Standortentwicklung Südweststeiermark - Zentren qualitätsvoll stärken

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
LEADER
Standortentwicklung
Leerstand

Projektregion
Steiermark

Lokale Aktionsgruppe
LAG Schilcherland
LAG Südsteiermark

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
2020-2022 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
118.200,00€

Fördersumme aus LE 14-20
70.920,00€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.3 Vorbereitung und Durchführung von Kooperationsmaßnahmen der lokalen Aktionsgruppe

Vorhabensart
19.3.1. Umsetzung von nationalen oder transnationalen Kooperationsprojekten

Projektträger
Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH

Kurzbeschreibung

Es ist ein „Aussterben“ der lebendigen Ortskerne in der Region Südweststeiermark zu verzeichnen. Im Rahmen des vorliegenden Projektes soll aktiv die erste der baukulturellen Leitlinien des Bundes, „Orts- und Stadtkerne stärken“ umgesetzt werden. Hierbei wird intensiv die Durchsetzung des Prinzips „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ verfolgt, das bedeutet, dass die Errichtung, Erhaltung und Nutzung der ortszentralen Immobilien Vorrang hat und Gemeinden diesbezüglich eine unumgängliche Pionierinnen und Pionierrolle einnehmen, um der weiteren Zersiedelung entgegenzuwirken.

Aus diesem Grund sollen die Projektpartnerinnen- und Partnergemeinden (3 Mal LAG-Schilcherland, 3 Mal LAG-Südsteiermark) den Prozess einer Standortentwicklung durchlaufen um die räumlichen Potentiale, die Siedlungsstrukturen und zukünftige Herausforderungen jeder Gemeinde aufzuzeigen.

Jede Gemeinde muss im Zuge des Standortentwicklungsprozesses ihre eigenen Möglichkeiten und Schwerpunkte ausloten um eine bestmögliche Orientierung für die Zukunft zu gewährleisten.

Ausgangssituation

Im Wirkungsbereich der LAG Südsteiermark wird schon seit über einem Jahrzehnt am Thema Baukultur sehr erfolgreich gearbeitet. Auch in der zweiten Teilregion der Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH, der LAG Schilcherland, ist die Baukultur Teil der regionalen Entwicklung. Nichtsdestotrotz ist weiterhin das „Aussterben“ der lebendigen Ortskerne in der Region zu verzeichnen. Im Rahmen des vorliegenden Projektes soll aktiv die erste der baukulturellen Leitlinien des Bundes, „Orts- und Stadtkerne stärken“ umgesetzt werden.

Hier wird intensiv die Durchsetzung des Prinzips „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ verfolgt, das bedeutet, dass die Errichtung, Erhaltung und Nutzung der ortszentralen Immobilien Vorrang hat und Gemeinden diesbezüglich eine unumgängliche Pionierinnen- und Pionierrolle einnehmen, um der weiteren Zersiedelung entgegenzuwirken. Aus diesem Grund durchlaufen die Projektpartnerinnen- und Partnergemeinden (drei in der LAG Schilcherland, drei in der LAG Südsteiermark) den Prozess einer Standortentwicklung, um die räumlichen Potentiale, die Siedlungsstrukturen und zukünftige Herausforderungen jeder Gemeinde aufzuzeigen. Vielfach geht es auch um die Vermittlung von Informationen an relevante Zielgruppen.

Das Themenspektrum beziehungsweise die Themenschwerpunktsetzung von Standortentwicklungen reicht unter anderem von Begegnungsplätzen/orten für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region, über „Junges Wohnen“ (leistbares Wohnen für Personen unter dreißig) bis hin zu der wirtschaftlichen Belebung von Ortszentren. Obwohl die Region Südweststeiermark in Sachen Abwanderung eine vergleichsweise gute Bilanz vorzuweisen hat, so ist vor allem bei jüngeren Bewohnerinnen und Bewohnern eine Abwanderung zu bemerken. Meist folgen auf die vermehrte Abwanderung die Leerstände in den Ortszentren.

Eine Chance liegt bei diesen Leerständen in der Ressourcenteilung von Kompetenzen und Räumlichkeiten, die beispielsweise nur zeitlich begrenzt genutzt werden. Hier können gemeinsame soziale Projekte auch zur Belebung von Ortskernen beitragen. So sind Jugendzentren, Second-Hand-Shops, niederschwellige Beschäftigungsmöglichkeiten, Pop-up Shops, Mädchencafes, Seniorinnen- und Seniorencafés, Proberäume, Familien/ Jugendwohnungen, Eltern-Kind-Gruppen, Lerncafés etc. eine gute Möglichkeit die Bewohnerinnen und Bewohner einer Gemeinde wieder auf ein gemeinsames Zentrum zusammenzuführen. Hierbei können gerade kreative Projekte mit niederschwelligem Zugang und freien Räumen ohne Konsumzwang – neben den üblichen wirtschaftlichen und touristischen Nutzungsoptionen - neuen Schwung in die Gemeinden bringen.

