Zukunft Unternehmertum im ländlichen Raum

Themenbereich
Innovation

Untergliederung
KMUs, Gewerbe & Wirtschaft

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG REGIO-V Regionalentwicklung Vorarlberg

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
14.12.2015-30.06.2018

Projektkosten gesamt
85.604,00 €

Fördersumme aus LE 14-20
51.362,40 €

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Regionalentwicklung Bregenzerwald GmbH

Kurzbeschreibung

In ländlichen Gebieten wie dem Bregenzerwald können professionelle Service- und Unterstützungsstrukturen für die Wirtschaft diese maßgeblich fördern. Die Regionalentwicklung Bregenzerwald hat mit dem Projekt „Zukunft Unternehmertum“ die Grundlagen hierfür erarbeitet, um das GründerInnenmilieu weiterzuentwickeln, das regionale Unternehmertum zu fördern und die wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen.

Unter Einbeziehung vieler Unternehmer und weiteren Stakeholdern sowie unter Integration vorhandener Strukturen wurde eine effiziente Form einer Servicestruktur zur Umsetzung eines „Standort- und GründerInnenzentrums Bregenzerwald“ gefunden. Ein Grundkonzept und mögliche Finanzierungsvarianten liegen vor. Ebenso gibt es nun Personalressourcen innerhalb der REGIO, welche eine Weiterbearbeitung des Themas sichern. Begleitet durch eine Kerngruppe aus politischen und wirtschaftlichen VertreterInnen des Bregenzerwaldes sollen erste Maßnahmen im Jahr 2019 umgesetzt werden.

Ausgangssituation

Das ISK – Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung hat von der Marktgemeinde Bezau den Auftrag für die Begleitung und Moderation eines Standort- und Gemeindeentwicklungsprozesses erhalten. Im Rahmen dieses Strategieprozesses wurden – mit umfassender Bürgerbeteiligung – von der Arbeitsgruppe Handlungsfelder definiert. Im Handlungsfeld „Flächenmanagement, Wohnraum und Wirtschaft“ wird als ein wichtiges Ziel und als Maßnahme mit höchster Priorität die Mobilisierung des Unternehmertums geortet. Hintergrund dieser Feststellung ist die Erkenntnis, dass sich die Wirtschaft in einer ländlichen Region aus eigenen „Kräften“ – also von innen heraus - entwickelt.

Da dieses Handlungsfeld und die darauf abzielenden Maßnahmen nicht nur lokal für die Marktgemeinde Bezau von größter Wichtigkeit ist, empfiehlt es sich dringend, das Projekt auf regionaler Ebene – also für den gesamten Bregenzerwald – auszuarbeiten und umzusetzen. Vor allem Wirtschaftsentwicklung und der damit einhergehende Sensibilisierungsprozess ist ein regionales Anliegen, das somit bei der Regio Bregenzerwald verortet ist. Neben den oben angeführten Erfahrungen beschäftigt sich die Regionalentwicklung Vorarlberg mit dem Programm der Lokalen Entwicklungsstrategien (LES2020) zu dem Thema ausführlich. Neben dem hinlänglich bekannten demografischen Wandel und dem sich abzeichnenden Facharbeitermangel (die starken Jahrgänge 50 scheiden in Kürze aus dem Arbeitsprozess aus) ist zudem die Gründerrate gesunken. Dies haben Arbeitsgruppen bei der Erstellung der lokalen Entwicklungsstrategie 2020 LEADER ebenfalls festgestellt. Wörtlich heißt es im neu entstandenen LEADER-Programm „Mut zur Unternehmensgründung ist ein gesellschaftliches Thema“, weswegen Rahmenbedingungen für Neugründungen im ländlichen Raum verbessert werden sollen. Auch die interkommunale Zusammenarbeit für Maßnahmen zur Betriebsansiedelung und Gründung stellt sich für den Betrachter als mangelhaft dar. Die rückläufige Gründerrate birgt gerade für den Bregenzerwald eine große Gefahr des wirtschaftlichen Einbruchs. In der LES2020 wird daher auf die Dringlichkeit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für das GründerInnenmilieu hingewiesen und dementsprechende Maßnahmen empfohlen (siehe dazu WS07 und NH05). An dieser Stelle wird auf die detaillierte Langversion des Projektantrages verwiesen, der fundierte Zahlen und weiterführenden Informationen, welche die Dringlichkeit und Notwendigkeit einer Mobilisierung des Unternehmens unterstreicht, enthält.

Ziele und Zielgruppen

Mit dem Projekt soll eine umfassende und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung unterstützt und Unternehmertum und Gründungen mobilisierte werden. Es soll gleichzeitig in der Bevölkerung mehr Sympathie für Wirtschaft und Unternehmertum entstehen. Dies soll durch die Schaffung der notwendigen Grundlagen für die Einrichtung einer Servicelelle und durch die Durchführung öffentlicher Aktionen ermöglicht werden. In enger Zusammenarbeit mit regionalen Organisationen wie Werkraum Bregenzerwald, WITUS, vereinte Kaufmannschaften, Tourismus Bregenzerwald etc. und den Institutionen des Landes wie auch WKO und AMS sowie den Vertretern verschiedener Sektionen sollen Grundlagen für eine Servicestruktur identifiziert, diskutiert, abgestimmt und verabschiedet werden. Die Region Bregenzerwald soll sich künftig - nach Aufbau der Grundlagen lt. diesem Projekt - als Pilot- und Aktionsgebiet zum Thema „Zukunft Unternehmertum im ländlichen Raum“ profilieren.

