Marktgärtnerei

Innovation zur Stärkung der österreichischen Frischgemüseversorgung

Themenbereich
Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
Klimaschutz und Klimawandel
Innovation
EIP-AGRI

Untergliederung
Landwirtschaft
Gesundheit
Klimaschutz
Klimawandelanpassung
Biodiversität
Naturschutz
Umweltschutz
Risikomanagement
Betriebswirtschaft
Direktvermarktung
Diversifizierung
Kurze Versorgungsketten
Wertschöpfung
Boden
Nahversorgung

Projektregion
Niederösterreich
Oberösterreich
Steiermark

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
2022-2024 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
430.925

Fördersumme aus LE 14-20
430.925

Massnahme
Zusammenarbeit

Teilmassnahme
16.1 Förderung für die Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP "Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit"

Vorhabensart
16.01.1. Unterstützung beim Aufbau & Betrieb operationeller Gruppen der EIP für lw. Produktivität & Nachhaltigkeit

Projektträger
Operationelle Gruppe Marktgärtnerei

Kurzbeschreibung

Bei der Marktgärtnerei handelt es sich um eine sogenannte biointensive Methode: Ertragsmaximierung und Steigerung der Ressourceneffizienz bei gleichzeitiger Wahrung der Bodenfruchtbarkeit. Der Anbau erfolgt dabei nicht auf Ackerflächen sondern in Dauerbeeten.
Diese Methode stellt allerdings auch hohe Anforderungen an die gemüsebaulichen Fertigkeiten, an die Kulturführung sowie das Dünge- und Bodenmanagement. Ziel des Projektes ist, jene relevanten Erfolgsfaktoren in den Bereichen Gemüsebau, Betriebswirtschaft, Arbeitswirtschaft und Bodenmanagement zu identifizieren, die allgemeine Gültigkeit besitzen, unabhängig vom Standort des Betriebes anwendbar sind und für die Etablierung der Methoden der Marktgärtnerei erforderlich sind.
Als Zielgruppe sind daher bestehende Gemüsebaubetriebe und interessierte Neueinsteigerinnen und -einsteiger zu nennen. Darüber hinaus werden auch interessierte Konsumentinnen und Konsumenten sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren  angesprochen.

Ausgangssituation

Der Eigenversorgungsgrad mit Gemüse in Österreich liegt aktuell bei etwa 55% und das bei stetig ansteigendem Verbrauch. Die üblichen Methoden zur Gemüseproduktion sind durch hohen technischen Aufwand und teilweise hohen CO2-Ausstoß gekennzeichnet. In der Bio-Landwirtschaft kommt noch ein hoher, mechanischer Aufwand zur Beikrautregulierung hinzu.
Ein großer Teil der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Österreich ist erosionsgefährdet, die Bodengesundheit nimmt ab - die Problematik der Bodenverdichtung nimmt zu.
Marktgärtnereien arbeiten nach der bio-intensiven Methode. Der überwiegende Teil der Arbeiten wird dabei von Hand ausgeführt, die Anschaffung teurer Gerätschaften und Maschinen fällt weg. Für interessierte Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger in die Landwirtschaft ist das, gemeinsam mit dem Umstand, dass kein großer Flächenbedarf gegeben ist, von großem Interesse.
Für bereits jetzt direktvermarktende Betriebe kann frisches, vielfältiges Gemüse eine attraktive Ergänzung zum bestehenden Angebot sein.

Ziele und Zielgruppen

Das Projekt hat sich die folgenden Ziele gesetzt:

  • Gewinnung von gemüsebaulichen Daten aus der marktgärtnerischen Praxis
  • Ermittlung von Kennzahlen zu Produktivität und Flächenleistung im Jahresverlauf
  • Aufbereitung der betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren für Marktgärtnereien
  • Aufbereitung der arbeitswirtschaftlichen Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren für Marktgärtnereien
  • Identifizierung von Maßnahmen zum Erhalt und zur Regeneration der Bodenfruchtbarkeit und zur Erreichung des maximal möglichen, nautrürlichen Ertragspotenzials
  • Aufbereitung der Ergebnisse für die relevanten Zielgruppen und Dissemination

Zielgruppen sind in erster Linie Gemüsebaubetriebe bzw. Personen, die an der Neugründung eines solchen Betriebes interessiert sind. Konsumentinnen und Konsumenten sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren werden ebenfalls angesprochen und über Marktgärtnerei informiert.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Ziele werden die folgenden Maßnahmen gesetzt:

  • Planung und Durchführung von Anbauversuchen auf gemüsebaulichen Versuchsanstalten
  • Dokumentation und Auswertung der von marktgärtnerischen Praxisbetrieben erhobenen Daten als Basis für weiterfolgende Tätigkeiten
  • Festlegung der zu berechnenden Kennzahlen und Indikatoren
  • Berechnung von Kennzahlen und Indikatoren auf Basis der erhobenen Praxisdaten
  • Arbeitswirtschaftliche Praxiserhebungen auf den teilnehmenden Betrieben sowie Aufbereitung der Ergebnisse
  • Aufzeigen von Verbesserungen im Bereich der Arbeitswirtschaft
  • Literaturrecherche zu Maßnahmen des Bodenaufbaus in der Marktgärtnerei
  • Auswahl von Beobachtungsflächen für Bodenuntersuchungen und der zu untersuchenden Parametern
  • Aufnahme IST-Bodenzustand durch Bodenuntersuchungen
  • Beobachtung der ausgewählten Parameter
  • Ergebnisaufbereitung und Berichtslegung
  • Gestaltung zielgruppenspezifischer Informationsmaterialien und Öffentlichkeitsarbeit


Ergebnisse und Wirkungen

Getrennt nach den einzelnen Teilbereichen des Projekts, sind die unten stehenden Ergebnisse zu erwarten:

Gemüsebau:
  • Kennzahlen zu Produktivität und Flächenleistung im Jahresverlauf
  • effiziente und marktkonforme Anbaumethoden
  • optimierte Fruchtfolgepläne zur möglichst ganzjährigen Nutzung der Anbauflächen

Betriebswirtschaft:
  • Betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Indikatoren
  • Arbeitswirtschafltiche Kennzahlen und Indikatoren
  • Vorschläge für Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Betriebe

Bodengesundheit:
  • Ermittlung relevanter bodenkundlicher Parameter
  • Praxisrelevante Erläuterungen zu den Bodenuntersuchungen
  • Vermittlung des Optimierungspotenzials
  • Maßnahmen zur Förderung von Nährstoffmanagement und Bodenfunktionen

Öffentlichkeitsarbeit:
  • Verbreitung der Projektergebnisse
  • Etablierung von Kommunikationskanälen mit den relevanten Zielgruppen