Landschaftsschule Donauschlinge

Prämiert beim Netzwerk Land Kulturlandschaftspreis 2010

Themenbereich
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz

Untergliederung
Bildung & Lebenslanges Lernen
Biodiversität

Projektregion
Niederösterreich

LE-Periode
LE 07–13

Projektlaufzeit
2010

Projektträger
landschaftsschule donauschlinge

LE 07–13 Angaben

Themenbereich (Untergliederung): ÖPUL und Umwelt (Bildung, Biodiversität)
Maßnahme: LEADER

Kurzbeschreibung

Die Landschaftsschule Donauschlinge im natura 2000-gebiet "oberes donautal" in Oberösterreich hat sich zum Ziel gesetzt, Einheimische und Touristen auf die Einmaligkeit der sie umgebenden Landschaft aufmerksam zu machen und der Landschaft mehr an Wertschätzung angedeihen zu lassen.
Dabei sollen Gäste und einheimische die Landschaft aktiv erfahren. So werden etwa bei Führung durch die „essbare Landschaft“ Kräuter, Blätter, Gräser, Wurzeln und Früchte von Wildpflanzen kennengelernt, vor Ort verkostet und Geschichten dazu erzählt. Auch wurden in den letzten Jahren Sträucher und Pflanzen gepflanzt.
Ausgebildete Wald-, Outdoor und Kräuterpädagogen führen durch die Landschaft, Vernetzung mit kulturellen Organisationen erweitern das Angebot.
Mit ihrem Outdoor-Angebot und der Veranstaltung von Seminaren und Vorträgen trägt die seit drei Jahren bestehende Landschaftsschule zur Erwachsenenbildung bei und regt die Diskussion über ländliche Regionen und der Möglichkeit ihres „Überlebens“ an.

Ausgangssituation

Am Anfang standen Führungen eines Waldpädagogen, der Schulklassen im Bereich des Natura-2000 Gebietes der Donauleiten im Gemeindegebiet von Niederkappel die Natur näher brachte – im Jahr 2007 nahmen ca. 200 SchülerInnen an Führungen teil.
Auf Betreiben der lokalen Agenda 21 wurde ein attraktives Erwachsenenprogramm wurde gestartet – die Essbare Landschaft, bei der im Rahmen einer Führung durch die Landschaft Kräuter, Blätter, Gräser, Wurzeln, Früchte von Wildpflanzen kennengelernt und vor Ort verkostet werden – und dieser Zugang zur Landschaft Höhepunkt der Startveranstaltung zur Agenda 21.
Bald darauf folgten aufgrund des großen Interesses weitere Führungen im Bekanntenkreis, im Jahr darauf kam es zu Heckenpflanzungen entlang der Waldränder auf den Anhöhen der Donau und im Donautal, und schließlich zur Gründung des Vereins "Landschaftsschule Donauschlinge".

Ziele und Zielgruppen

• Bewusstseinsbildung über den Wert des "Naturwunders Donauschlinge" allgemein und speziell für die Region Das Gebiet ist ein Abwanderungs- und Pendlergebiet - dessen Wert aufgrund der geringen Wertschöpfung unterschätzt wird. Diesen Wert gilt es zu vermitteln.
• touristische Wertschöpfung, Angebote des Jahresprogramms sollen 2010 erstmals touristisch vermarktet wenden
• Regional Vernetzung (zwischen Gastwirten, Beherbergungsbetrieben, Landwirtschaft, Labyrinthe Hofkirchen, ...)

Projektumsetzung und Maßnahmen

• Ausbildung von Wald-, Outdoor und Kräuterpädagogen
• Erstellung eines Jahresprogramms mit Veranstaltungen und Angeboten zu den jeweiligen Schwerpunkten (Waldschule, Outdoorprogramm und Kunst und natur (Landartkursen) - Essbarer Landschaft, Steinzeit (Funde aus der Chamerkultur))
• Im Rahmen der essbaren Landschaft wurden in den letzten Jahren hunderte von Sträuchern und pflanzen im bereich der Donauleiten rekultiviert
• Folder, Internetauftritt (www.laschdo.at), Artikel in der Gratiszeitung "tips", die in jeden Haushalt im Bezirk kommt, Werbung per email
• Vernetzung mit den Kräuterwirten der Region, mit Landwirtschaft, mit den Wanderwegerrichtern und - erhaltern, mit kulturellen Organisationen (insbesondere Kultursprung - www.kultursprung.com), mit dem Atelier Rupprecht in Obermühl, mit der Landwirtschaft, mit den beherbergungsbetrieben der Region, uam
• Es gibt zahlreiche Übergänge und Kooperationen zwischen natur und Kultur - kulturelle Veranstaltungen stärken diesen Bezug.
• Die Zusammenarbeit mit ExpertInnen, die im Rahmen von Seminaren, Vorträgen und Workshops kommen, bereichert die Weiterentwicklung der Pläne.

Ergebnisse und Wirkungen

• Das Projekt Landschaftsschule Donauschlinge hat sich zu einem gleichwertigen Partner in der Region emporgearbeitet. Die Zustimmung zu diesem Projekt ist in der eigenen Bevölkerung ungeteilt.
Somit wird der Wert der schützenswerten Naturlandschaft deutlich und von der einheimischen Bevölkerung stärker beachtet und nach innen und außen getragen.
• Es wurden "Produkte" entwickelt, die im Einklang mit der Natur stehen und ihren Schutz nachhaltig fördern.
• Mit den Zielsetzungen wird intensiv zur Grundsatzdiskussion über ländliche Regionen und der Möglichkeit ihres "Überlebens" beigetragen. Diesbezüglich gibt es auch eine enge Kooperation mit Leader Donau-Böhmerwald.
• Ökonomische Vorteil für die involvierten Personen der Landschaftsschule ergeben sich aus der (derzeit noch) geringen Wertschöpfung bei Führungen.
• Wertschöpfung durch Kooperationen sind die Gasthausbesuche im Rahmen der Führungen der "essbaren Landschaft" (3 Kräuterwirte mit mehrgängigen Menüs), sind die Teilnehmer der Seminare und Workshops (Übernachtung, Raum, Einkauf, ...), sind Einkäufe und Einkehr unserer Gäste bei Wanderungen. Im Rahmen unserer Kooperationen hat ein Gasthof sich auf den bereich essbarer Landschaft bereits spezialisiert.
• Das Jahresprogramm 2010 beinhaltet "Pakete" mit mehrtägigen Angeboten, das bedeutet gemeindeübergreifende Kooperation mit vielen Anbietern.

Erfahrung

Die gesamte Entwicklung einer benachteiligten Region liegt uns am Herzen und die Vielfalt und Ganzheitlichkeit des Angebotes nimmt darauf Bezug. Das Angebot im Bereich Bewusstseinsbildung, sinnliches Tun und Erlebnisorientierung zeigt dies auf. Zugleich werden alle Altersgruppen angesprochen und arbeiten nach "innen und außen".
Es gilt, auf die natürlichen Besonderheiten einer Region Rücksicht zu nehmen und diese in den Mittelpunkt der Anstrengungen zu stellen. Die Anknüpfung an und Betreuung durch professionelle Organisationen sind wichtig.
Hilfreich wäre sicher ein Management, welches sich mit einem klaren Fokus dem Aufbau einer professionellen Struktur widmet.
In diesem Fall waren die Betreuer des Agenda-Prozesses eine unumgängliche Hilfe.