83 Lokale Aktionsgruppen bewerben sich als LEADER-Regionen

Themenbereich
Innovation
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Leader & Regionen
Umwelt & Klima

13.06.2022

In der ersten Stufe werden die Lokalen Entwicklungsstrategien optimiert - Neues Aktionsfeld „Klimaschutz und Klimawandelanpassung“

Von Christa Rockenbauer-Peirl, Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, Abteilung Innovation, Lokale Entwicklung und Zusammenarbeit

Die Weichen für LEADER in der Periode 2023-2027 wurden bereits mit der Einreichung des nationalen GAP-Strategieplans bei der Europäischen Kommission gestellt. Grundsätzlich baut die Maßnahme LEADER sehr stark auf Bewährtem aus der Periode 2014–2020 auf. An einigen Schrauben wird jedoch gedreht, um LEADER weiter zu verbessern, an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen und Entwicklungspotenziale zu nutzen. Wichtige Neuerungen sind die Aufnahme des neuen Aktionsfelds „Klimaschutz und Klimawandelanpassung“, das Schaffen der Rahmenbedingungen zum Heben von Synergien zwischen LEADER und Klimawandelanpassungs- beziehungsweise Klima- und Energiemodellregionen (KEM/KLAR) sowie die Möglichkeit einer privilegierten funktionalen Partnerschaft mit mittelgroßen Städten zur Stärkung der funktionalen Stadt – Umland-Räume.

83 Regionen wollen sich dieser Aufgabe stellen und haben ihre Lokale Entwicklungsstrategie beim Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus als Verwaltungsbehörde eingereicht. Der Aufruf zur Bewerbung wurde bereits im Dezember 2021 gestartet, das Ende der Bewerbungsfrist für die erste Stufe des zweistufigen Auswahlverfahrens war der 5. Mai 2022. Das zweistufige Verfahren bietet die Möglichkeit, die Strategien nach einer Rückmeldung zu verbessern. Erst danach werden die Strategien von einem eigens dafür eingerichteten Auswahlgremium mit Einbindung anderer Ministerien und der Bundesländer endgültig bewertet.

Die inhaltliche Auswahl erfolgt nach transparenten, im GAP-Strategieplan festgelegten Qualitätskriterien. Wenn die Mindestpunkte erreicht werden und die formalen Kriterien erfüllt sind, kann die offizielle Anerkennung als Lokale Aktionsgruppe (LAG) erfolgen. Den Regionen wird dabei ein Budgetrahmen aus den LEADER-Mitteln des GAP-Strategieplans 2023-2027 zugewiesen, mit dem sie ihre Strategie mit konkreten Projekten umsetzen können. Das zweistufige Verfahren sichert durch die Rückmeldeschleife hochwertige Lokale Entwicklungsstrategien, die als gute Basis für die Umsetzung in der jeweiligen Region wirken. Der Auswahlprozess wird bis Mitte 2023 abgeschlossen sein.

Mit 83 Bewerbungen kann LEADER in Österreich zukünftig flächendeckender umgesetzt werden; im Rahmen des ländlichen Entwicklungsprogramms der noch laufenden Periode gibt es 77 anerkannte Lokale Aktionsgruppen. Erfreulich ist, dass der Großteil der Neubewerbungen nicht durch Teilung oder Umstrukturierung bestehender Regionen entstanden ist, sondern sich wirklich komplett neue Regionen gebildet haben. Dass hier neue Akteurinnen und Akteure das Abenteuer wagen wollen, ist auch ein Beweis für den bisherigen Erfolg von LEADER in Österreich und die sehr gute Arbeit in den Regionen.