Mobiler Werkraum für benachteiligte Jugendliche

Förderung von Technologie, Talenten und Toleranz

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Innovation

Untergliederung
Chancengleichheit
Gender
Jugend
Integration & Soziale Inklusion
Soziale Dienstleistungen
LEADER
Mobilität
Bildung & Lebenslanges Lernen
Innovation

Projektregion
Steiermark

Lokale Aktionsgruppe
LAG Almenland & Energieregion Weiz - Gleisdorf
LAG Kraftspendedörfer Joglland
LAG Oststeirisches Kernland
LAG Thermenland - Wechselland

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
26.09.2019 -31.12.2021 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
80.000,00€

Fördersumme aus LE 14-20
64.000,00€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
ARGE Chance B & Regionalentwicklungsagentur Oststeirisches Kernland

Kurzbeschreibung

Das Projekt liefert einen originellen Lösungsansatz gegen die steigende Jugendarbeitslosigkeit für chancenbenachteiligte Jugendliche und das Problem des Lehrlingsmangels im Handwerk. Es entsteht eine neue Bildungsinfrastruktur und aufsuchende Dienstleistung zur Berufsorientierung, die die Entwicklungspotentiale von sozialräumlich benachteiligten Jugendlichen in den Fokus rückt. Ziel ist die aktive Gestaltung der sensiblen Übergangsphase in den Arbeitsmarkt mit positiven Matching-Erfahrungen von persönlichen Fertigkeiten mit aktuellen Arbeitsmarktchancen. 

Dazu wird ein Seecontainer wird zu einer spektakulären Lern- und Begegnungswelt umgebaut und mit einem technisch anspruchsvollen MakerSpace ausgestattet, in dem viele klassische Handwerksberufe und neue digitalisierte Berufsbilder präsentiert werden.  
Durch das praktische Erproben sollen Jugendliche für eine chancenreiche Ausbildung im digitalisierten Handwerk begeistert werden und zukünftige Lehrbetriebe kennenlernen.






 




Ausgangssituation

Hintergrund des Projekts ist der branchenübergreifende Fachkräftemangel im ländlichen Raum. Einerseits suchen Unternehmerinnen und Unternehmer, vor allem Handwerksbetriebe, händeringend nach Lehrlingen und Fachkräften, andererseits steigt die Arbeitslosigkeit bedingt durch die Folgen der Covid-19 Pandemie.
 
Für Schülerinnen und Schüler und Jugendliche ist der Übergang in die Arbeitswelt nicht einfach, weil es erstmals um ein Matching der persönlichen Fähigkeiten mit den Arbeitsmarktchancen geht. Für chancenbenachteiligte Jugendliche stellt das eine noch größere Herausforderung dar.
 
Diese Jugendlichen sind häufig von multiplen Problemlagen betroffen, welche die Lehrstellensuche deutlich schwieriger gestalten. Zudem haben Jugendliche in ländlichen Regionen aufgrund der weiteren Wegstrecken einen schwierigeren Zugang zu Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten.

Ziele und Zielgruppen

Das Angebot richtet sich speziell an sozialräumlich benachteiligte Jugendliche zwischen 15-24 Jahren, die:
  • keine (Schul)- Ausbildung oder Schulungsmaßnahme absolvieren oder
  • eine angefangene Ausbildung abgebrochen haben oder 
  • abbruchgefährdete SchülerInnen sind bzw. das Risiko besteht, dass nach der Schule keine weiterführende Ausbildung begonnen wird 
 
Durch das praktische Erproben im Container lernen die Jugendlichen ihre Talente, Fähigkeiten und Interessen kennen und knüpfen Kontakte zu regionalen Lehrbetrieben. Die positven Lern- und Arbeitserfahrungen stärken die Jugendlichen in ihrem Selbstvertrauen und Selbstkompetenz. Die Jugendlichen finden eine Praktikums- oder Lehrstelle und Unternehmen Fachkräfte.  Eine Win-Win Situation!

Projektumsetzung und Maßnahmen

Es handelt sich um einen technischen und sozialen Innovationsprozess: Zuerst wird ein Container-Sattelaufleger (Trailer) zu einer spektakulären Lern- und Begegnungswelt und technisch anspruchsvollen „Maker Space“ umgebaut. Danach wird der Trailer in Heimatgemeinden der betroffenen Jugendlichen, zu Jugendzentren, Schulen und Unternehmen gefahren und ist Treffpunkt für Schülerinnen und Schüler, Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer, Ausbildnerinnen und Ausbildner, Jugendcoaches und Eltern. Damit werden auch junge Menschen erreicht, die einen schwierigen Zugang zu Bildungsangeboten haben. Der Mobile Werkraum stellt somit ein „aufsuchendes Angebot“ dar, das auf das persönliche Kennenlernen der Jugendlichen und dem Aufspüren ihrer Talente fokussiert.

Die Ausstattung des Containers entspricht den Wünschen der Jugendkultur und besteht aus drei Raumteilen: einer Werkstatt, einem flexiblen Arbeitsbereich und Küche sowie einer Lounge als Kommunikationsort. Die Raumausstattung ist kurios und motiviert zum Mitmachen. In der Werkstatt sind kleine mobile Werkbänke (Werkboxen) aufgestellt, mit denen Jugendliche bis zu 25 Lehrberufe praktisch und ohne Geschlechtsstereotype ausprobieren können. Dafür stehen berufsspezifische Werkzeuge und Arbeitsmaterialien (zum Beispiel Holz und Metall) zur Verfügung. Die Werkstatt ist auch ein „Maker space“ und ermöglicht zeitgemäßes Experimentieren mit digitalisierten Instrumenten. Die Küche mit Barbereich ist der kommunikative Treffpunkt. Die räumlich abgetrennte Lounge als Sitznische ist Rückzugsort für persönliche Gespräche. Ein integrierter Lift sorgt für einen barrierefreien Zugang. Die Innenausstattung kann flexibel für Workshops und Bildungsevents verwendet werden, unter anderem zu den Themen Berufsorientierung, Kreativitätstechniken, Selbst- und Berufskompetenz.