Tal der Almen

Prämiert beim Netzwerk Land Kulturlandschaftspreis 2010

Themenbereich
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz

Untergliederung
Biodiversität

Projektregion
Salzburg

LE-Periode
LE 07–13

Projektlaufzeit
2000

Projektträger
Tourismusverband Großarltal

LE 07–13 Angaben

Themenbereich (Untergliederung): ÖPUL und Umwelt (Biodiversität)
Maßnahme: M999

Kurzbeschreibung

Zahlreiche Almen und ein dichtes Netz an bewirtschafteten Almhütten, wo Wanderer Produkte aus der Landwirtschaft genießen können: dadurch zeichnet sich das Großarltal in Salzburg aus.
Landwirtschaft und Tourismus haben sich hier zusammengeschlossen, um die besondere Landschaft des Tals besser zu vermarkten und so auch zu erhalten – und dies mir Erfolg.
Das Angebot auf den bewirtschafteten Almen zieht jährlich tausende Menschen in das Tal. Seit Projektbeginn vor 15 Jahren konnte eine beeindruckende Steigerung der Nächtigungszahlen erzielt werden. Gleichzeitig wird durch den Besucherstrom das Einkommen der Almbauern gesichert, die wiederum sämtliche Almflächen bewirtschaften können und so das Landschaftsbild erhalten. Doch nicht nur das. Wird andernorts die Bewirtschaftung der Almen aufgegeben, so ist im Großarltal die Zahl der bewirtschafteten Almen seit 1995 gestiegen, von seinerzeit 27 Almen auf nunmehr 37.

Ausgangssituation

Die Idee entstand bereits Mitte der 90er Jahre. Durch Wanderungen außerhalb des Tales wurden die Initiatoren auf die Einzigartigkeit und Besonderheit der Almwirtschaft im Tal aufmerksam. Das Bemühen, das Thema „Alm“ professionell zu vermarkten, wurde durch das positive Feedback zahlreicher Reise-Journalisten nochmals verstärkt. Umfangreiche Recherchen brachten zutage, dass es nirgends sonst in Österreich eine so hohe Dichte an bewirtschafteten Almen gibt wie im Großarltal. Dem folgte die Schaffung des Slogans „Tal der Almen“ im Jahr 1995 (markenrechtlich geschützt seit 1998). 1997 kam dann die Idee, alle Almen zu fotografieren und in einem Prospekt zu präsentieren, der 1998 erstmals aufgelegt wurde.

Ziele und Zielgruppen

• Schaffung eines unverwechselbaren Angebotes im Sommertourismus und klare Positionierung als die „Wander- & Almregion Nr. 1 in Österreich“. Dadurch Erhöhung von Bekanntheit, Auslastung und Wertschöpfung.
• Stärkung der Landwirtschaft durch attraktiven Direktabsatz auf der Alm. Dadurch Absicherung des Einkommens für die Almbauern und zeitgleich Bewirtschaftung sämtlicher Almflächen
• Erhaltung des Landschaftsbildes und Schutz vor dem Zuwachsen.

Projektumsetzung und Maßnahmen

• Enge Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaft und dem Tourismus
• Bewirtschaftung der Almen – Verkauf qualitativ hochwertiger Produkte an Wanderer; Almausschank
• Regelmäßige Innovationen: z.B. die jüngst enstandenen „Großarltaler Almgeheimnisse“, ein neues kulinarisches Angebot, oder die „Gaudi-Alm“ – ein rund 4.000 qm großer Abenteuerspielplatz, der derzeit direkt im Ortszentrum von Großarl errichtet und anschließend bei freiem Eintritt angeboten wird. Der Spielplatz hat das „Tal der Almen“ zum Thema.
• Das Thema „Tal der Almen“ zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte touristische Marketing und aller dafür zur Verfügung stehenden Kanälen wie Print, Mailings, Web (inkl. Web 2.0), Messen, PR, etc.

Ergebnisse und Wirkungen

• So gut wie alle Almflächen im Tal werden beweidet und somit vor Verwuchs frei gehalten. Die Zahl der bewirtschafteten Almen im Tal ist von 1995 bis 2009 von seinerzeit 27 auf nunmehr 37 gestiegen (+ 37 %) und die Zahl der Sommer-Gästenächtigungen von 151.207 auf 275.346 (+ 82 %).
• Einige verfallene Almhütten wurden saniert oder gänzlich neu errichtet.
• Die Alm für viele Bauern heute schon beinahe die Haupt-Einnahmequelle. Während früher auf den Almen zumeist nur eine Sennerin und ev. noch ein Hüter den Sommer über beschäftigt waren, so sind heute pro Hütte meist 3 – 4 Leute beschäftigt, von denen die meisten aus dem Familienverbund kommen, aber auch externe Mitarbeiter sind dabei. Die Almwirtschaft bringt so sicherlich gegenüber früher rund 50 zusätzliche Arbeitsplätze. Dank der Almen können viele Bauern die Landwirtschaft auch im Vollerwerb betreiben.
• Der Alm-Prospekt wurde von ursprünglich 24 auf nunmehr 40 Seiten erweitert und nun in der 11. Auflage gesamt bereits 1.380.000 x gedruckt.