Obst sammeln mit Flüchtlingen
- Themenbereich
- Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
- Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
- Untergliederung
- Landwirtschaft
- Boden
- Wertschöpfung
- Kurze Versorgungsketten
- Direktvermarktung
- Chancengleichheit
- Integration & Soziale Inklusion
- Nahversorgung
- Projektregion
- Oberösterreich
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Mühlviertler Kernland
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 28.09.2015-27.09.2016
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- Verein Mühlviertler Kernland Saft und Most
Kurzbeschreibung
Das Projekt „Obst.sammeln.hilft“ wurde im Jahr 2015 vom Verein „Kernland Saft und Most“ initiiert und von der Leader-Region Mühlviertler Kernland unterstützt. Die Grundidee ist einfach: Asylwerberinnen und Asylwerber und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sammeln Streuobst, das vor Ort bei Landwirtinnen und Landwirten und Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzern gewogen und bezahlt wird. Die Obsternte ermöglicht Asylwerberinnen und Asylwerbern eine gewisse Ablenkung vom beschäftigungslosen Alltag und einen kleinen Verdienst für deren Unterhalt.
Für Bäuerin und Bauern oder Obstgartenbesitzerin und Obstgartenbesitzer gibt es einen fairen Preis für ihr Streuobst. Gemeinden, Bevölkerung und Gäste profitieren von der Landschaftspflege, die durch dieses Projekt unterstützt wird.
Ausgangssituation
Obstbäume werden nur dann nicht aus der Landschaft entfernt, wenn ihre Früchte einen Wert haben. Trotz der verschiedenen Maßnahmen um den Selbstversorgungsgrad zu steigern, bleiben Obstbäume unbetreut, die damit auch gefährdet sind. Die Projektgruppe geht der Problemstellung nach, wie die mangelnden Arbeitsressourcen für das Sammeln des Obstes mit den in der Region untergebrachten Asylwerberinnen und Asylwerbern gelöst werden kann. Viele der Asylwerberinnen und Asylwerbern wollen sich in unserer Gesellschaft und Wirtschaft einbringen, haben dazu aber kaum Chancen.
Eine sinnstiftende Beschäftigung anstatt erzwungenem Nichts-tun macht Sinn. Das Projekt ist nachhaltig, weil ein Weg aufgezeigt wird, wie Streuobst genützt werden kann und dabei Integrationsarbeit geleistet wird. Das Projekt trägt sich zukünftig von den Kosten selbst und kann kostenneutral weiterentwickelt und jährlich fortgesetzt werden.
Ziele und Zielgruppen
- Flüchtlinge bekommen eine Chance sich in einen Arbeitsprozess einzubringen.
- Menschen der Region arbeiten mit Flüchtlingen zusammen und es wird Verständnis füreinander geschaffen.
- Gemeinsames Organisieren und Wirtschaften wird als Alternative zum erzwungenen Nichts-tun und Sozialempfängerdasein gelebt.
- Sensibilisierung der Bevölkerung des Mühlviertler Kernlandes durch Medienarbeit für das Bedürfnis nach Arbeit und Kontakt der Flüchtlinge.
- Sensibilisierung für den Wert der bestehenden Streuobstbestände und Animation wegfallende Bäume durch Neupflanzung zu ersetzen.
- Sicherung der Obstressourcen für die verarbeitenden Betriebe.
- Schaffung von regionaler Wertschöpfung durch die Verarbeitung von Obst zu hochwertigen Produkten.