Wildtiermanagement bei Anwesenheit Großer Beutegreifer

Entwicklung von Handlungsstrategien für Forstbetriebe bei Anwesenheit von Wolf, Luchs und Bär

Themenbereich
Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette

Untergliederung
Forstwirtschaft
Naturschutz
Umweltschutz
KMUs, Gewerbe & Wirtschaft
Risikomanagement
Betriebswirtschaft
Tourismus
Alm- & Berglandwirtschaft
Tierwohl
Wald
Biodiversität

Projektregion
Burgenland
Kärnten
Niederösterreich
Oberösterreich
Salzburg
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Wien

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01/17-08/18 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
140.000,00€

Fördersumme aus LE 14-20
140.000,00€

Massnahme
Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten

Teilmassnahme
7.1 Förderung für die Ausarbeitung und Aktualisierung von Plänen für die Entwicklung der Gemeinden und Dörfer in ländlichen Gebieten und ihrer Basisdienstleistungen sowie von Plänen zum Schutz und zur Bewirtschaftung von Natura-2000-Gebieten und sonstigen Gebieten mit hohem Naturschutzwert

Vorhabensart
7.1.1. a) B Pläne und Entwicklungskonzepte zur Erhaltung des natürlichen Erbes - Naturschutz

Projektträger
Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) - Institut f. Wildbiologie und Jagdwirtschaft

Kurzbeschreibung

Wolf, Bär und Luchs kehren nach Österreich zurück. Flächenbewirtschafter müssen sich nun die Frage stellen, welche Auswirkungen dies mit sich bringen kann.

Projektziel ist die Entwicklung von Strategien für ein neues angepasstes Wildtiermanagement bei Anwesenheit Großer Beutegreifer. Dabei wird in einem innovativen Ansatz erstmals am Themenbereich der ökonomischen Auswirkungen von großen Beutegreifern gearbeitet: Biologische, forstliche, ökonomische und politische Komponenten des Problems werden in angepasste Szenarien integriert.

Auf Grundlage der Ergebnisse können Forstbetriebe Umsetzungsstrategien entwickeln, die spezifisch an die einzelbetrieblichen jagd- und forstwirtschaftlichen Ziele und Strukturen angepasst sind. Durch die Thematisierung der Problematik und der Entwicklung von Szenarien, die auch zu den aktuellen rechtlich-politischen Rahmenbedingungen Stellung nehmen, soll der Umgang mit großen Beutegreifern insgesamt optimiert werden.

Ausgangssituation

Wölfe wandern nach Österreich ein. Es ist nicht die Frage, „ob“ es geschieht, sondern nur noch „wo“ und „wie“. Auch Luchse und Bären tauchen immer wieder in verschiedenen Regionen Österreichs auf – wo sie mitunter bleiben. Egal, ob der Einzelne das begrüßt oder nicht, in der täglichen Praxis des Forstbetriebes wird es notwendig werden, sich darauf einzustellen. Es gibt Länder, die schon länger Erfahrungen mit Großen Beutegreifern haben. Aber aufgrund anderer Jagdsysteme, Besitzverhältnisse oder Bewirtschaftungsweisen, sind diese Erfahrungen auf österreichische Forstbetriebe nur beschränkt anwendbar.

Deshalb wurde ein Forschungsprojekt an der Universität für Bodenkultur in Kooperation mit den ÖBf für einen österreichischen Ausblick entwickelt. Das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) koordiniert das Vorhaben und wird dabei vom WWF Österreich, dem Büro für Wildökologie und Forstwirtschaft und dem Institut für Agrar- und Forstökonomie der BOKU begleitet.

Ziele und Zielgruppen

Forstbetriebe müssen sich die Frage stellen, welche Auswirkungen die Rückkehr Großer Beutegreifer mit sich bringen kann, welche Konflikte es geben kann, und welche Anpassungen bei der Flächenbetreuung und im Management notwendig sein können. Als Ergebnis der Untersuchung soll daher unter anderem ein „Handbuch“ mit Managementempfehlungen für den Umgang mit Großen Beutegreifern für Forstbetriebe vorliegen.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Im Rahmen des Forschungsprojektes werden die Erfahrungen, Erwartungen und Befürchtungen von ÖBf-MitarbeiterInnen und Jagkunden der ÖBf-Betriebe mittels Fragebögen abgefragt. Bestehende Managementsysteme von Einzelbetrieben werden analysiert und mögliche Folgen auf das Schalenwildmanagement, auf Konflikte beim Jagdbetrieb und Auswirkungen auf betriebswirtschaftliche Kenngrößen untersucht. Anhand von Expertenworkshops und Literaturstudien werden mögliche Szenarien entworfen. Die Ergebnisse dienen zuletzt der Entwicklung einer Handlungsanleitung für Forstbetriebe.