Lebensmittel-Produktions- & - Innovations-Zentrum Murtal

Kurzbeschreibung

Unser Vorhaben dient der Realisierung von Maßnahmen zur Steigerung von Qualität und Verfügbarkeit lokal erzeugter Lebensmittel. Die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln im Murtal soll nicht nur stimuliert, sondern auch bedarfsgerecht bedient werden können.

Daher haben sich in unserem Projekt Betriebe der lokalen Versorgungskette zusammengeschlossen, um die Grundlagen zur Realisierung einer „Zentrale für lokale Lebensmittel-Verarbeitung“ zu schaffen. Durch eine solch gemeinschaftlich organisierte Lebensmittelverarbeitung sollen regional erzeugte Lebensmittel von Landwirtinnen und Landwirten zukünftig auch in größeren Mengen und in gleichbleibend hoher Qualität kontinuierlich bereitgestellt werden können.

Davon profitieren können regionale Lebensmittel-Erzeugerinnen- und Erzeuger (Landwirtschaften), -Verteilerinnen und Verteiler (Mobile Verteiler Zenten) und -Vermarkterinnen und Vermarkter(Online-Plattformen, Bauernläden). Wir leisten damit einen Beitrag zur Entwicklung der lokalen Versorgungskette und des Marktes für Lebensmittel im Murtal.

Ausgangssituation

Gesunde, qualitativ hochwertige, Lebensmittel tragen wesentlich zu unser aller Lebensqualität bei. Und nicht zuletzt benötigen wir sie jedenfalls zur Aufrechterhaltung von Grundbedürfnissen unseres täglichen Lebens. So erfreuen sich regional erzeugte Lebensmittel im Murtal auch einer stetig steigenden Beliebtheit.

Eine regionale, nachhaltige, verlässliche und sichere Lebensmittelversorgung scheint somit Gold wert!

Doch um eine solch zukunftssichere Lebensmittelversorgung zu gewährleisten und gebotene Wachstumschancen zu nutzen, fehlt es landwirtschaftlichen Betrieben im Murtal häufig an der Möglichkeit, regionale Lebensmittel kontinuierlich, in größer nachgefragten Mengen, entsprechend gültiger Qualitäts-Standards kosteneffizient verarbeiten, verpacken und vermarkten zu können.

Zu den Herausforderungen zählen dabei unter anderem der hohe Kapitalbedarf für moderne, leistungsstarke Verarbeitungs- und Verpackungsinfrastruktur sowie für die Implementierung der hohen Qualitäts-Standards in der Lebensmittelproduktion.

Diese Problematiken sprechen wir mit unserem Projekt an und versuchen Herausforderungen zukünftig gemeinsam zu bewältigen.

Ziele und Zielgruppen

Gemeinsam und zentral wollen wir einen steigenden Bedarf an regional erzeugten Lebensmitteln decken (können)!

Und dies wollen wir zuverlässig in kontinuierlich hoher Qualität, auf möglichst kurzem Wege und in den jeweils nachgefragten – auch größeren – Mengen.

Unser Projekt dient daher dem Aufbau einer Kooperation von lebensmittelerzeugenden und -vertreibenden Betrieben zur gemeinsamen Realisierung von Maßnahmen zur Steigerung von Qualität und Verfügbarkeit lokaler Lebensmittel. Eine weitere Anregung und folglich kundenorientierte Erfüllung der Nachfrage nach Erzeugnissen der lokalen Land- und Ernährungswirtschaft soll somit ermöglicht werden.

Unsere großen Haupt-Zielsetzungen sind damit verbunden

1. die Erhöhung der Lebensmittel-Sicherheit und -hygiene regional produzierter Erzeugnisse durch Einführung eines überbetrieblichen Qualitätsstandards für heimische Lebensmittel,
2. die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit lokal erzeugter Lebensmittel durch Mengen-, Kontinuitäts-, Qualitäts-Vorteile sowie
3. eine Verbesserung der Ressourcen-Effizienz in der regionalen Lebensmittelverarbeitung.

Damit schaffen wir Nutzen für Erzeugerinnen und Erzeuger bis hin zu Konsumentinnen und Konsumenten!

Lebensmittelerzeugende Betriebe können profitieren von möglichen Absatz- und Umsatz-Steigerungen. Diese können erreicht werden durch gemeinsame Marketing- und Vertriebsaktivitäten sowie durch eine erleichterte Ansprache von Großkundinnen und Großkunden mit Vorteilen in Bezug auf Menge, Qualität und Verfügbarkeit von regional erzeugten Lebensmitteln.

Konsumentinnen und Konsumenten wie auch Lebensmittel-Verteilerinnen und -verteiler (Mobile Verteiler-Zentren) und -Vermarkterinnen- und Vermarkter (Online-Plattformen, Bauernläden) können durch eine Verbesserung der kontinuierlichen Verfügbarkeit sowie durch Stärkung und Sicherung einer gleichbleibend hohen Qualität lokal erzeugter und verarbeiteter Lebensmittel profitieren.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Im Rahmen unseres Projektes haben sich Betriebe entlang der lokalen Lebensmittel-Versorgungskette im Murtal zusammengeschlossen, um gemeinsam

1. eine Zentrale zur lokalen Lebensmitteverarbeitung zu planen und
2. einen Qualitäts-Standard zur Verarbeitung von lokal erzeugten Lebensmitteln einzuführen.

