Ride Sharing Zentrum Salzburger Seenland

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Klimaschutz und Klimawandel
Innovation

Untergliederung
Luftreinhaltung
Umweltschutz
Klimaschutz
Jugend
LEADER
Mobilität
Innovation

Projektregion
Salzburg

Lokale Aktionsgruppe
LAG Salzburger Seenland

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.07.2018 -30.06.2020

Projektkosten gesamt
159.715,16€

Fördersumme aus LE 14-20
103.344,26€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Privatuniversität Schloss Seeburg

Kurzbeschreibung

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern wurde das Thema nachhaltige Mobilität und Sharing Economy intensiv erarbeitet. Ziel war zum einen das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität (und Lebensqualität) zu fördern, zum anderen das Nachdenken über eingeübte Strukturen und Verständnisse von Besitz und Mobilität zu fördern.

Ausgangssituation

Ride-Sharing bietet vor allem jenen Schülerinnen und Schülern eine nachhaltige Mobilitätsalternative, die keine oder nur eingeschränkte Möglichkeiten haben mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an die Schule zu kommen. Zusätzlich entschärft Ride-Sharing die prekäre Parkplatzsituation an der Schule.

Für die langfristige Entwicklung des Ride-Sharing Zentrums Salzburger Seenland ist es sinnvoll, die Mobilitätsbedürfnisse und -Interessen der jüngeren Generationen zu kennen. Aus diesem Grund ist die Kooperation zwischen der Privatuniversität Schloss Seeburg  und dem Schulzentrum Neumarkt am Wallersee ein wertvoller Beitrag zum nachhaltigen Erfolg dieser Initiative.

Ziele und Zielgruppen

Das Ziel des Projekts war die Entwicklung einer sichtbaren Peer2Peer Mobilitäts-Infrastruktur, die sowohl flexible als auch stabile Mobilitätselemente beinhaltet und die Mobilitätsoptionen in der Region nachhaltig erweitert.

Projektumsetzung und Maßnahmen

  • Das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität und ein Verständnis für die Sharing Economy wurde erfolgreich vermittelt. 
  • Die Arbeit mit Jugendlichen ist insbesondere im Bereich Bewusstseinsbildung und Kommunikation sehr wertvoll für das Gesamtprojekt gewesen.
  • Schülerinnen und Schüler erstellten Videos und bespielten Social Media .
  • Workshop mit Universitätsprofessorinnen und -professoren und Praktikerinnen und Praktikern zum Thema Mobilität und Social Media wurden durchgeführt.
  • Im Rahmen des Projekts wurden vorwissenschaftliche Arbeiten der Schülerinnen und Schüler zum Thema betreut.


Ergebnisse und Wirkungen

  • CO2 Einsparungen: Über 30 Tonnen
  • Fahrt Einsparungen: Über 200 000 Kilometer
  • Über 13 000 vermittelte Fahrten
  • Umfangreiches Informations- und Beratungsangebot wurde aufgebaut. Inkl. schriftliche Leitfäden, Informationen zur (rechtlichen) Rahmenbedingungen und wichtige Hinweise, persönliches Beratungsangebot, Kommunikationskonzepte für unterschiedliche Zielgruppen
  • Bewusstseinsbildung zum Thema nachhaltige Mobilität an Schulen
  • Die Kommunikation von Ride-Sharing Initiativen wurden im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Schulzentrum Neumarkt weiterentwickelt
  • Die Initiative mit vier Standorten der Palfinger AG (Start Anfang Mai 2019) ist – auch im Vergleich mit anderen Initiativen im deutschsprachigen Raum sehr erfolgreich
  • Bis zum 30. Mai 2020 wurden an den vier Standorten 203.750 Kilometer Fahrt und 30.605 Kilogramm CO2 vermieden. 12.753 Fahrten wurden über die Ride-Sharing Plattform an diesen vier Standorten vermittelt. Beispielsweise nutzen am 17.12.2019 70 Personen an einem Tag die Plattform
  • Wertvolle Erkenntnisse zum Onboarding, der Kommunikation und der Weiterentwicklung von Ride-Sharing Initiativen und vor allem Netzwerken. 
  • Verkehr zwischen den vier Standorten, Flottenmanagement und der Aufbau eines Netzwerks mit anderen großen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern ist konkret in Planung (Anmerkung: aufgrund von Covid-19 wurde diese Pläne zeitlich nach hinten verschoben)
  • Ein Vergleich mit einer großen Ride-Sharing Initiative am Mercedes Werk Sindelfingen (35 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort) zeigt, dass proportional bei der Initiative von Palfinger mehr CO2 eingespart wurde und auch mehr Kilometer Fahrt vermieden werden konnten. Der Vergleich zeigt aber auch, dass der Aufbau der kritischen Masse im Wirtschaftsraum Salzburger Seenland (hauptsächlich KMUs) eine größere Herausforderung ist als in Regionen mit sehr großen Arbeitgebern
  • Konzepte für Ride-Sharing für Veranstaltungen wurden entwickelt, unter anderem in Zusammenarbeit mit Studierenden der Privatuniversität Schloss Seeburg. (Zweites Semester Bachelorstudiengang Sport- und Eventmanagement). Studierenden der Region wurde die Möglichkeit gegeben in einem Praxisprojekt Erfahrungen zu sammeln


Erfahrung

Generelle Erkenntnisse:

  • Ride-Sharing braucht die Einbettung in ein ganzheitliches Mobilitätsmanagement
  • Die spezifischen Features einer Ride-Sharing Plattform haben großen Einfluss auf den Erfolg – muss zielgruppenspezifisch angepasst werden
  • Entscheidend ist der direkte Mehrwert eines Ride-Sharing Modells für die Nutzerinnen und Nutzer beziehungsweise eine direkte Notwendigkeit für eine Alternative Mobilitätsmöglichkeit
  • Für das Funktionieren eines Ride-Sharing Netzwerks muss die Nachfrage geschaffen werden, bevor das Angebot aktiv beworben wird. Motivation und einfache Zugänglichkeit sind neben dem ständigen „im Bewusstsein halten“ und einer Mobilitätsgarantie die wichtigsten Bausteine einer erfolgreichen Strategie.
  • Großer Unterschied zwischen Bewusstsein für gesellschaftliche Vorteile und eigenem Verhalten kommt sehr deutlich zu Tragen – Bewusstseinsbildung als wichtiger Faktor, aber auch die Brücke zum aktiven Handeln muss gebaut werden
  • Umwelt-Implikationen sind ein gesellschaftlich wichtiger Faktor, aber sehr oft kein Faktor für das eigene Handeln beziehungsweise kein Faktor für Unternehmen (hier eher Parkplatzproblematik)

Erkenntnisse Modul I – Ride-Sharing für Schulen:

  • Das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität und ein Verständnis für die Sharing Economy wurde erfolgreich vermittelt. Allerdings wurde auch deutlich, dass insbesondere in der Gruppe der Jugendlichen Ride-Sharing Initiativen nur unter ständigem Ressourceneinsatz und ständiger Motivation erfolgreich durchgeführt werden können. Kleine Anreize wie 20 Euro Gutscheine waren nicht zielführend. Der PKW Besitz ist unter den Schülerinnen und Schülern sehr hoch beziehungsweise. finden sich Fahrgemeinschaften über persönliche Netzwerke zusammen
  • Die kritische Masse für plattformbasiertes Ride-Sharing war am Schulzentrum Neumarkt nicht gegeben, trotzdem ist die Arbeit mit Jugendlichen insbesondere im Bereich Bewusstseinsbildung und Kommunikation sehr wertvoll für das Gesamtprojekt gewesen