Mit.Einander mobil

E-Car Sharing

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Energieeffizienz
Soziale Dienstleistungen
Gemeindeentwicklung

Projektregion
Tirol

Lokale Aktionsgruppe
LAG Regionalmanagement Wipptal

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
15.10.2016-14.10.2019 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
8.832,00 €

Fördersumme aus LE 14-20
4.416,00 €

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Raiffeisenbank Wipptal

Kurzbeschreibung

Bei diesem E-Carsharing kann jeder ab dem 18. Lebensjahr mitmachen. Voraussetzung ist der Besitz eines gültigen Führerscheins. Die Reservierung erfolgt bequem per Smartphone oder vom PC zu Hause, direkt über ein automatisiertes Buchungssystem (Internet-/Smartphone-gestützt). Der Reservierungs- und Buchungsablauf wird leicht verständlich auf der Website erklärt. Vor der ersten Fahrt bekommt jeder Nutzer eine Einweisung über das Entriegelungssystem am Fahrzeug und den Wagen selbst. Das Fahrzeug kann nur benutzt werden, wenn vorher eine Reservierung vom jeweiligen Nutzer getätigt wurde. Jedes Mitglied erhält außerdem zur Entriegelung eine Karte im EC-Format. Ein Auto kann rund um die Uhr genutzt werden.

Es ist kinderleicht: Karte beantragen bei der Raiffeisenbank Wipptal (kostenlos), online buchen, per Karte entsperren, starten und losfahren.

Ausgangssituation

„Mit.Einander mobil“ steht für ein E-Carsharing Projekt der Raiffeisenbank Wipptal. Die Idee ein oder mehrere Autos mit anderen zu teilen, hat seinen Anfang 1948 in Zürich/Schweiz genommen. Jedoch setzte sich dieser erst in den 1980er Jahren weiter durch. In Österreich gibt es Carsharing seit 1997.

Zwei Arten werden unterschieden: das private und das kommerzielle Carsharing, welches sich im urbanen Raum durchgesetzt hat. Im ländlichen Bereich sind die Betreiber oft Vereine. Die deutsche Stiftung Warentest errechnete beispielhaft bei 5.000 km/p.a. monatliche Kosten von 138 Euro beim Carsharing gegenüber 206 Euro für ein eigenes Auto. Außerdem steht ein Auto zwischen 70 und bis zu 90 % des Tages ungenutzt und das bei einem Wertverlust von 40% in den ersten fünf Jahren nach dem Neuerwerb. Das gemeinschaftliche Nutzen eines Fahrzeugs ist auch als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr zu sehen.

Gerade im ländlichen Bereich ist die Taktung oft ungünstig besonders in den Abendstunden, an den Wochenenden und an Feiertagen. Die Menschen im ländlichen Raum sind sehr oft auf einen eigenen Pkw angewiesen. Die Kosten für ein eigenes Auto zwingen manche jedoch zum Rechnen. Oft wird über einen Zweitwagen nachgedacht bzw. ist dieser sogar notwendig, da der Erstwagen durch den Hauptgeldverdiener zur Fahrt zum Arbeitsort genutzt wird und somit nicht zur Verfügung steht. Sehr häufig wird ein zweites Auto nur für Kurzfahrten beispielsweise zur Fahrt zum Kindergarten, zur Schule, zum Arzt oder für Besorgungen genutzt. Ein Carsharing könnte die Situation entspannen und eine Alternative zum Zweitwagen bieten. Außerdem ist das E-Carsharing auch ökologisch und ökonomisch weitergedacht. Anstatt Autos mit herkömmlichem Verbrennungsmotor für diese kurzen Fahrten einzusetzen, kommen Fahrzeuge mit einem Elektroantrieb zum Einsatz - sogenannte E-Autos oder E-Cars. Die Technologie der Elektromotoren hat sich in den letzten Jahren stark verbraucherfreundlich verbessert und erfährt laufend neue Innovationen. So sind Reichweiten mit einer „Tankfüllung“ von bis zu 240 km möglich. Erfahrungswerte zeigen, dass der reale Mittelwert im alltäglichen Gebrauch mit Berg- und Talfahrten zwischen 120 bis 150 Kilometer liegt. Im Winter liegen die Reichweiten zwischen 90 und 120 Kilometern bedingt durch die Belastungen der Akkus bei Kälte.

