Waldbewirtschafterinnen und -bewirtschafter beobachten Biodiversität

Wir schauen auf unsere Wälder

Themenbereich
Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
Klimaschutz und Klimawandel

Untergliederung
Landwirtschaft
Bildung & Lebenslanges Lernen
Klimaschutz
Klimawandelanpassung
Wasser
ÖPUL
Schutzgebiete
Biodiversität
Naturschutz
Umweltschutz
Luftreinhaltung
Boden
Wald
Forstwirtschaft
Wissenstransfer

Projektregion
Burgenland
Kärnten
Niederösterreich
Oberösterreich
Salzburg
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Wien

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
2015-2016 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
323.855,25 €

Fördersumme aus LE 14-20
322.957,65 €

Massnahme
Wissenstransfer und Informationsmaßnahmen

Teilmassnahme
1.1 Förderung für Maßnahmen der Berufsbildung und des Erwerbs von Qualifikationen

Vorhabensart
1.1.1. b) Begleitende Berufsbildung, Fort- und Weiterbildung zur Verbesserung der fachlichen Qualifikation - Forstwirtschaft

Projektträger
Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL)

Kurzbeschreibung

Das Informationsprojekt „WaldbewirtschafterInnen beobachten Biodiversität“ verfolgt einen innovativen Ansatz, bei dem sich WaldbewirtschafterInnen auf selbsterfahrende Weise mit Biodiversität im eigenen bewirtschafteten Wald befassen.

Das interdisziplinäre Projektteam knüpft an die Erfahrungen des Projektes „Biodiversitätsmonitoring mit LandwirtInnen“ an und will die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in österreichischen Wäldern durch gezielte Information und Bewusstseinsbildung erreichen. Im Rahmen eines mehrstündigen „Waldökologischen Betriebsgespräches“ werden interessierte WaldbewirtschafterInnen durch geschulte TrainerInnen auf biodiversitätsrelevante Aspekte in ihren eigenen Wäldern (z.B.: Bedeutung des Totholzes, der Kleinstrukturen etc.) aufmerksam und neugierig gemacht.

Durch das jährliche Beobachten und Eintragen in eine online Datenbank leisten die WaldbewirtschafterInnen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität im Wald.

Ausgangssituation

Die Art der Waldbewirtschaftung trägt maßgeblich zur Erhaltung der Biodiversität in Österreichs Wäldern bei. Die Österreichische Biodiversitäts-Strategie 2020 sowie das Österreichische Waldökologieprogramm unterstreichen die Bedeutung für die Erhaltung und Förderung von Biodiversität im Wald.

In einem Pilotprojekt (2012) wurden Methoden und Zugänge erarbeitet, welche die Sensibilisierung der WaldbewirtschafterfInnen für die Biodiversität im Wald erreichen. Durch regelmäßiges Hinschauen und Beobachten von biodiversitätsrelevanten Beobachtungsinhalten wird die Bedeutung der Vielfalt auf selbsterfahrende Weise vermittelt. Das Projekt ist Teil der Umsetzung eines Konzeptes 2014-2020 für ein Wald-Biodiversitätsmonitoring, welches langfristig eine biodiversitätsfördernde Waldbewirtschaftung sichern soll.

Ziele und Zielgruppen

Hauptziel der Informationsmaßnahme ist es, bei WaldbewirtschafterInnen das Bewusstsein und das Verständnis für Biodiversität zu stärken und damit Änderungen in der eigenen Handlungsweise in Richtung Förderung der Biodiversität zu erreichen sowie die Akzeptanz für Wald-Umweltmaßnahmen zu erhöhen.

Der Prozess der Bewusstseinsbildung wird durch ein "Waldökologisches Betriebsgespräch" mit ausgebildeten "TrainerInnen" direkt im eigenen Wald begonnen. Durch Rückmelden von biodiversitätsrelevanten Beobachtungen per Internet sollen die WaldbewirtschafterInnen ihre Bereitschaft für die Erhaltung der Biodiversität im Wald dokumentieren.

Projektumsetzung und Maßnahmen

  • Durchführung von zwei TrainerInnenschulungen mit Ausbildung von 60 TrainerInnen (Forstberater, ForstökologInnen),
  • Abhaltung von 530 Waldökologischen Betriebsgesprächen,
  • Einbindung, land- und forstwirtschaftlicher Fachschulen,
  • Feedback-Workshop zur Optimierung der TrainerInnenausbildung,
  • Vertiefende Einschulung von 12 Forstbetrieben ("Servicebetriebe"),
  • Bereitstellung von Bildungsmaterialien für WaldbewirtschafterInnen und Schulen ("Steckbriefe"),
  • Projekthomepage mit web-unit zur Eingabe von qualitativen Beobachtungsdaten ,
  • Konzeption und Befüllung eines online "Lesetools" für zusätzliche Informationen,
  • Projektumsetzung und -weiterentwicklung in einem interdisziplinären Projektteam


Ergebnisse und Wirkungen

Durch das Projekt hat sich ein interdisziplinäres Team zusammengefunden und so der Grundstein für ein erfolgreiches, breitangelegtes Projekt gelegt. Bis dato wurden 58 ForstökologInnen und ForstberaterInnen zu "TrainerInnen" aus-gebildet und zur Durchführung von "Waldökologischen Betriebsesprächen" befähigt. Im Rahmen solcher Einschulungen wurden bisher 435 Forstbetriebe mit räumlichen Schwerpunkten in NÖ und der Stmk erreicht. Im Zuge einer Evaluierung konnten bisher sehr positive Rückmeldungen gesammelt werden. Rund 50 Betriebe sind interessiert daran (ab 2017) als Exkursionsbetriebe, sogn. "Servicebetriebe", noch aktiver am Projekt mitzuwirken. Besonders attraktiv für die TeilnehmerInnen sind die Steckbriefe zu biodiversitätsrelevanten Themen im Wald, derzeit gibt es bereits 8 themenspezifische Steckbriefe (Totholz u.a.).

Erfahrung

Besonders wichtig für eine gute Breitenwirkung im Projekt ist ein interdisziplinäres Team und aktive MultiplikatorInnen, die 100% hinter der Projektidee stehen und das anfangs noch recht kritisch behaftete Thema "Biodiversität im Wald" positiv kommunizieren. Die Kommunikation ist auf allen Ebenen das A und O eines funktionierenden Projektes!