriterium werden Punkte vergeben, welche schlussendlich aufsummiert werden. Ein „Ranking“ ergibt jene Naturjuwele, die ein erhöhtes Potenzial zur naturtouristischen In-Wert-Setzung aufweisen.

In einem abschließenden Workshop mit den Gemeinden und Gebietskennerinnen und Gebietskennern (Verantwortliche der Naturschutzabteilung, Naturvermittlerinnen und Naturvermittler etc.) wird die Verwertung der Studie diskutiert und Empfehlungen werden abgegeben.

Wo befinden sich Naturjuwele?
Welche Naturjuwele hat die Region?
Welche Infrastruktur ist vorhanden, was fehlt?
Wie kann ich Bildungsangebote entwickeln?

Ergebnisse und Wirkungen

20  Naturjuwele  und Naturbesonderheiten wurden hervorgehoben und können nun  Schülerinnen und Schülern, Bewohnerinnen und Bewohnern und Naherholungssuchenden aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Mit dieser Erhebung konnte eine Basis geschaffen werden, die zur Sensibilisierung der Umwelt, der Biodiversität und des regionalen Ökosystems beiträgt.