Baulandmodell Irschen

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Nahversorgung
Gemeindeentwicklung
Standortentwicklung
Mobilität

Projektregion
Kärnten

Lokale Aktionsgruppe
LAG Großglockner Mölltal - Oberdrautal

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.07.2016-30.06.2017 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
228.663,90 €

Fördersumme aus LE 14-20
75.000,00 €

Massnahme
Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten

Teilmassnahme
7.1 Förderung für die Ausarbeitung und Aktualisierung von Plänen für die Entwicklung der Gemeinden und Dörfer in ländlichen Gebieten und ihrer Basisdienstleistungen sowie von Plänen zum Schutz und zur Bewirtschaftung von Natura-2000-Gebieten und sonstigen Gebieten mit hohem Naturschutzwert

Vorhabensart
7.1.2. Pläne und Entwicklungskonzepte zur Dorferneuerung

Projektträger
Gemeinde Irschen

Kurzbeschreibung

Aufschließung einer Grünlandfläche im Ortsgebiet von Irschen, einer ländlichen Gemeinde im Drautal, um Baulandparzellen zu schaffen.

Das Ziel ist, vor allem jungen Familien die Möglichkeit zu geben, günstig ein Eigenheim errichten zu können und damit den Anreiz zu geben, nicht in die Ballungszentren abzuwandern und ihren Lebensmittelpunkt in der Gemeinde zu begründen. Das gestalterische Konzept ist auf die Ausrichtung des Ortes als "Kräuterdorf" abgestimmt.

Das Verkehrskonzept wie Fußwege zur Erreichung des Ortskernes, Böschungen und Geländer werden unter Berücksichtigung dieser Vorgaben angelegt. Dadurch wird die Infrastruktur der Gemeinde gestärkt, der Ort belebt und ein Zeichen gegen die ständig fortschreitende Landflucht gegeben. Die Ansiedelung wirkt sich auch positiv auf die Region aus.

Ausgangssituation

Die Gemeinde Irschen ist eine Landgemeinde im Oberen Drautal mit knapp über 2.000 Einwohnern. Im Dorfzentrum der Ortschaft Irschen befinden sich mit Nahversorger, Arzt, Bank, Schule, Kindergarten und Gemeindeamt nahezu alle bedeutenden Gemeindebedarfseinrichtungen.

Trotz der hohen Wohnqualität ist die Bevölkerungsentwicklung – wie in nahezu allen Landgemeinden des Bezirkes Spittal/Drau – auch in Irschen rückläufig. Bereits im Orts- und Entwicklungskonzept aus dem Jahr 2002 wurde für den Hauptort Irschen die Forcierung der Wohnbau-/Siedlungstätigkeit zur Stärkung der bestehenden Gemeindebedarfseinrichtungen als Zielsetzung angegeben.

Von der Gemeinde Irschen wurde im Herbst 2015 nördlich des Dorfzentrums Grünlandflächen von ca. 1 ha erworben. Diese Fläche soll nach der Umwidmung in Bauland erschlossen werden und als „Baulandmodell Irschen“ entwickelt werden. Das Verfahren betreffend die integrierte Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung ist nahezu abgeschlossen. Beabsichtigt ist, jungen Familien mit Kindern die Möglichkeit zu bieten, Bauland zu günstigen Preisen zu erwerben und den Lebensmittelpunkt in Irschen zu begründen bzw. nach Irschen zu verlegen.

Durch diese Maßnahme wird der Ort belebt, die Gemeindeinfrastruktur erhalten und gestärkt und wird der negative demographische Wandel verhindert.

Ziele und Zielgruppen

Ziel ist es, für jungen Familien mit Kindern die Ansiedelung in Irschen attraktiv zu machen. Infolge der Bevölkerungsansiedelung wird für die Gemeinde das Steueraufkommen erhöht, Ertragszuteilungen etc. werden ermöglicht und die Gemeinde erhält einen größeren Handlungsspielraum, weitere innovative Projekte für die Gemeindeinfrastruktur zu initiieren.

Die beispielhafte siedlungsgeographische und raumplanerische Konzeption, bewirkt weiters eine Verdichtung des Gemeindehauptortes und Ortskernbelebung. Die ländlichen Regionen können durch Bindung der Bevölkerung an die Gemeinde als lebenswerter Lebensraum fungieren und der Gemeinde wird es ermöglicht, entsprechende Angebote zu schaffen und Infrastruktur zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Neben diesen Aspekten soll das Baulandmodell sich gestalterisch optimal in das Erscheinungsbild des „Natur-und Kräuterdorfes Irschen“ einfügen und dieses sinnvoll ergänzen. Fußwege sollen die Erreichbarkeit des Ortskernes ermöglichen und zur Nutzung anregen. Die Kräuterstation „Kräuter-Kraft-Kreis“ soll durch durchdachte Maßnahmen, wie Erhaltung der Zugänge und Schaffung von Pufferzonen, ideal bewahrt und beachtet werden.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Das ca. 1 ha große Areal, in dem das „Baulandmodell Irschen“ umgesetzt werden soll, wird verkehrstechnisch erschlossen. Dazu ist die Errichtung eines 330 Meter langen und 6 Meter breiten Weges mit beidseitigem 1 m breiten Schotterbankett notwendig.

Oberflächenwässer:
Die auf der Wegfläche anfallenden Oberflächenwässer sollen grundsätzlich in den angrenzenden Grundflächen versickern.

Hangbefestigung - Stützmauern und Leitschienen
Aufgrund der Hanglage des Grundstückes, ist die Errichtung von Stützmauern mit Leitschienen und Absturzsicherungen notwendig. Hiebei wird auf die besondere Ausrichtung des Ortes Irschen als „Natur-und Kräuterdorf“ Rücksicht genommen. Die Konzeption der Böschungen und die artgerechte Gestaltung sollen diesen Vorgaben gerecht werden. Die Stützmauern werden, um eine bessere Eingliederung in das Ortsbild zu erreichen, als Bruchsteinmauer in Stahlbeton errichtet. Die talseitigen Stützmauern werden mit Leitschienen in Holzausführung und einem Geländer ausgestattet, diese Maßnahmen dienen ebenso der idealeren Einbindung in das Ortsbild.

Erweiterung Schmutzwasserkanal

Beleuchtung - Strom-und Telefonversorgung:
Die Verlegung von Kabeln zur Versorgung der Baugrundstücke mit Strom, Telefon und Ortsbeleuchtung ist ebenfalls notwendig und geplant.

Entsprechende Marketingmaßnahmen - Ansprechen der Familien:
Die Möglichkeit zum Erwerb der Bauparzellen wird durch entsprechende Aktivitäten und Maßnahmen den Familien bzw. der Bevölkerung wie folgt näher gebracht:
  • Anschlag an der Gemeindetafel
  • Inserate in Tageszeitungen und Regionalmedien
  • Direktes Ansprechen
  • Mundpropaganda


Ergebnisse und Wirkungen

Reges Interesse von Interessenten durch Bewerbung des Projektes gegeben, großer Zuspruch wegen der außerordentlichen Lage, Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung hinsichtlich des Projektes gestärkt, Verkauf der Grundstücke findet derzeit statt

Erfahrung

LVL wollte die Genehmigung nicht erteilen und musste Referatshilfe in Anspruch genommen werden, trotz Leader und LES Tauglichkeit, großer Erwartungshaltung und Optimismus hinsichtlich der Ansiedelung junger Familien und Belebung des Ortskernes, Projekt wurde zwischenzeitlich umgesetzt