Rückblick auf das internationale LEADER Seminar "Acting locally in a changing world"

Themenbereich
Leader & Regionen
Innovation

22.10.2018

Von 15.-17. Oktober 2018 trafen sich 140 Vertreterinnen und Vertreter aus 26 EU-Mitgliedsstaaten in Rust am Neusiedler See, um sich zu Gegenwart und Zukunft des Entwicklungsansatzes LEADER auszutauschen. Dabei stand vor allem der Mehrwert im Fokus, der LEADER von anderen Maßnahmen der ländlichen Entwicklung unterscheidet.

Gute Beispiele aus Österreich zeigten die Vielfalt der Möglichkeiten von LEADER auf
Der 16. Oktober startete mit drei parallelen Exkursionen, die jeweils unter einem anderen Thema standen: 
  • "Sustainable community development: youth, participation and vital villages". Diese Exkursion führte in die Region Römerland Carnuntum. Dort konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die breite Vielfalt an Projekten informieren, mit denen die Lokale Aktionsgruppe (LAG) ihre Mitgliedsgemeinden in regional bedeutsamen Themen unterstützt. Das Spektrum reichte von Jugend über Gemeindekooperationen bis hin zum "Club of Rome Carnuntum".
  • "LEADER building social inclusion: integration, civil society and education". Als Ort für diese Exkursion wurde der "Obstsortengarten" in Rohrbach bei Mattersburg gewählt, der mit seiner Vielzahl alter Obstsorten vor allem Schulen aber auch anderen Interessierten als Aus- und Weiterbildungsort dient. Das Ziel "Diversität" zu erhöhen verbindet dieses Projekt mit drei Inklusions-Projekten engagierter Nordburgenländerinnen und Nordburgenländer, die im Anschluss präsentiert wurden.
  • "Valorising and protecting the region´s natural potential: nature tourism, biodiversity and digitisation". Per Schiff erkundeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Neusiedler See und erhielten Informationen über Vernetzungsprojekte zwischen Nationalparks, Naturparken und Welterbe-Region sowie Digitalisierungsinitiativen der Tourismus-Marketingorganisation.

John Grieve vom ENRD Contact Point eröffnete den Nachmittag mit einem Plädoyer für die Wichtigkeit eines angemessenen Blicks auf den Mehrwert von LEADER jenseits von rein quantitativen Indikatoren wie beispielsweise der Anzahl geschaffener Arbeitsplätze.

Anschließend präsentierten sich acht österreichische LAGs in der "LAG-Fair" mit ihren jeweiligen Leitthemen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten so die Möglichkeit, sich unter anderem über demografischen Wandel, Stadt-Land-Partnerschaften oder nachhaltige Mobilität zu informieren und ihre Fragen direkt an die österreichischen LAG-Managerinnen und LAG-Manager zu richten.

Ein Ausblick auf LEADER 2020+
Peter Wehrheim (Kabinett des Agrar-Kommissars Phil Hogan) und Karolina Jasinska-Mühleck (DG AGRI) eröffneten den Plenar-Tag am 17. Oktober. Sie skizzierten den derzeitigen Entwurf der GAP nach 2020 und verwiesen auf die bedeutsame Rolle von LEADER für Innovation und sozio-ökonomische Entwicklung. Die Mitgliedsstaaten würden in der neuen GAP mehr Möglichkeiten haben, Rahmenbedingungen für die Abwicklung der Förderungen zu gestalten - was auch zu einer Vereinfachung beitragen könne, so die beiden Präsentatoren.

Im Anschluss präsentierten Sektionschefin Ulrike Rauch-Keschmann und Christa Rockenbauer-Peirl aus dem BMNT Hintergrundinformationen zu LEADER in Österreich. Sie strichen dabei vor allem die ebenenübergreifende Zusammenarbeit Bund-Land-Region als Erfolgsfaktor heraus.

Susan Grieve vom ENRD Contact Point zeigte Ausschnitte aus den Ergebnissen der EU-weiten LAG-Befragung. Auch hier stand der Mehrwert von LEADER im Fokus und vor allem welche Faktoren aus Sicht der LAGs förderlich und hinderlich erscheinen.

Es folgten Kurzpräsentationen durch LEADER-Vertreterinnen und –Vertreter aus sechs Mitgliedsstaaten die jeweils ihre Erfolgsgeschichte erzählten.

Nach einer Podiumsdiskussion wurde zum Abschluss in vier parallelen Workshops diskutiert, welche Maßnahmen in der aktuellen Periode noch gesetzt werden können, um den Mehrwert von LEADER zu verstärken und welche Voraussetzungen es in der kommenden Periode dafür braucht.

Alle Informationsmaterialen und Präsentationen zur Veranstaltung finden Sie hier.