jugend.vorOrt

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Jugend
Integration & Soziale Inklusion
Soziale Dienstleistungen
LEADER
Gemeindeentwicklung

Projektregion
Salzburg

Lokale Aktionsgruppe
LAG Saalachtal

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
September 2017-August 2020 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
162.000,00€

Fördersumme aus LE 14-20
129.600,00€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.3 Vorbereitung und Durchführung von Kooperationsmaßnahmen der lokalen Aktionsgruppe

Vorhabensart
19.3.1. Umsetzung von nationalen oder transnationalen Kooperationsprojekten

Projektträger
Regionalmanagement Pinzgau

Kurzbeschreibung

Ziel des Projektes ist es eine flexible, ortsspezifische Jugendarbeit in den fünf Pinzgauer Gemeinden Maishofen, Unken, Bramberg, Krimml und Mittersill über drei Jahre hinweg zu betreiben. Durch eine ak-tive und professionelle Jugendarbeit soll ein Mehrwert im Sektor „Gemeinwohl Funktionen und Struktu-ren“ für Gemeinden in ländlichen bzw. schwach strukturierten Gebieten geschaffen werden.



Ausgangssituation

„Jugendliche sind eine schwierige Zielgruppe.“ „Unsere Jugendlichen sind eh alle gut in Vereinen aufge-hoben.“ „Die Jugendlichen haben eh alle so einen Stress. Die brauchen neben der Schule nichts mehr.“ „Unsere Jugendlichen sind alle brav und machen keine Probleme.“ „Die Jugendlichen wollen sich eh nicht einbinden lassen.“
Diese und viele andere Aussagen hört man, wenn man zum Thema „Jugendarbeit“ nachfragt. Und alle Aussagen sind nachvollziehbar. Eine große Frage drängt sich jedoch auf: Gibt es „die Jugendlichen“? Ist es nicht eine ganz heterogene, also unterschiedliche Gruppe. Und wenn wir über Jugendliche reden – wel-che haben wir denn im Blick? Mit der Sinus-Milieu-Technik und den vorhanden Daten ist es sehr einfach und vor allem gut nachvollziehbar, welche Jugendlichen in der jeweiligen Gemeinde wohnen und welche Bedürfnisse sie haben.
Und wenn man weiß, welche „Typen“ von Jugendlichen in der Gemeinde leben, kann man überlegen, für welche es schon Angebote gibt, welche Milieus noch nicht „am Radar“ sind und für welche man sicher Angebote setzen möchte, für welche Milieus auch eher nicht und wie der Trend sein wird.
Weitere Beobachtungen:
- Es gibt auf regionaler und Landesebene tolle, großteils kostenlose Angebote für Jugendliche (zB. Auslandsbegegnungen, Medien-Workshops, Wettbewerbe, etc.). Diese Angebote erreichen häu-fig die Jugendlichen am Land wenig oder gar nicht.
- Jugendliche können aus einer Über-Fülle an Angeboten auswählen und sind damit sehr oft über-fordert. Teilgenommen wird meistens erst dann, wenn Freund_innen daran teilnehmen bzw. das Angebot von jemanden empfohlen wird, dem vertraut werden kann.
- In einigen Gemeinden gibt es Jugend-Ansprechpartner. Diese haben in der Regel jedoch nicht die Ressourcen, um mit Jugendlichen dauerhaft in Kontakt zu sein.
- Auch (junge) Erwachsene möchten sich manchmal in der Jugendarbeit engagieren, sich jedoch in nicht in einem Verein betätigen und v.a. soll ihr Engagement zeitlich begrenzt sein. Derzeit gibt es für diese interessierten Personen nur selten Anlaufstellen.
- Jugendliche steigen häufig mit 13, 14 Jahren aus Vereinen aus, in denen sie sich jahrelang wohl-gefühlt haben. Die Peer-Group gewinnt definitiv an Bedeutung.
- Jugendliche wollen wissen auf was sie sich einlassen. Langfristige Engagements zB in Vereinen nehmen ab. Das bedeutet einerseits große Herausforderungen für Vereine, neue Formen der Ju-gendarbeit und einer notwendigen Vernetzung der Jugendarbeit vor Ort.
- In vielen Orten des Pinzgaus gibt es tolle Projekte und Initiativen für junge Menschen. Es durch-aus möglich Projekte auch in anderen Gemeinden zu übernehmen. Dazu benötigt es eine Vernet-zung über die Gemeindegrenzen hinaus.
Die fünf Pinzgauer Gemeinden
• Maishofen
• Unken,
• Bramberg,
• Krimml und
• Mittersill
haben sich bereit erklärt aufgrund der beschriebenen Motivation/Ausgangssituation das Projekt „Jugend.vor.Ort“ umzusetzen.

