DENK an Frieden

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Kultur
LEADER
Bildung & Lebenslanges Lernen

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG REGIO-V Regionalentwicklung Vorarlberg

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
07.02.2023-31.12.2023

Projektkosten gesamt
5.700,00 €

Fördersumme aus LE 14-20
4.560,00 €

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Arbeitsgruppe DENK.MAL

Kurzbeschreibung

Frieden – ein großes Wort. Wir alle sehnen uns danach. In diesem Projekt wurden zwei junge Künstlerinnen eingeladen, sich mit dem Thema Frieden auseinander zu setzen. Dass Frieden ein Prozess ist, der nur gelingen kann, wenn sich viele Menschen daran beteiligen, wurde auf dem Platz vor dem DENK.MAL in Hittisau in Form eines „Fadenspiels im Korallenriff“ sichtbar gemacht. Besucherinnen und Besucher, Passantinnen und Passenten sowie Gäste wurden eingeladen, sowohl gedanklich als auch aktiv den Prozess mitzugestalten.
Der Platz wurde vom 8. Mai 2023 bis zum Friedenssonntag am 1. Oktober 2023 bespielt. Die Installation wird bei der neuen Kleinkinderbetreuung in Hittisau wieder aufgebaut.

Ausgangssituation

Im Juni 2020 wurde das DENK.MAL in Hittisau seiner Bestimmung übergeben. Ausgehend von dem Auftrag, der vier Euthanasieopfer von Hittisau in würdevoller Form zu gedenken, wurde das ehemalige Kriegerdenkmal neu gestaltet. Ein großes Anliegen war es auch, einer zeitgemäßen Erinnerungskultur gerecht zu werden. An diesem Prozess waren Mitglieder der Gemeinde, der Pfarre und des Kameradschaftsbundes beteiligt. Eine dreiköpfige Arbeitsgruppe (die unabhängig von der Gemeinde ist) hat sich nun zum Ziel gesetzt, in diesem öffentlichen Raum jedes Jahr ein Kunst- beziehungsweise Kulturprojekt zu initiieren.

Ziele und Zielgruppen

Mit dem Projekt „DENK an Frieden“ wird ein Begegnungsraum geschaffen, in dem sich Menschen austauschen, in dem sie gemeinsam über etwas nachdenken und über eigenes Tun reflektieren. Kunst im öffentlichen Raum soll alle Menschen gleichermaßen einladen, sich auf Neues, vielleicht Unbekanntes und auch Fremdes einzulassen. Dieses Projekt soll auch gerade jungen Menschen und Menschen mit nicht deutscher Muttersprache einen Zugang zur kulturellen Auseinandersetzung mit Frieden bieten.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Zwei junge Künstlerinnen aus Hittisau, die derzeit beide in Wien leben, gestalteten vor dem DENK.MAL in Hittisau eine Installation zum Thema Frieden/ Frieden als Prozess. In Form eines „Fadenspiels im Korallenriff“ haben die Künstlerinnen Besucherinnen und Besucher eingeladen, die Fäden selbst in die Hand zu nehmen und darüber zu reflektieren, wie der Friedensprozess von jedem Einzelnen von uns mitgestaltet werden kann oder sogar muss. Im Mai fand ein „Artist Talk“ mit den Künstlerinnen Sara Lisa Bals und Chiara Bals statt.
Begleitend wurde ein Projekt mit dem Kindergarten Hittisau umgesetzt: FRIEDEN.DENKEN – Kinder kommen zu Wort. Das Projekt DENK an Frieden wurde in Zusammenarbeit mit Kulturbüro Bregenzerwald umgesetzt.

Ergebnisse und Wirkungen

Ein attraktiver, anregender Platz im Zentrum von Hittisau, auf dem alle Menschen gleichermaßen die Möglichkeit haben, sich mit Kunst auseinander zu setzen. Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen und sozialpolitischen Themen in Form von Kunst Synergien mit anderen Institutionen – bei der Langen Nacht der Kirchen am 2. Juni 2023 wurde in Hittisau das Thema Frieden auf vielfältige Weise dargestellt; der Abschluss der Veranstaltung hat vor dem DENK.MAL stattgefunden, somit wurde die Verbindung von Kirche und Kunst im öffentlichen Raum sichtbar gemacht.
Der Platz bietet die Möglichkeit, auch in Zukunft die Bevölkerung immer wieder mit kulturellen Veranstaltungen und mit Kunst im öffentlichen Raum in Berührung zu bringen. Es soll jedes Jahr zum 8. Mai (Gedenktag Ende des zweiten Weltkrieges in Europa) auf diesem Platz ein Thema sichtbar gemacht werden. Der Kindergarten Hittisau wurde durch das Projekt animiert, ebenfalls zum Thema „Frieden“ ein eigenes Kunstprojekt zu gestalten und sichtbar zu machen.

70 Kinder im Alter von 4-6 Jahren haben sich eine Woche lang mit fachlicher Unterstützung der Künstlerin Simone Schander und mit den Pädagog:innen mit dem Thema Frieden auseinandergesetzt. Mit dem Projekt DENK an Frieden beziehungsweise „Frieden.Denken“ wurde ein öffentlicher Begegnungsraum geschaffen, in dem sich Menschen austauschen, in dem sie gemeinsam über etwas nachdenken und über ihr eigenes Tun reflektieren können.

Kunst im öffentlichen Raum soll alle Menschen gleichermaßen einladen, sich auf Neues, vielleicht Unbekanntes und auch Fremdes einzulassen. Ein Ziel dieses Projektes war, gerade auch jungen Menschen mit nicht deutscher Muttersprache – in Hittisau leben derzeit Geflüchtete aus acht Ländern – einen Zugang zur kulturellen Auseinandersetzung mit Frieden zu bieten. Die Texte zur Installation wurden daher in 12 Sprachen übersetzt. Okay-zusammen-leben unterstützte die Mehrsprachigkeit dieses Projekts. Das Projekt soll über den Projektzeitraum hinaus ein Beispiel sein, wie zeitgemäße Erinnerungskultur umgesetzt werden kann. Das Thema Frieden ist ein sehr wichtiges gesamtgesellschaftliches Thema, das uns alle betrifft. Daraus können sich weiter Projekte entwickeln, die eine breite Wirksamkeit haben.

Erfahrung

Die Installation war sehr gut besucht. Es zeigt sich immer wieder, wie wichtig Kunst im öffentlichen Raum ist – für alle Menschen gut sichtbar und ohne Kosten. Die Installation ist zudem ein weiteres kulturelles Angebot in Hittisau und in der Region. Es war insgesamt ein Projekt, das eine sehr große Wirksamkeit im Ort hatte, weil sehr viele Menschen beteiligt waren beziehungsweise dadurch angeregt wurden, sich ebenfalls mit dem Thema Frieden zu beschäftigen (Künstlerinnen aus Hittisau, Mittelschule, Kindergartenkinder und deren Eltern, Mitglieder der Pfarre). Darüber hinaus wirkt das Projekt aufgrund seiner Öffentlichkeit über die Grenzen von Hittisau hinaus, weil es sowohl für Einheimische als auch für Touristinnen, Touristen und andere Gäste gleichermaßen zugänglich war.