Hierzu haben wir Rahmen der Projektumsetzung folgende Maßnahmen gesetzt:

• Vorbereitung und Aufbau der Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben inklusive Recherche zu potenziellen Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartnern und regionalen Erzeugnissen sowie Ausarbeitung und Abschluss von Absichtserklärungen zur weiteren Kooperation im Aufbau der Zentrale zur Lebensmittelverarbeitung.
• Planung der vorgesehenen Zentrale für regionale Lebensmittelverarbeitung inklusive Raumaufteilung, Organisations- und Vermarktungskonzept.
• Festlegung, Konkretisierung und Ausarbeitung von Qualitätsstandards zur Erzeugung von regionalen Lebensmitteln.
• Planung und Konkretisierung von Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) für Logistik- und Produktionsprozessen der vorgesehenen Zentrale für regionale Lebensmittelverarbeitung sowie durchgehende Aktivitäten im Bereich Projektmanagement und -dokumentation.

Ergebnisse und Wirkungen

Erzielte Ergebnisse unseres Projektes sind:

• ein Netzwerk von über 30 Betrieben aus dem Bereich regionaler Lebensmittelerzeugung zum weiterführenden Aufbau und Betrieb des geplanten  Lebensmittel-Verarbeitungszentrums;
• eine professionelle Planung des vorgesehenen lokalen Verarbeitungszentrums für heimische Lebensmittel;
• ein Qualitäts-Standard sowie umfangreiche “Hazard Analysis Critical Control Point" (HACCP) Konzepte für verschiedene Produktgruppen der Kooperationspartnerinnen- und partner im geplanten Verarbeitungszentrum;
• die Festlegung eines gemeinsamen Organisations- und Vermarktungskonzeptes (formal-rechtlich sowie personell) sowie
• eine IKT-Lösung zur Abwicklung effizienter Logistik- und Verarbeitungsprozesse im geplanten Verarbeitungszentrum für heimische Lebensmittel.

Damit erzielte Wirkungen umfassen

1. eine Professionalisierung und Optimierung der weiterführenden Zusammenarbeit zwischen lebensmittelproduzierenden Betrieben im Murtal zum gemeinsamen Aufbau einer Zentrale zur Lebensmittelverarbeitung sowie
2. eine optimierte Qualitätsorientierung unter Landwirtinnen und Landwirten im Rahmen der Produktion von regional erzeugten Lebensmitteln. Durch bereits gestartete, zentrale Vertriebsaktivitäten werden
3. die Information der Verbraucherinnen und Verbraucher über lokal erzeugte Lebensmittel verbessert und somit der Bezug von Produkten aus der lokalen Umgebung gesteigert.

Erfahrung

Im Rahmen unseres Projektes haben wir unzählige neue, unerwartete und spannende Erfahrungen gesammelt. Diese wollen wir hier – im Sinne der Verkürzung – zusammenfassen in den Gruppen Projekt-Team, Projekt-Verlauf und Netzwerk-Charakter.

Unser Projekt-Team ist ein lebender Organismus. Unser Erfolg war und ist weiterhin abhängig von handelnden Personen im engeren Projektteam. Dort braucht es neben Fachkompetenz vor allem Persönlichkeit. Dazu zählen natürlich Begeisterung und Umsetzungswille. Doch ohne Durchhaltevermögen und Bodenhaftung sind solche Vorhaben vermutlich schwer zu realisieren. Gut tut es auch, jemanden im Team zu haben, der oder die das Projekt wirklich laufend im Auge behält, antreibt und koordiniert.

Ein neues, innovatives Vorhaben wird in der Umsetzung ebenfalls leben, sich weiterentwickeln und dabei nicht notwendiger Weise in allen Elementen immer exakt laut Plan laufen. Manchmal sind Anpassungen an unerwartete Gegebenheiten oder an neue Möglichkeiten einfach notwendig, um auf Spur in Richtung Ziel zu bleiben. So hat beispielsweise die unvorhergesehene Corona-Krise unseren Netzwerkaufbau zunehmend erschwert. Gleichzeitig aber auch den Bezug zur Region und zur wichtigen Leistung unserer regionalen Lebensmittelproduktion gestärkt.

Und auch Netzwerke entwickeln sich - auch noch nach Projektabschluss - laufend weiter. So melden sich beispielweise Partnerinnen und Partner aus Bereichen, mit denen wir zu Beginn unseres Vorhabens nicht gerechnet hatten. Dazu zählen beispielsweise der Jagdschutzverein oder auch Privatpersonen, die teilnehmen möchten. Wir werden also immer im notwendigen Rahmen offen und flexibel bleiben.