Ziele und Zielgruppen

Ziel des Projektes ist es aktive Jugendarbeit in den Gemeinden Maishofen, Unken, Krimml, Bramberg und Mittersill anzubieten. 

Das Projekt soll folgende positive und nachhaltige Wirkung erzielen:
• Wissen über die unterschiedlichen Jugendmilieus und ihre Bedürfnisse ist konkret in den Ge-meinden gegeben
• Jugendliche aus den unterschiedlichen Milieus (auch mit Migrationshintergrund!) „finden“, moti-vieren und begleiten
• Unterstützung von Vereinen beim Finden von Nachwuchs, bei der Vernetzung und bei der Pro-jektabwicklung (zB Grafikgestaltung, Social-Media-Schulung, etc.)
• Zielgruppenspezifische Leuchtturm-Projekte mit Jugendlichen entwickeln und umsetzen
• In Kontakt mit Jugendlichen kommen und bleiben (zB WhatsApp, Facebook, etc.)
• Unterstützungsnetzwerke in den Gemeinden initiieren
• Kontakte zwischen der (politischen) Gemeinde und den Jugendlichen herstellen und aufrecht-erhalten
• Suchtprävention
• Perspektivenerweiterung der Jugendlichen am Land
• Jugendliche aktiv in die (Dorf-)Gesellschaft miteinbinden und mitgestalten lassen




Projektumsetzung und Maßnahmen

Die Leistungen umfassen folgende Maßnahmen:
• Durchführung und Präsentation einer digitalen Jugendumfrage
• Organisation und Durchführung eines Gemeindeforums
• Betreuung und Begleitung der Jugendprojekte und ihrer (jugendlichen) Teilnehmer_innen
• Angebotsentwicklung für Eltern (Workshops, Vorträge, etc.)
• Begleitung und Schulung der ehrenamtlichen Unterstützer_innen in der Jugendarbeit
• Gemeinsame Angebote für Jugendliche der teilnehmenden Gemeinden
• Abschluss- und Ausblicks-Veranstaltung
• Projekt- und Prozessbegleitung (Projektkoordination, Vernetzungstreffen und -gespräche etc.)

Zielgruppen:
1) Jugendliche und junge Erwachsene
Diese Zielgruppe bildet den Kern des Projekts und soll durch eine ortspezifische, flexible und pro-fessionelle Jugendarbeit der Adressat des Projekts sein.
2) Vereine
Immer mehr Vereine kämpfen mit Nachwuchsproblemen. Das Projekt soll den Jugendlichen den persönlichen Mehrwert durch eine Mitgliedschaft in (gemeinnützigen) Vereinen aufzeigen.
3) Gemeinden
Nicht jede Gemeinde kann sich einen Jugendraum, -treff etc. leisten, dennoch ist es wichtig auch in schwach strukturierten Gemeinden ein Angebot für Jugendliche zu schaffen. Bietet die Heimat-gemeinde für die hiesige Jugend keine sinnvollen (Freizeit)-Angebote, so ist die Wahrscheinlich-keit einer Abwanderung sehr groß.