Barock bis Gegenwart

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Kultur
LEADER
Bildung & Lebenslanges Lernen

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG REGIO-V Regionalentwicklung Vorarlberg

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
11.12.2020- 01.11.2023 (geplantes Projektende)

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Heimatmuseumsverein Bezau

Kurzbeschreibung

Im Projekt soll das Heimatmuseum Bezau als Regionalmuseum gestärkt werden und im Dialog mit dem Projekt „Auftakt Au“ umfassende Einblicke in die Erfolgsgeschichte der Bregenzerwälder Barockbaumeisterinnen- und baumeister geben. Die Renovierung des Heimatmuseums mit einem Zubau an der Stelle des früheren Stallbereichs verbindet Knowhow aus der Barockzeit mit einer zeitgemäßen Formensprache. Das Museum wird zu einem begehbaren architektonischen Exponat.

Rahmenbedingungen für ein Forschungsprojekt zur Aufarbeitung des Kulturguts der Barockbaumeisterinnen und Barockbaumeister werden gelegt und das Heimatmuseum wird um eine Dauerausstellung zur Barockbaumeisterinnen- und meistergeschichte erweitert. Im Zuge der Erweiterung wird das Museums- und Betriebskonzept überarbeitet.

Mit zwei Standortentwicklungen zur selben Thematik ergibt sich ein beachtlicher Mehrwert für die gesamte Region: Die bislang noch nicht öffentlich dokumentierte Geschichte der Barockbaumeisterinnen und Barockbaumeister bekommt zwei Standbeine mit unterschiedlichen Akzentuierungen und Blickwinkeln.

Ausgangssituation

Das Thema Barockbaumeisterinnen und Barockbaumeister wurde bereits in den Jahren 2004/05 durch ein Leaderprojekt der Regio Bregenzerwald bearbeitet, das eine fundierte Aufarbeitung der Thematik für ein Ausstellungs- und Angebotskonzept sowie die Konzeption von eigenwirtschaftlichen Strukturen zum Ziel hatte.

Im Modul 1  „Forschungsprojekte“ wurden damals historische bzw. kunsthistorische Themen festgelegt, die aufgrund des damaligen lückenhaften Forschungsstands begleitend bzw. ergänzend über Forschungsaufträge bearbeitet werden sollen. Univ.-Prof. Dr. Alois Niederstätter erarbeitete damals einen Themenkatalog.

Im Modul 2 wurde die historische und kunsthistorische Dimension betrachtet. Es entstanden zwei Kataloge mit sozial- und wirtschaftsgeschichtlich sowie kunstgeschichtlich relevanten Originalquellen von Mag. Dr. Manfred Tschaikner und Dr. Nicole Ohneberg. Das vorliegende Material wurde in Hinblick auf eine eventuelle Auswertung im Zuge weiterer Forschungen sowie auf seine Ausstellungstauglichkeit bewertet.

In Modul 3 wurden erstmals eine museales Rohkonzept und Entscheidungsgrundlagen für ein Barockbaumeister-Museum in Au erarbeitet. Auf Basis der Ergebnisse wurde die Wichtigkeit des Themas erkannt und folglich auch in den zwei folgenden Leaderperioden in den Strategien verankert.

2019 haben dann Akteure in den Gemeinden Au und Bezau das Thema wieder aufgegriffen und abgestimmte Orientierungskonzepte für die Standorte Au-Rehmen und Bezau erstellt mit dem Fazit, dass, wenn man beide Standortentwicklungen als ein Projekt zur selben Thematik betrachtet, sich ein beachtlicher Mehrwert für die gesamte Region ergibt: Die bislang noch an keinem Ort öffentlich dokumentierte Geschichte der Bregenzerwälder Barockbaumeisterinnen und Barockbaumeister bekäme damit gleich zwei Standbeine mit unterschiedlichen Akzentuierungen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Voraussetzung für diese Qualitätsfaktoren ist allerdings beidseitige rückhaltlose Kooperationsbereitschaft. Bereits die bisherigen Entwicklungen haben gezeigt, dass es dafür sowohl in Bezau als auch in Au eine hohe Bereitschaft, Sensibilität und Offenheit gibt.

Beide Standorte werden sich inhaltlich voneinander unterscheiden und werden gemeinsam vielfältige und umfassende Einblicke in die Erfolgsgeschichte der Bregenzerwälder Barockbaumeisterinnen und Barockbaumeister gewährleisten. Diese Unterscheidbarkeit wird getragen von operativen und kooperativen Gemeinsamkeiten. Bessere Voraussetzungen kann man sich für die beiden Gemeinden und für die ganze Region kaum wünschen.

Das Leaderprojekt "Auftakt Au" in Au-Rehmen konnte bereits in 2019 starten. Nach einem Beschluss der Gemeindevertretung Bezau im Jänner 2020 zur Beteiligung an Renovierung und Erweiterung des Heimatmuseums soll nun auch in Bezau die mit Au abgestimmte Dauerausstellung zu den Barockbaumeisterinnen und Barockbaumeister über Leader realisiert werden.

Ziele und Zielgruppen

  • Das skizzierte Modell setzt durch seine Verbindung zwischen Alt und Neu einen musealen Baustein der besonderen Art im Bregenzerwald.
  • Das Projekt kann - gemeinsam mit dem Projekt in Au - die Geschichte der Bregenzerwälder Barockbaumeisterinnen und Barockbaumeister erstmals umfassend präsentieren und damit eine kultur- und sozialhistorische Lücke in der Region schließen.
  • Die in der vorliegenden Studie skizzierte Museumsidee kann in Bezau sowohl einen Ort der Geschichte als auch eine Auseinandersetzung mit der Gegenwart ermöglichen. Das historische Erfolgsmodell der Barockbaumeisterinnen und Barockbaumeister und der Handwerkerinnen und Handwerker kann hier in einen direkten Dialog mit dem heutigen Knowhow von Handwerk und Architektur treten.


Projektumsetzung und Maßnahmen

Das Projekt beinhaltet zwei Arbeitspakete, die sich mit dem Museum beziehungsweise der musealen Einrichtung und der Feinausarbeitung der Museumsinhalte sowie parallel dazu mit der Ausarbeitung eines Rahmens für ein zukünftiges Forschungsprojekt befassen.

Die Renovierung und der Zubau des für die ganze Region bedeutenden Heimatmuseums soll einen Begegnungsraum für Wohnkultur und Handwerksgeschichte schaffen. Zukünftig soll das Heimatmuseum Bezau neben dem Kuratiehaus in Au Themen rund um die Barockbaumeisterinnen und Barockbaumeister öffentlich wirksam präsentieren und erlebbar machen. Neues Bewusstsein und Selbstbewusstsein für diese gemeinsame, überragende und grenzüberschreitende Kulturleistung im Bodenseeraum soll geschaffen werden.

Das Forschungsprojekt soll den neuen Museumsstandorten Ideen, Anregungen und Inhalte für zukünftige wechselnde Ausstellungen geben, um das Bewusstsein weiterhin aufrecht zu halten.