Ferienbetreuung mit tiergestützter Intervention
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- Chancengleichheit
- Jugend
- Integration & Soziale Inklusion
- Soziale Dienstleistungen
- LEADER
- Projektregion
- Niederösterreich
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Elsbeere Wienerwald
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 2019-2021
- Projektkosten gesamt
- 85.742,43€
- Fördersumme aus LE 14-20
- 68.593,94€
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- Kleinregion WIR Wienerwald Initiativ Region
Kurzbeschreibung
In den Jahren 2019 bis 2021 wurden je fünf Wochen Ferienbetreuung für Kinder mit sonderpädagogischen Bedarf auf einem Bauernhof in Niederösterreich inklusive Fahrtendienst abgehalten. Die Kinder genossen eine entspannte Ferienzeit und die Eltern konnten entlastet werden. Durch die tiergestützen Interventionen und den Aufenthalt in der Natur profitierten die Kinder besonders stark von dem Projekt.Ausgangssituation
Kinder mit sonderpädagogischem Hintergrund fanden in den neun Wochen Sommerferien keine Betreuungseinrichtung. Obwohl genug Ferienspiele, Ferienbetreuungen in der Region angeboten wurden, konnten die Kinder aus dem Sonderpädagogischem Zentrum diese nicht in Anspruch nehmen- für die Eltern eine große Sorge und Herausforderung, denn es war vielen nicht möglich ihre Sprösslinge, welche auch besondere Betreuung brauchen, geeignet beaufsichtigen zu lassen. Durch dieses Projekt konnte man die Eltern entlasten und ihnen eine sorgenfreiere Gestaltung des Alltages ermöglichen. Eine Betreuung mit ausgebildeten Fachkräften für tiergestützte Interventionen, Sonderpädagoginnen und -pädagogen, beziehungsweise Behindertenbetreuerinnen- und betreuer und die Arbeit mit den Tieren ermöglichten den Kindern unbeschwerte Sommerwochen mit tollen Erfahrungen und Abwechslung sowie eine gesundheitliche Weiterentwicklung. Ein weitere Herausforderung war es, die Kinder zum Therapiebauernhof zu bringen. So wurde im Zuge des Projektes auch ein Transportdienst engagiert.
Ziele und Zielgruppen
- Eltern deren Kinder mit leichten bis mittelschweren Beeinträchtigungen im Sonderpädagogischen Zentrum unterrichtet wurden, aber keine Fereinbetreuung für ihre Kinder fanden.
- Den Kindern eine unbeschwerte Zeit mit Spannung und Abenteuer in der Natur zu bieten und bei der Arbeit mit und bei den Tieren gesundheitliche Weiterentwicklung zu erfahren.
Projektumsetzung und Maßnahmen
Gestartet wurde mit einer Bedarfserhebung und einem Pilotprojekt. In den ersten Jahren der Pilotphase wurden die Kinder fünf Wochen während der Sommerferien im Sonderpädagogischem Zentrum St. Christophen betreut. Man merkte aber schon nach kurzer Zeit, dass dies für die Kinder nicht der optimale Platz war, da sie nun auch die Ferien im Schulgebäude verbrachten. So konnte man durch einen glücklichen Zufall den Therapiebauernhof Sonnenkogl zu einer Zusammenarbeit gewinnen. Die Landwirtin ist selbst akademisch geprüfte Fachkraft für tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen und wurde in den Ferienwochen durch Sonderpädagoginnen- und pädagogen, beziehungsweise Behindertenbetreuerinnen- und betreuer unterstützt, welche von der Kleinregion eingestellt wurden.
Das Team war sehr bemüht den Kindern mit Abwechslung, Spaß und Abenteuer wärend der fünf Wochen Ferien zu bieten. Die Kinder wurden aktiv in die Versorgung der Tiere eingebunden (füttern, Eier abnehmen, Fellpflege etc.), durften mit den Tieren kuscheln, im Heu spielen, basteln und Wald und Wiesen erkunden.
Da der Bauernhof aber in einer kleinen abseits gelegenen Ortschaft liegt, war eine weitere Maßnahme die Installation eines Fahrtendienstes.
Ergebnisse und Wirkungen
Durch die gezielt eingesetzten tiergestützten Interventionen und die Arbeit der engagierten Sonderpädagoginnen- und pädagogen, beziehungsweise Behindertenbetreuerinnen- und betreuer stellten sich sehr bald Entwicklungsfortschritte bei den Kindern ein. Kinder im autistischem Spektrum hatten plötzlich weniger Ticks, ADHS erkrankte Kinder wurden ruhiger und gelassener, sodass die Zeit zu Hause ebenfalls für Eltern und Kinder entspannter wurde. Da der Bauernhof in einer kleinen abseits gelegenen Ortschaft liegt, war eine weitere Maßnahme die Installation eines Fahrtendienstes. Durch die umsichtige Art und Weise des Busfahrers, gewannen die Kinder bald Vertrauen und selbst die Busfahrt wurde zum Erlebnis.
Erfahrung
Durch die fünf Wochen Erlebnisse am Bauernhof, in der Natur und mit Tieren wurden die Kinder entspannter, ruhiger, gelassener, bewegungsfreudiger und somit gesünder. Die Eltern konnten ihren Alltag leichter meistern. Durch die hohe Förderung, war es den Eltern möglich, welche auch meist eine angespannte finanzielle Situation durch die Mehrausgaben ihrer Kinder haben, kostengünstig die Kinder in einer gut betreuten Umgebung zu wissen. Die wohl größte Hausforderung war es, für fünf Wochen gut ausgebildetes und geeignetes Personal zu finden. Durch die Zusammenarbeit mit den Schulen und Ausbildungseinrichtungen gelang es aber dann doch immer wieder Fachkräfte zu finden.
Auch hatten wir großes Glück, einen engagierten Kleinbusunternehmer als Partner zu finden, denn die meisten Transportunternehmen erteilten uns in den Ferien eine Absage, diese wollten oder konnten sich nicht für fünf Wochen mit zwei täglichen Fahrten binden.
Eine weitere Mammutaufgabe war es, die Finanzierung und Weiterführung des kostenintensiven Projektes, nach Ablauf der Förderung, zu sichern. Es wurde ein Konzept für eine Weiterführung ausgearbeitet, Sponsorinnen und Sponsoren für die Zukunft gesucht und gefunden und auch die weitere finanziellen Unterstützung seitens der Kleinregion und Gemeinden zugesagt. So ist auch die Weiterführung für die nächsten Jahre gesichert.