Folgende Ziele werden definiert:

  • In den vergangenen Jahren wurden durchschnittlich gut 60 neue Unternehmen im Bregenzerwald gegründet. Ziel ist es, mittelfristig die Gründungsrate um 10 % zu erhöhen. Das gegenständliche Projekt soll die strukturelle Basis für eine entsprechende Servicestruktur schaffen.
  • Mit Projektabschluss ist eine Sektor-übergreifende Struktur definiert und zur Umsetzung vorbereitet. Diese wurde mit den bestehenden Institutionen (vgl. oben) evaluiert und die notwendigen Maßnahmen und Aktionen sind akkordiert.
  • Diese Servicestruktur für das Unternehmertum kümmert sich um folgende Aufgaben:
  1. JungunternehmerInnen/NeugründerInnen (Bewusstseinsbildung für Gründungen und Betreuung bis über die Nachgründungsphase hinaus)
  2. Bestandspflege und Betriebsbetreuung der bereits ansässigen Unternehmen (Wachstum soll unterstützt und gefördert werden)
  3. Ansiedlungsmanagement neuer Unternehmen vor Ort
  4. NachfolgerInnen (Nachwuchspflege/ Firmenübergaben)
  5. Beratung und Begleitung auch der einzelnen Kommunen zu Fragen der Standortwirtschaft und des Flächenmanagements
  6. Standortmarketing und Bewusstseinsbildung zum Unternehmertum
  • Ein Netzwerk zwischen den lokalen Akteuren, bereits vorhandener Institutionen (wie WITUS, Werkraum Bregenzerwald, Handwerkszunft, Interessensvertretungen, zuständige Landesorganisationen, WKO, AMS, etc.) und den Wirtschaftsbetrieben ist aufgebaut.


Projektumsetzung und Maßnahmen

Inhalt des LEADER-Projekts ist es, wirtschaftliche Grundlagen für die Region sicherzustellen, ein Netzwerk zu den lokalen und regionalen Akteuren und Betrieben aufzubauen und mit Interessensvertretungen und bestehenden Organisationen Aktionen vorzubereiten. Weiter ist es Aufgabe des Projektes, Begegnungsräume für Erfahrungsaustausche zwischen UnternehmerInnen und Gründungswilligen herzustellen. Mit den Verantwortungsträgern soll eine dauerhafte Servicestruktur für das Unternehmertum entwickelt werden. Die mit den Netzwerkpartnern zur Erstellung des Konzeptes geplanten Aktionen (vgl. die einzelnen Arbeitspakete) sind ebenfalls Inhalt des Projektes. Durch die Sektor-übergreifende Zusammenarbeit sind die regionalen Kooperationen weiter gestärkt worden.

Ergebnisse und Wirkungen

Mit dem Projekt wurde eine umfassende und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung unterstützt und Unternehmertum und Gründungen mobilisiert. Gleichzeitig wurde in der Bevölkerung mehr Sympathie für Wirtschaft und Unternehmertum geschaffen. Diese Ziele wurden durch die Schaffung der notwendigen Grundlagen für eine mögliche Errichtung der entsprechenden Servicestruktur realisiert.

In enger Zusammenarbeit mit den regionalen Organisationen vor Ort wie u.a. Werkraum Bregenzerwald, WITUS, Kaufmannschaften, Tourismus Bregenzerwald sowie den Institutionen des Landes wie auch Wirtschaftskammer und Arbeitsmarktservice wurden Grundlagen für eine Servicestruktur identifiziert, diskutiert, abgestimmt und verabschiedet.

Mit Projektabschluss ist eine Sektor-übergreifende Struktur definiert und zur möglichen Umsetzung vorbereitet.

Das Projekt liefert Grundlagen und zeigt eine mögliche Struktur auf, welche eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und letztlich eine Steigerung des Arbeitsplatzangebotes in der Region unterstützt.

Im Ergebnis des Projektes steht das umsetzungsreife Konzept für die Servicestruktur. Ebenso wurden Finanzierungsvarianten für die Implementierung ausgearbeitet. Die Resultate in den Arbeitspaketen sind in einem Projektergebnisbericht zusammengefasst.

Für eine tatsächliche Umsetzung sind aber noch weitere Schritte und Entscheidungen notwendig. Ebenso gibt es nun Personalressourcen innerhalb der REGIO, welche eine Weiterbearbeitung des Themas sichern. So sollen erste konkrete Maßnahmen im Jahr 2019 umgesetzt werden. Hierzu wurde auch eine Kerngruppe – bestehend aus politischen und wirtschaftlichen Vertretern des Bregenzerwaldes – installiert. Diese Kerngruppe berät sich hinsichtlich der nächsten Schritte und möglichen Umsetzungsmaßnahmen auf Basis des erarbeiteten Konzeptes im Projekt „Zukunft Unternehmertum“.