Regionale Wildgehölzvermehrung im Naturpark Südsteiermark

Themenbereich
Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
Klimaschutz und Klimawandel

Untergliederung
Landwirtschaft
Bildung & Lebenslanges Lernen
Klimaschutz
Klimawandelanpassung
Schutzgebiete
Biodiversität
Naturschutz
Umweltschutz
Wertschöpfung
Wald
Forstwirtschaft
Wissenstransfer

Projektregion
Steiermark

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
1.1.2021-31.12.2022 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
97.159,00€

Fördersumme aus LE 14-20
97.159,00€

Massnahme
Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten

Teilmassnahme
7.6 Förderung für Studien und Investitionen im Zusammenhang mit der Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des kulturellen und natürlichen Erbes von Dörfern, ländlichen Landschaften und Gebieten mit hohem Naturwert, einschließlich der dazugehörigen sozioökonomischen Aspekte, sowie Maßnahmen zur Förderung des Umweltbewusstseins

Vorhabensart
7.6.1. a) B Studien und Investitionen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen Erbes - Naturschutz

Projektträger
Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH - Naturpark Südsteiermark

Kurzbeschreibung

Der Naturpark Südsteiermark ist geprägt durch seine vielfältige Kulturlandschaft mit Wiesen, Streuobstwiesen, Weingärten, Mischwäldern und Äckern. Der Trend in der Landwirtschaft geht allerdings immer mehr in Richtung Intensivierung und größeren landwirtschaftlichen Einheiten. Diese Monokulturen mit meist intensivem Pflanzenschutz führen zu strukturärmeren und artenarmen Landschaften. Im Naturpark Südsteiermark sind davon vor allem südexponierte Hänge in Weingärten oder die Äcker in den Talräumen betroffen.

In diesen intensiv genützten Räumen sind meistens die wenigen noch übrigen Hecken die letzten vorhanden Rückzugsorte für Lebewesen, zu selten gibt es diese wichtigen Infrastrukturachsen zwischen noch intakten Biotopen. Der Naturpark versucht über das vorliegende Projekt diese Infrastrukturachsen wieder zu stärken beziehungsweise herzustellen und ein Bewusstsein dafür in der Bevölkerung zu schaffen.

Ausgangssituation

Die österreichischen Kulturlandschaften und die südsteirische im Speziellen, leiden schon seit geraumer Zeit an landschaftlicher Verarmung. Durch die vermehrte Intensivierung der Landwirtschaft dominieren zunehmend Monokulturen. In den Niederungen findet man riesige zusammenhängende Ackerflächen ohne jegliche Feldraine und -hecken zwischen den einzelnen landwirtschaftlichen Schlägen. Im Hügelland wiederum prägen riesige zusammenhängende Weinmonokulturen das Landschaftsbild. Hier fehlen ebenfalls die früher üblichen begrenzenden Hecken und einzelnen Obstbäume (zum Beispiel Weingartenpfirsich).

Seit einigen Jahren gibt es wieder vermehrt Initiativen zum Beispiel der Jägerinnen- und Jägerschaft und anderer engagierter Gruppen, diese Landschaftselemente wieder auszusetzen und/oder zu pflegen. Die Vielfalt an Heckenpflanzenarten (Steiermark ca. 230, Südsteiermark ca. 170) der heimischen Natur wird meist, bei den im Handel erhältlichen Sträuchern, jedoch bei weitem nicht abgedeckt. Die handelsüblichen Arten sind beispielsweise nicht so widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse (Trockenheit etc.) weil sie oft nicht aus regionalem Saatgut gezogen wurden.

Auch wernn man möglichst vielen heimischen Tierarten einen Lebensraum und Futter bieten möchte, ist es von essenzieller Wichtigkeit möglichst viele verschiedne der heimischen Heckenpflanzenarten in Zukunft wieder in der Landschaft auszupflanzen. Vor allem unter den Insektenarten gibt es eine Vielzahl an Spezialistinnen und Spezialisten, die auf einzelne Pflanzenarten in zumindest einem Entwicklungsstadium angewiesen sind.

Ziele und Zielgruppen

Das Projekt hat das Ziel über das Sammeln, Aufziehen, und Pflanzen von (unter anderem seltenen) südsteirischen Wildgehölzen zu mehr Artenvielfalt beizutragen und gleichzeitig die südsteirische Kulturlandschaft mit mehr grüner Infrastruktur zu stärken.

Das Projektgebiet mit dem Naturpark Südsteiermark und seinen 15 Mitgliedsgemeinden hat eine Fläche von rund 400 km² und inkludiertverschiedene Schutzgebiete.



Projektumsetzung und Maßnahmen

Zentrales Element des Projekts ist die Vermehrung regionaler Gehölze, um die grüne Infrastruktur zum Erhalt der Biodiversität in der Region Naturpark Südsteiermark wiederaufzubauen. Dazu wird mit verschiedenen, für das Projekt relevanten, Stakeholdergruppen (Naturparkgemeinden, Steirische Jägerinnen- und Jägerschaft, Landwirtinnen und Landwirten, Bürgerinnen und Bürgern) zusammengearbeitet. Um dieses Ziel zu erreichen, sind folgende Maßnahmen geplant:

  • Broschüre Biodiversität (Hecken, naturnahe Begrünung, Streuobst)
  • Leitfaden Hecken für Gemeinden Bedarfserhebung
  • Kartierung regionale Gehölze
  • Gehölzvermehrung /Gärtnereien
  • Fortbildungen (Jägerinnen- und Jägerschaft, Landwirtinnen und Landwirte, Bürgerinnen und Bürger)
  • Heckentag
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Entwicklung eines steiermarkweiten Umsetzungskonzepts der regionalen Wildgehölzvermehrung