Ein weiterer, nicht zu verachtender, Faktor ist auch der positive Effekt, den eine Zentrumsentwicklung und Ortskernentwicklung auf den Klimawandel haben kann. Gestärkte Ortskerne wirken der weiteren Zersiedelung entgegen und verhindern ein weiteres Auslagern der Nahversorgerinnen und Nahversorger in raumeinnehmende Einkaufszentren, das heißt es wird auch effektiv weniger Fläche versiegelt. Dem Problem der rückläufigen Nahversorgungsinfrastruktur (Gasthäuser, Post, Bäckereien, Fleischereien etc.) gehen meist auch immer geringere Möglichkeiten sozialer Interaktion in öffentlichen Bereichen einher. Die Ortskerne der meisten Gemeinden weisen deshalb unattraktive Leerstände auf, die mit der Zeit immer weiter ungenützt verfallen, während vor allem die ältere Bevölkerung mit steigenden Versorgungsproblemen zu kämpfen hat.

Ziele und Zielgruppen

Standort-, Ortskern- und Zentrumsentwicklungen sind Entwicklungsprozesse deren Ausgang und Inhalt im Vorhinein nicht deutlich vorhergesagt werden kann. Im Rahmen der sechs verschiedenen Standortentwicklungen werden am Ende der Arbeitsprozesse möglicherweise sehr verschiedene Konzepte vorliegen. So kann bei der einen Gemeinde der Schwerpunkt Entwicklung in Richtung „Junges Wohnen“ oder „Generationenübergreifendes Wohnen“ gehen, wohingegen bei einer anderen Gemeinde die Ausarbeitung eines neuen/alten Dorfzentrums (wiederbelebter Hauptplatz, neues alternatives Zentrum) im Mittelpunkt steht.

Gemeinsam ist allen sechs Standortentwicklungen die systematische Herangehensweise. Nach einer Analyse des Staus Quo in der Gemeinde, die unter anderem die Leerstände und Siedlungszentren ausfindig machen soll, folgt der Beteiligungsprozess der lokalen Interessensvertreterinnen- und vertreter. Das kann einerseits der Gemeindevorstand sein aber auch zusätzlich, oder ausschließlich eine andere Interessensgruppe (zum Beispiel Musikheim, Jugendgruppen etc.). Bei dem Beteiligungsprozess geht es vor allem auch darum die Bedürfnisse der verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu erfassen und darauf flexibel reagieren zu können.

Die Erhebungen werden vermutlich ergeben, daß ein großer Teil der Bedürfnisse der Bevölkerung bereits durch die Gemeinde gedeckt ist, vieles wird aber auch erst im Prozess zu Tage treten und einer möglichen Lösung zugeführt werden. Hier wird vor allem bei den Langzeitthemen „Arbeit und Wohnen“ viel Innovation gefragt sein. Aber vor allem auch für gemeinschaftliche Nutzungsvarianten bieten sich Leerstände als ideale Entwicklungsgrundlage an.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Im Rahmen des vorliegenden Projektes ist aktiv die erste der baukulturellen Leitlinien des Bundes, „Orts- und Stadtkerne stärken“ umgesetzt worden. Hierbei wird intensiv die Durchsetzung des Prinzips „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ verfolgt, das bedeutet, dass die Errichtung, Erhaltung und Nutzung der ortszentralen Immobilien Vorrang hat und Gemeinden diesbezüglich eine unumgängliche Pionierrolle einnimmt, um der weiteren Zersiedelung entgegenzuwirken.

Aus diesem Grund haben die Projektpartnerinnen- und Partnergemeinden (drei in der LAG Schilcherland, drei in der LAG Südsteiermark) den Prozess einer Standortentwicklung durchlaufen um die räumlichen Potentiale, die Siedlungsstrukturen und zukünftige Herausforderungen jeder Gemeinde aufzuzeigen.

Jede Gemeinde hat im Zuge des Standortentwicklungsprozesses ihre eigenen Möglichkeiten und Schwerpunkte ausgelotet um eine bestmögliche Orientierung für die Zukunft zu gewährleisten.

Ergebnisse und Wirkungen

  • Die Leerstände sind lokalisiert
  • Stakeholder und Bevölkerungsgruppen sind in den Prozess eingebunden und wissen darüber Bescheid
  • Kernthema der Standortentwicklung ist erfasst
  • Ergebnisse können als Best- Practice für andere Gemeinden verwendet werden
  • Die nicht direkt involvierten Bevölkerungsgruppen wissen über die Standortentwicklungen Bescheid
  • In der Region wird über die Vorteile und Wichtigkeit der Standortentwicklung gesprochen