Externer Lernort

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
LEADER
Interkommunale Kooperation
Bildung & Lebenslanges Lernen

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG REGIO-V Regionalentwicklung Vorarlberg

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
25.11.2021-30.09.2023 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
83.703,00€

Fördersumme aus LE 14-20
50.221,92€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Gemeinde Schruns

Kurzbeschreibung

In der Gemeinde Schruns soll die Volkschule bis September 2024 neu gebaut werden. Im für die neue Volksschule erarbeiteten pädagogischen Pflichtenheft sind auch externe Lernorte vorgesehen. Mit dem Bauernhof Zagrabs hätte die Gemeinde Schruns ein passendes Objekt, das hierfür neu belebt werden könnte. Im Projekt wird deshalb von den Gemeinden Schruns und Tschagguns ein gemeinsamer Prozess zur partizipativen Konzeptentwicklung für eine nachhaltige Nutzung des „Bauernhof Zagrabs“ gestartet.

Unter breiter Beteiligung entsteht ein pädagogisches und wirtschaftliches Konzept für einen externen Lern- und Erlebnisort auch unter Berücksichtig bereits bestehender guter Beispiele. Durch Einbindung von Unterstützerinnen und Unterstützern aus der Privatwirtschaft soll die Finanzierung einer anschließenden Realisierung bestmöglich gesichert werden.

Ausgangssituation

Im August 2021 wurde das „Pädagogische Pflichtenheft“ für den Neubau der Volksschule Schruns fertiggestellt. Bestandteil der neuen Volksschule (Fertigstellung September 2024) sollen zukünftig auch „Satellitenplätze für das Lernen“ sein. Die Gemeinde Schruns verfügt über ein leerstehendes „Güatle Zagrabs“, welches sich für eine innovative und nachhaltige Nutzung als externer Lernort eignen würde. Im Juli 2021 fasste hierzu die Gemeindevertretung einen mehrheitlichen Grundsatzbeschluss zur Ausarbeitung eines Konzeptes für einen Lern- und Erlebnisort. Das Konzept soll sich dabei nicht auf den Standort „Zagrabs“ beschränken, sondern auch auf andere Standorte übertragbar sein.

Im Pädagogischen Pflichtenheft sind die externen Lernorte wie folgt beschrieben:

"Der Bauernhof Zagrabs und der Maisäß Bargera werden als externe Lernorte der VS Schruns geführt und als solche intensiv genutzt. Die beiden Anwesen ermöglichen vielfältige Erfahrungen, dienen den Schülerinnen und Schülern für kleinere Forschungsarbeiten, sind Orte, an denen Heimat erfahren und die „regionalen Reichtümer“ bewusst gelebt und erlebt werden. Hier finden Begegnungen mit Menschen aus der Region statt, die etwas zu sagen haben. Land- und Forstwirtschaft werden hier als Medium für die pädagogische Arbeit und für soziales Lernen genutzt. Der Anbau von Lebensmitteln, das Herstellen von einfachen regionalen Produkten sowie das Wirtschaften in kleinen Kreisläufen sollen Erfahrungen ermöglichen, die den Sinn für Nachhaltigkeit wecken und schulen. Kinder übernehmen in Zusammenarbeit mit ihren Lehrpersonen, mit externen Expertinnen und Experten beziehungsweise Kindern aus Nachbargemeinden Verantwortung für kurz- bzw. längerfristig ausgerichtete Projekte, so zum Beispiel das Anlegen, Pflegen und Abernten eines Kräutergartens oder den Bau einer Trockenmauer. Intensive Naturerfahrungen, erlebnispädagogische Tage, Expeditionen in die Landschaft, Land-Art-Projekte unter anderem ergänzen das traditionelle Lernangebot der Schule."

Auch im Kindergarten ist angedacht, die Konzeption zu verändern. Auch für die Kinder von drei bis sechs Jahren soll der externe Lernort zur Verfügung stehen, um dort Wissen zu vermitteln.

Ziele und Zielgruppen

  • Ziel der Marktgemeinde Schruns als Schulerhalterin/Schulerhalter ist es, ein gemeindeübergreifendes Konzept für einen externen Lernort, bestenfalls der Bauernhof Zagrabs, integriert in die Schulinfrastruktur zu erhalten.
  • Ziel der Bildungsinstitutionen (von beiden Gemeinden) wie Kindergarten und Volkschule ist es, einen Ort zu schaffen, an dem „kreatives Lernen“ möglich ist und dies in den Alltag miteinzubinden.
  • Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die Bevölkerung von Schruns und Tschagguns partizipativ an der Konzeptentwicklung mitarbeiten zu lassen, um einen dauerhaften Ort der Begegnung für verschiedenste Gruppen von Nutzerinnen und Nutzern zu schaffen.


Projektumsetzung und Maßnahmen

Im ersten Schritt wird die Arbeitsgruppe mit einem festen Kern von fünf Personen zusammengestellt. Hierzu gehören verschiedene Expertinnen und Experten (Bau/Pädagogik/Landwirtschaft/…), bei Bedarf kann die Kerngruppe erweitert werden. Die Arbeitsgruppe erarbeitet unter externer Begleitung ein Konzept ähnlich des Burgerhofs des Schulverbands Pustertal (IT) zur Einbindung eines externen Lern- und Erlebnisorts als fester Bestandteil in den Schulalltag.

Die Organisation, Planung und Koordination der mitwirkenden Personen aus den unterschiedlichsten Institutionen ist hier der Schlüssel. Die Korrespondenz zu regionalen Partnern und auch innerhalb der Gruppe schafft Transparenz.Die Partizipation der Bevölkerung von Schruns soll ein wichtiger Schritt in der Konzeptentwicklung sein. Von Beginn an sollen Möglichkeiten geschaffen werden, dass die verschiedenen Bevölkerungsgruppen (Kinder/Jugend/Eltern/Seniorinnen und Senioren) am Projekt beteiligt und ihre Wünsche, Ideen und Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Parallel dazu werden verschiedene Projekte und Konzepte besucht und betrachtet, um daraus ein individuelles Konzept für Schruns abzuleiten und zu verschriftlichen.
Bestandteil des Konzepts ist auch eine wirtschaftliche Betrachtung zur Umsetzung. Zur Verwirklichung des Projektes wird ein Sponsoring-Konzept wichtig sein. Hier können Synergien mit hiesigen Firmen, Innungen und auch Privatpersonen geschaffen werden. So können verschiedene Phasen der Umsetzung des Projektes ermöglicht werden.

Die Nutzbarkeit des externen Lernorts wird so geplant, dass auch andere Institutionen die Räumlichkeiten mitnutzen können. Dazu sollten Sozialpartner (AKS/IFS, Reha-Klinik, MINT-Koordination) involviert werden.