Durch das E-Carsharing der Raiffeisenbank Wipptal soll eine Sensibilisierungsmaßnahme für alternative Mobilität bzw. E-Mobilität im Wipptal gestartet werden. Dadurch wird vielleicht der eine oder andere Bewohner des Wipptals über die Anschaffung eines E-Autos nachdenken oder sich sogar überzeugen lassen können. Die Raiffeisenbank Wipptal orientierte sich hauptsächlich an dem erfolgreichen E-Carsharing Projekt „FLUGS“ der Genossenschaft E-Tirol aus Lienz in Osttirol (www.e-tirol.at).

Grundlage dieses E-Carsharings bildet das Abrechnungs- und Buchungssystem „carusocarsharing“, welches aus Vorarlberg kommt. Neben diesen Aspekten war ebenso die Frage des einzusetzenden Fahrzeugtypen sehr gewichtig. Dabei spielten Reichweite, Bedienungsfreundlichkeit, Zuverlässigkeit und die Aufladung eine wichtige Rolle. Der Renault ZOE ist das Fahrzeug, das vor diesem Hintergrund am überzeugendsten ist. Wie schon bei FLUGS wurde daher auch hier die Kombination von „carusocarsharing“ als Software und dem Renault ZOE als Hardware für das Projekt ausgewählt.

Ziele und Zielgruppen

Zielgruppe: Die Zielgruppe ist breit angesiedelt. Generell gesprochen ist das E-Carsharing im Wipptal für jeden ab dem 18. Lebensjahr geeignet. Aber auch Touristengruppen kommen als potenzielle Nutzer in Frage. Speziell sollen mit diesem Angebot in Steinach arbeitende Bewohner des Wipptals und auch Zweitwagenbesitzer angesprochen werden. Dazugehören im weiteren Sinne auch Verkehrsteilnehmer, die entweder planen, ein zweites Auto zu kaufen oder die einen Zweit-Pkw nutzen würden, jedoch aus finanziellen Gründen davon absehen. Zur Zielgruppe gehören ebenso Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs, für die das E-Carsharing eine willkommene Ergänzung ist. Menschen in der Umgebung, die entweder gar kein Auto haben oder beabsichtigen auf einen eigenen Wagen zu verzichten sind ebenfalls im Fokus, wenngleich diese Gruppe eher eine untergeordnete Rolle darstellt.

Eine genaue Bezifferung des Marktpotenzials ist schwierig. Betrachtet man ausschließlich den Markt in und um Steinach gemessen an seiner Bevölkerungszahl von gut 7.000 Einwohnern, so dürfte das Nutzerpotenzial zwischen 100 und 300 Menschen liegen. Die Schwankung und die Differenz sind dem Alter geschuldet: Altersgruppe unter 18 Jahren einerseits, oder andererseits in einem Alter, wo z.B. die Gesundheit ein Autofahren nicht mehr erlaubt. Eine Gruppe, die auf Sicht genauso als potenzielle Nutzer in Erwägung zu ziehen ist, sind die Touristen. Um eine optimale Integration zu erreichen, sind spezielle Angebote zu entwickeln, die sich an Gäste richten, die das Auto für einen Tagesausflug nutzen können oder alternativ bei der Anreise mit der Bahn nach Steinach als Taxi-Ersatz nützen können. Wie bereits andere Regionen zeigen, beeinflussen sowohl Touristen wie Einheimische als potenzielle Nutzer das Angebot positiv. Grundlegend ist festzustellen, dass sich generell das Interesse für alternative Mobilitätsformen wandelt. Ziel und Nutzen: Bei einer Etablierung des E-Carsharing Projekts könnte eine bisherige Lücke im Mobilitätsmix im Wipptal gefüllt werden. Der Nutzen liegt in der Verknüpfung des Individualverkehrs sowie des öffentlichen Nahverkehrs. Damit das E-Carsharing erfolgreich betrieben werden kann, ist neben der Etablierung und Umsetzung von Mit.Einander mobiI die Benutzergewinnung primäres Ziel. Beide Aspekte sind eng miteinander verbunden.

