Weiz lebt Klimaschutz

Für eine höhere Lebensqualität in der Region

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Klimaschutz und Klimawandel

Untergliederung
Klimawandelanpassung
Klimaschutz
LEADER
Innovation

Projektregion
Steiermark

Lokale Aktionsgruppe
LAG Almenland & Energieregion Weiz - Gleisdorf

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
12/19-12/20

Projektkosten gesamt
rd. 122.500€

Fördersumme aus LE 14-20
rd. 73.500€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Stadtgemeinde Weiz

Kurzbeschreibung

Im Rahmen des Projektes wurden Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel umgesetzt. Zunächst wurde ein Grünraumplan erstellt, der nicht nur die aktuelle Klima- und Begrünungssituation in Weiz analysierte, sondern auch weitere Maßnahmen für eine optimierte Begrünung aufgezeigt hat. Vor der Umsetzung ausgewählter Maßnahmen wurde die Bevölkerung im Rahmen einer Präsentations- und Diskussionsveranstaltung miteinbezogen und gemeinsam weitere Ideen erarbeitet. Darauf aufbauend wurden ausgewählte Orte und Plätze durch die Kombination zahlreicher Maßnahmen (unter anderem naturnahe Wiesen, mobiles Grün, Blumentröge) bestmöglich begrünt. Zusätzlich wurde versuchsweise eine Begrünung von 60 m² Gleisanlagen rund um den Haltestellenbereich umgesetzt und das Programm "Natur im Garten" der breiten Bevölkerung nähergebracht.

Ausgangssituation

Der Weltklimarat (IPCC) prognostiziert bis 2040 die Überschreitung des 1,5 °C-Ziels. Das Projekt „Life Local Adapt“ des Landes Steiermark hat für Weiz aufgezeigt, dass bis zum Jahr 2100 die Temperatur im Mittel um 4 °C, sowie die Intensität und Frequenz von Extremwetterereignissen in der Region Weiz signifikant steigen wird. Die Stadt Weiz handelt und wurde im Jahr 2014 als erste steirische Gemeinde mit 5.e zertifiziert. Zudem hat man sich 2019 im Rahmen der Umsetzung des SECAP freiwillig dazu verpflichtet, bis 2030 die pro Kopf CO2-Emissionen um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren.

Ziele und Zielgruppen

Mit diesem Projekt verfolgte die Stadtgemeinde Weiz das Hauptziel, einen weiteren, raschen Beitrag zum Thema Klimaschutz zu leisten und damit auch Maßnahmen zur Klimawandelanpassung für eine erhöhte, regionale Lebensqualität zu setzen.

So sollte zunächst ein umfangreicher Grünraumplan erstellt werden, der Aufschluss über die aktuelle Klima- und Begrünungssituation in Weiz gibt. Auch innovative Pilotmaßnahmen wurden auf ihre Tauglichkeit und Effizienz getestet, um somit als Beispiel für die Region dienen zu können.

Zielgruppen dieses Projektes sind alle Menschen die einen persönlichen Bezug zur Stadt Weiz haben (Wohnort, Arbeitsort, Schulort, Heimatgemeinde).

Die Ziele wurden gänzlich erreicht. Durch die Erstellung des Grünraumplans konnte ein Überblick über die aktuelle Klima- und Begrünungssituation in Weiz geschaffen werden, auf dessen Basis es zu umfangreichen Begrünungsmaßnahmen gekommen ist. Auch die Pilotmaßnahmen wurden umgesetzt und haben sich als tauglich und effektiv herausgestellt. Im Rahmen der Präsentationsabende und Workshops und durch die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit konnten die Zielgruppen gut erreicht werden.

Projektumsetzung und Maßnahmen

In der ersten Phase wurde ein umfassender Grünraumplan, welcher ein detailliertes Bild über die aktuelle Klima- und Begrünungssituation unter Berücksichtigung des Weizer Umlandes gab, erstellt. Dadurch konnten konkrete Maßnahmen für eine optimale Begrünung aufgezeigt werden, welche dann im Rahmen des Projekts umgesetzt wurden. Dabei erfolgte eine Analyse der Klima- und Begrünungssituation, sowie die Ermittlung von Potenzialflächen und urbanen Hitzeinseln. Anschließend wurde der Grünraumplan im Rahmen einer Diskussions- und Präsentationsveranstaltung vorgestellt und mit den Bürgerinnen und Bürgern breit diskutiert. Neben umfangreicher Information der Bürgerinnen und Bürger, wurden weitere Anregungen eingeholt, wodurch der Grünraumplan weiter verbessert werden konnte, bevor die Umsetzung der Maßnahmen startete.
 

Die zweite Phase forcierte einerseits die Umsetzung des Grünraumplans und andererseits die versuchsweise Installation verschiedenster Pilotmaßnahmen:

  • Innenstadtbegrünung: Ausgehenden von den Ergebnissen des Grünraumplans und den Anregungen der BürgerInnen wurden neue Grünflächen an strategischen Orten und Plätzen geschaffen, um die Klima- und Begrünungssituation deutlich zu verbessern.
  • Mobiles Grün: Um die Lebensqualität zu erhöhen und einen weiteren Schritt in Richtung Klimaschutz zu gehen, wurden Bäume in mobiler Form an ausgewählten Standorten platziert. Hierbei ging es speziell um Plätze, die wenig Begrünung aufweisen und aufgrund der Beschaffenheit, keine dauerhafte Bepflanzung zulassen.
  • „Blühende Stadt“: Im Rahmen dieser Maßnahme wurden 20 zusätzliche Blumentröge für die Handelsbetriebe angekauft und die insgesamt 120 Tröge bepflanzt. Zusätzlich wurden 1.500 Setzlinge bei einer großen Verteilaktion an die Weizer Bürgerinnen und Bürger verteilt.
  • Gleisbegrünung: Es sollte auch getestet werden, ob eine generelle Begrünung der tristen Gleisanlagen im Stadtgebiet möglich und wirksam ist. In Abstimmung mit der Landesbahn wurde daher ein Teststreifen in Ausmaß von 60qm vor der Haltestelle Mitte begrünt, um zusätzliche Informationen über die Machbarkeit dieses Vorhabens zu sammeln.
  • Workshop: Im Rahmen eines Workshops hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit sich über die Themen „Öffentliche Grünräume“ und „Privatgarten“ umfangreich zu informieren, um selbst einen weiteren Beitrag zum Thema Klimaschutz leisten zu können.

Zusätzlich hat über die ganze Laufzeit des Projektes eine Bewusstseinsbildung der Bevölkerung stattgefunden. Durch eine professionelle Agentur wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung Stadtkommunikation eine umfassende Klimaschutzkampagne konzipiert, um die Wichtigkeit und Dringlichkeit dieser Themen bei der Bevölkerung noch weiter zu verdeutlichen.

Ergebnisse und Wirkungen

  • Besseres Verständnis über vorhandene und benötigte Maßnahmen sowie deren Beitrag zur Klimaverbesserung
  • Aufdeckung der akutesten Problemzonen
  • Aufdeckung von Hitzeinseln
  • Aufzeigen von Gebieten mit wenig Grünraum in der Nähe
  • Umsetzung der einzelnen Maßnahmen des Grünraumplans
  • Verbesserung der Wahrnehmung als grüne Region
  • Erhöhung der Lebensqualität
  • Verbesserung der Klimasituation