Kurz formuliert: ohne Benutzer gibt es kein funktionierendes E-Carsharing und ohne Mit.Einander mobil mindert es den Anreiz ein E-Auto auszuprobieren. Durch das E-Carsharing werden eine Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr und eine Alternative zum Zweitwagen geschaffen. Außerdem wird ein wichtiger Schritt für die Sensibilisierung der Bewohner des Wipptals für E-Mobilität und neue Mobilitätsformen geschaffen. Ziel ist es ja nicht nur das E-Carsharing zu etablieren und dann auszuweiten, sondern auch Menschen von diesem Konzept zu begeistern, sodass sie beim nächsten Kauf eines Autos aufgrund von vielen positiven Erfahrungen sich für ein E-Auto entscheiden. Ehrgeiziges Ziel ist in drei Jahren, die geplanten Nutzerzahlen zu erreichen und damit das E-Carsharing auf weitere Orte im Wipptal auszudehnen.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Ab Dezember 2016 wird mit dem ersten Mit.Einander mobil in Steinach gestartet. Dieser erste Schritt kann als Pilotphase angesehen werden. Im Alltag wird sich zeigen, ob alle Planungen reibungslos ablaufen. Korrekturen und Verbesserungen können jederzeit ergänzt werden zur Optimierung des E-Carsharings.

Infrastrukturmaßnahmen
Um das Projekt E-Carsharing auch möglich zu machen, sind bestimmte infrastrukturelle Anschaffungen erforderlich.

Abrechnungs- und Buchungssystem „carusocarsharing“
Wie bereits erwähnt wird zur Abwicklung des E-Carsharing eine die Software angeschafft, die dann zentral von der Raiffeisenbank Wipptal gewartet und verwaltet wird. Alle Benutzer des E-Carsharing bekommen dann einen Zugangscode, wo sie über eine Webseite in das System einsteigen können. Dann können Fahrten reserviert und gebucht werden und auch die Abrechnung bei Nicht-Raiffeisenbank-Mitgliedern kann dort gemacht werden.

E-Tankstelle in der Parkgarage
Zu den zwei E-Tankstellen beim Hermann Holzmann Platz in Steinach wird noch eine zusätzliche E-Tankstelle in der darunter gelegenen Parkgarage der Raiffeisenbank Wipptal installiert. So können auch Mitarbeiter und Mitglieder der Raiffeisenbank Wipptal bequem parken und tanken, ohne die öffentlichen Parkplätze zu belegen.

Öffentlichkeitsarbeit
Wichtig ist auf jeden Fall, die Öffentlichkeit über das Projekt ausreichend zu informieren und das Prinzip E-Carsharing einfach zu erklären.

Beklebung des Mit.Einander mobil
Der Renault ZOE wird mittels einer Beklebung als Mit.Einander mobil gekennzeichnet und ist somit im Straßenverkehr leicht zu erkennen und soll das Interesse der WipptalerInnen wecken. Ein Fahrzeug, ist das ideale mobile Mittel, um die Initiative der Raika bekannt zu machen, für E-Mobilität bzw. E-Carsharing zu werben. Auch auf Veranstaltungen soll das Mit.Einander mobil. Broschüre zum E-Carsharing Um die Öffentlichkeit von der innovativen Initiative der Raiffeisenbank Wipptal zu informieren und klar darzustellen, dass im Grunde jeder die Möglichkeit hat, das Mit.Einander mobil ausprobieren kann, wird eine Broschüre dazu angefertigt. Es ist auch wichtig zu erklären, wie das Prinzip E-Carsharing funktioniert und dass es sehr einfach ist. Wenn die Barrieren zu groß sind, wird es schwierig werden ausreichend Nutzer für das E-Car zu finden.